41 VorstandsjahreArmin Gries hört bei den Närrischen Oberbergern als Vorsitzender auf

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Armin Gries steht vor einer Wand mit vielen Fotos aus seiner Karnevalszeit.

Armin Gries ist Karnevalist durch und durch. Im Vorstand seiner KG ist nach Ende der Session aber Schluss.

41 Jahre Vorstandsarbeit, davon zehn Jahre als Vorsitzender an der Spitze der KG Närrische Oberberg: Bald will Armin Gries sein Amt abgeben.

Armin Gries ist seit vielen Jahren einer der Männer und Frauen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement Karneval in Engelskirchen möglich machen. Doch nach der aktuellen Session ist Schluss für ihn, bei der nächsten Jahreshauptversammlung räumt er seinen Sessel. „Nach einer langen Zeit und einigen beruflichen Herausforderungen“, wie der Chef eines mittelständigen Unternehmens mit Sitz in Reichshof-Wehnrath im aktuellen Sessionsheft schreibt. Jüngere Leute sollen das Zepter in die Hand nehmen.

Der Liebe wegen zog er von Köln nach Engelskirchen

Jung war auch Gries, als er sich 1980 als Hoffotograf verdingte. Seine spätere Frau Silvia gehörte als Mariechen zum Hofstaat des Dreigestirns Toni Konrad, Werner Kaltenbach und Friedhelm Henrichs. „Das waren meine ersten Berührungspunkte“, erinnert sich Gries. Der Liebe wegen kam er auch nach Engelskirchen, denn ursprünglich stammte der heutige Vorsitzende aus Köln-Dellbrück, der Heimat der KG Uhu und dem Dellbröcker Boore-Schnäuzer Ballett. So gesehen hatte er den Karneval bereits mit der Muttermilch verabreicht bekommen.

Seine Sache als Hoffotograf muss Gries gut gemacht haben, denn auch im Folgejahr wurde er angeheuert, ehe 1982 die Wahl zum Zeremonienmeister erfolgte. Und zwar in der Session von Walter und Marlies Stein. Mit diesem Job gehörte er dann bereits zum erweiterten Vorstand, doch weitere Aufgaben ließen nicht lange auf sich warten.

Der nächste Schritt auf der Karriereleiter bei der KG Närrische Oberberg war der Posten des Prinzenführers. Das war 1986 unter dem ersten Vorsitzenden Wolfgang Röbling und dessen Vize Rudi Krautilik. „Das war ein Riesenschritt, denn auf einmal hatte ich eine ganz andere Verantwortung, musste eine ganze Session im Auge haben und die ganzen Termine“, erinnert sich Gries.

Das war ein Riesenschritt, denn auf einmal hatte ich eine ganz andere Verantwortung.
Armin Gries über seine Aufgabe als Prinzenführers

Die Aufgaben seien sehr vielschichtig. „Als Prinzenführer bist Du Psychologe, Freund, Eheberater und Psychiater“, wie der Vorsitzende sagt. Allerdings brauche man auch unglaublich viel Zeit und einen Partner, der dafür Verständnis habe. Dass Silvia Gries das hat, kann man auch daran ablesen, dass sie mit ihrem Armin 1993 zum 100-Jährigen der KG das Prinzenpaar gab.

Bis 1999 machte Gries den Prinzenführer, doch dann habe er gemerkt, dass er eine neue Aufgabe gebraucht habe in der KG. „Mir fehlte der Antrieb, der Enthusiasmus.“ So wirkte er weiter als Geschäftsführer des Senats im Vorstand mit, ehe er dort unter Rudi Krautilik 2003 dessen Vize wurde und zehn weitere Jahre dann an die Spitze des Vereins trat. Dass er jetzt geht, falle ihm natürlich schwer, sagt Gries.

Der Karnevalsverein war ein „Coach für das ganze Leben“

„Da ist auch Schmerz im Herz.“ Doch KG und Firma seien nicht vereinbar, wenn er beides in der gebotenen Form machen wolle. Rückblickend sieht er die Närrischen Oberberger auch als „Coach für das ganze Leben“. Und er macht das vor allem an den Kindern aus, die nach einer ganzen Session im Schmölzchen „ganz andere Menschen“ seien. Über sich selbst sagt er, dass er in 41 Jahren sehr viel gelernt habe. Ohne diese Zeit stünde er nicht da, wo er heute steht.

Designierter Nachfolger von Gries ist Michael Peffeköver, der aktuelle Vize.

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