LieblingsfestBeate Miebach aus Engelskirchen feiert die deutsch-französische Freundschaft

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Eine Frau hält eine bunte Stoffkiste und einen Porzellanteller in einer Hand.

Beate Miebach besitzt einige Souvenirs aus Plan-de-Cuques, derfranzösischen Partnerstadt in der Provence.

Sommerwettbewerb: In den Ferien stellen wir mit der Volksbank Oberberg 20 Oberberger vor, die von ihrem Lieblingsfest im Kreis erzählen.

Plan-de-Cuques ist eine Gemeinde im Süden Frankreichs. Unweit von Marseille und dem Mittelmeer leben dort knapp 11 000 Einwohner. Häufig genug gehört auch Beate Miebach (69) zu ihnen. Die Engelskirchenerin ist im Rahmen der seit 1972 bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Plan-de-Cuques und Engelskirchen viele, viele Male zu den Partnerschaftstreffen nach Frankreich gefahren. Denn diese Treffen waren und sind ihr Lieblingsfest.

„Der Kontakt kam über meinen Mann“, erinnert sich die mittlerweile verwitwete Miebach. Dieser war damals mit dem Tambourkorps Loope, dem er angehörte, schon zu Beginn der Partnerschaft im Jahr 1972 in Frankreich gewesen. Für Miebach war dann das Partnerschaftstreffen 1974 ihre Premiere. „Das war ein tolles, großes Fest über Ostern“, erinnert sie sich. Es ist der Beginn einer lange andauernden Beziehung zu Plan-de-Cuques und Frankreich im generellen.

Familie Miebach aus Engelskirchen kaufte ein Haus in Bordeaux

Familie Miebach kauft ein Haus unweit von Bordeaux, Beate Miebach lernt auf der Abendschule Französisch, um sich bei den Treffen im Nachbarland besser verständigen zu können. „Dafür reicht es auch“, sagt Miebach und lacht. „Aber ich kann jetzt nicht an längeren Diskussionen teilnehmen.“

Immer wieder nehmen Beate Miebach und ihr Mann Gäste aus Plan-de-Cuques in Loope auf und fahren nach Südfrankreich zu den Partnerschaftstreffen. „Es ist einfach wunderbar, dass dort Leute aufeinandertreffen, die zwar die Sprache ihres Gegenübers nicht können, sich aber trotzdem verstehen und miteinander feiern“, erzählt Beate Miebach. „Die Freundschaften, die dort entstehen, sind etwas ganz besonderes.“

So pflegt sie beispielswiese seit mehr als 30 Jahren engen Kontakt zu einer Französin, die sie in Plan-de-Cuques kennengelernt hat. „Mit ihr habe ich zudem das Glück, dass sie auch Deutsch spricht“, sagt die 69-Jährige und schmunzelt.

Neben den schönen Bindungen sind es auch die Kuriositäten der Treffen, an die sie sich gerne erinnert. So wurde ihr damals fünfjähriger Sohn während eines Aufenthalts in Plan-de-Cuques so müde, dass er sich vor einer Kirche im Freien schlafen legte. Wovon der junge Mann dann nichts mehr mitbekam, war Folgendes: „Der mitgereiste Musikverein hat sich einen Spaß daraus gemacht, auf dem Kirchplatz um ihn herumzutanzen“, erinnert sich Miebach lachend. „Beim Schlafen hat ihn das allerdings nicht gestört.“

Auch ein Ausflug beim vergangenen Treffen in diesem Jahr zählt zu ihren Highlights: Dort besichtigten die Reisegruppe den Nachbau einer versunkenen Grotte nahe Marseille. Beate Miebach hat das nachhaltig beeindruckt: „Das war fantastisch, da waren wir alle von begeistert.“

Sollte es im nächsten Jahr erneut ein Partnerschaftstreffen geben, ist für sie eins völlig klar: „Da fahre ich dann natürlich wieder hin.“ Schließlich sind dann seit ihrem ersten Besuch in Plan-de-Cuques genau fünfzig Jahre vergangen. Nach Frankreich zieht es Beate Miebach im nächsten Jahr aber ohnehin: „Im September werde ich mir die Bretagne und die Normandie anschauen“, berichtet sie  und fügt verschmitzt hinzu: „Den Rest habe ich ja schon gesehen.“

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