Haushalt 2023Engelskirchen hat auch in schwierigen Zeiten Gestaltungswille

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Ein Arbeiter geht in Engelskirchen auf der Baustelle vor dem Bahnhof seinem Tagwerk nach. Anlässlich der Verabschiedung des Gemeindehaushalts für 2023 hatte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus einige Projekte aufgezählt.

Engelskirchens Ortsmitte rund um den Bahnhof wird momentan aufwendig umgestaltet.

In Engelskirchen hat der Gemeinderat einstimmig den Haushalt für 2023  verabschiedet. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus sagte, „die Zukunft braucht eine solide finanzielle Basis und Mut“.

„Wir haben schon einmal gezeigt: Wir können Zukunft auch in schwierigen Zeiten“, rief Bürgermeister Dr. Gero Karthaus in Erinnerung. Er meinte damit unter anderem die umfassende Sanierung des Aggertal-Gymnasiums, die Politik und Verwaltung auf den Weg gebracht hatten, als die Gemeinde noch den Zwängen des Stärkungspaktes unterlag. Das sei auch „dank des tollen Engagements der Menschen in unserer Gemeinde“ möglich gewesen.

Am Mittwochabend ging es wieder um die Finanzen der Gemeinde: Der Rat verabschiedete einstimmig den Haushaltsplan fürs kommende Jahr und die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2023 bis 2026. Durchgehend dankten die Fraktionen der Kämmerei um Laszlo Kotnyek, Leiter des Fachbereichs Finanzen und Steuerung, dort ist das ausgeglichene Zahlenwerk aufgestellt worden.

Engelskirchener Gestaltungswille

Bürgermeister Karthaus stellte besonders heraus, dass Engelskirchen „nur minimale Summen isoliert“ habe und dennoch den Haushaltsausgleich fürs kommende Jahr darstellen könne. Andere Kommunen hingegen hätten Millionen isoliert.

Damit dachte er etwa an Gelder, die in anderen Stadt- und Gemeindesäckeln erst mal weggebucht worden sind – ermöglicht in Nordrhein-Westfalen etwa durch das „Gesetz zur Isolierung der aus der Covid-19-Pandemie folgenden Belastungen der kommunalen Haushalte“.

Dass das Leuchtturmprojekt „Alte Bücherfabrik“ einer Mehrheit im Rat zu riskant sei, andererseits beim geplanten Bau des neuen Kreishauses in Gummersbach niemand über die Risiken spreche, „das stört mich ein bisschen“. Engelskirchener Gestaltungswille zeige sich in Projekten wie dem Höhlenerlebniszentrum, der Umgestaltung der Ortsmitte und des Ründerother Bahnhofes sowie in Vorhaben, die die Mobilität beträfen – und in der Sanierung der Bücherfabrik. Karthaus: „Die Zukunft braucht eine solide finanzielle Basis und Mut.“

Einigkeit in fetten Jahren ist leicht. Aber ob das so bleibt?
Christopher Skerka, FDP

In Engelskirchen fassen sich die Fraktionen schon seit Jahren kurz in ihren Statements zum Haushalt. Wolfgang Brelöhr (SPD) unterstrich die Bedeutung der starken Diversifizierung in der örtlichen Unternehmenslandschaft. Das bedürfe einer guten Planung und eine solche habe sich nun während der Pandemie ausgezahlt. Christoph Glaß (Grüne) formulierte seine Sorge, dass künftig ein Teil der Ausgleichsrücklage abgeschmolzen werde.

Christopher Skerka (FDP) sagte: „Wir hatten zehn gute Jahre und haben viel auf den Weg gebracht, oft auch einstimmig. Aber jetzt gehen wir schwierigen Zeiten entgegen, die Zinswende ist da. Wir werden haushalterisch vorsichtiger sein müssen.“ Einigkeit in fetten Jahren seit leicht. „Aber ob das so bleibt?“ Marcus Dräger (CDU) befand danach, es sei bereits alles gesagt.

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