Kommunalwahl in GummersbachJamaika light in der Kreisstadt?

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Grün ist nach der Kommunalwahl auch in Gummersbach in vieler Munde. Sowohl die CDU als auch die SPD können sich eine Zusammenarbeit mit der Umweltpartei im neuen Rat vorstellen.

Grün ist nach der Kommunalwahl auch in Gummersbach in vieler Munde. Sowohl die CDU als auch die SPD können sich eine Zusammenarbeit mit der Umweltpartei im neuen Rat vorstellen.

Gummersbach – Eine echte Koalition der CDU mit den Grünen und der FDP als Jamaika-Bündnis kann sich CDU-Fraktionschef Jörg Jansen auch am Tag nach der Kommunalwahl nicht vorstellen. Allerdings wird er mit beiden Parteien in den nächsten Tagen Gespräche führen darüber, wie eine „sachorientierte Zusammenarbeit“ im Gummersbacher Rat und dessen Gremien in Zukunft aussehen kann.

Dass die CDU die Fühler nach Bündnispartnern ausstreckt ist naheliegend, da sie, wie schon in der Vergangenheit, keine Mehrheit hat. Zwar holten die Christdemokraten 21 der 22 Wahlbezirke direkt – einzig Bajrush Saliu konnte für die SPD ein Direktmandat ergattern – doch auch mit der Stimme des CDU-Bürgermeisters Frank Helmenstein reicht es bei einem Rat mit künftig 46 Sitzen (vormals 44) nicht, ohne Partner Beschlüsse durchzusetzen.

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Bereits am Tag nach der Wahl sind die beiden Fraktionschefs Jörg Jansen (CDU) und Konrad Gerards (Grüne) darin einig, dass die Ausschüsse einen neuen Zuschnitt bekommen und die Themen Umwelt und Soziales jeweils einen eigenen Ausschuss erhalten sollten. Was eine Zusammenarbeit mit der CDU angeht, darüber beraten die Grünen am kommenden Montag. Derweil sieht SPD-Chef Sven Lichtmann „mehr Schnittmengen bei Grünen und SPD“, ohne aktiv für eine Partnerschaft werben zu wollen. Seine Partei ist mit elf Sitzen zweitstärkste Kraft im neuen Rat, hat aber mit einem Minus von drei Sitzen Federn beim Wähler gelassen. Drei Sitze hinzubekommen haben die Grünen, die mit ihren sechs Mandaten die drittstärkste Kraft im Rat sein werden. Dahinter kommen FDP und AfD mit jeweils drei Sitzen, die Linken kommen auf zwei.

Aus dem geplanten Ratseinzug von Ex-Linken-Fraktionschef Reinhard Birker, der von links nach rechts zur AfD gewechselt ist, wurde erst einmal nichts. Die Liste zog bis Platz drei für die AfD, Birker stand nur auf Platz vier und ist also, wie Bernd Rummler auf Nachfrage sagte, der „erste Nachrücker“. Denkbar sei aber auch, dass Birker als Fraktionsgeschäftsführer angestellt werde oder als sachkundiger Bürger für die AfD auftrete. Mit Fynn Herzig hatte sich auch ein Handballer des VfL Gummersbach für die Wahlen aufstellen lassen. Auf dem Steinberg bekam er als Kandidat der Linken 35 Stimmen, was einem Anteil von sechs Prozent entsprach. Da er über die Liste nicht hoch genug abgesichert war, wird er nicht im Stadtrat sitzen.

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