Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

InterviewEngelskirchens Bürgermeister Lukas Miebach spricht über Aufgaben und Familie

3 min
Engelskirchens neuer Bürgermeister Lukas Miebach vor dem Rathaus.

Engelskirchens neuer Bürgermeister Lukas Miebach vor dem Rathaus.

In unserer Serie „Neu im Amt“ stellen wir die neuen Bürgermeister in den Kommunen vor, heute Lukas Miebach in Engelskirchen.

Nach 36 Jahren unter SPD-Bürgermeistern steht mit Lukas Miebach (37) wieder ein CDU-Mann an der Spitze der Gemeinde Engelskirchen. Was wird sich nun ändern, welche Projekte stehen an? Darüber sprach Michael Lenzen mit dem neuen Bürgermeister.

Ihr Büro und das Vorzimmer haben Sie in den ersten Tagen umgestaltet. Welches größere Projekt werden nun Sie als erstes anpacken?

Büro und Vorzimmer sind in der Tat noch nicht fertig. Die Wände sind noch kahl. Außerdem möchte ich in meinem Büro eine Ecke für meine Kinder einrichten, damit ich sie im Notfall auch mal hier betreuen kann. Das größte Projekt für mich ist jetzt zum Start erstmal das Personal im Rathaus. Drei von vier Fachbereichsleitungen werden neu besetzt. Besonders der Fachbereich Technik ist schon lange unbesetzt, da müssen wir dringend ran, denn es gibt zahlreiche aktuelle Bauprojekte, um die wir uns kümmern müssen.

Welche stehen da bei Ihnen auf der Prioritätenliste?

Die Liste ist lang. Leider gibt es für die Sanierung des alten Rathauses in Ründeroth, das für die Vereine wichtig ist, und den Umbau der Bücherfabrik noch einige Vorarbeiten. Das Neubaugebiet Buschhausen und der Ausbau der Offenen Ganztagsschulen sind gestartet. Im Zusammenhang mit dem OGS-Ausbau soll an der Turnhalle der Grundschule Engelskirchen wieder eine feste Bühne entstehen.

Ein wichtiges Thema im engen Aggertal sind Infrastruktur und Verkehrswege.

Ja, und hier will ich mit Straßen NRW, mit denen es zuletzt ja einige Unstimmigkeiten gab, gerne einen Neustart wagen. Ich gehe davon aus, dass wir bei uns künftig noch mehr Verkehr haben werden. Deshalb gibt es bei Verkehrsfluss und -sicherheit viel zu tun. Dazu gehört das Thema Radwege, beispielsweise der Agger-Sülz-Radweg oder entlang der L 136. Der ÖPNV darf ebenfalls nicht vernachlässigt werden. So sind wir froh, dass die Ovag inzwischen das Krankenhaus anfährt. Ein wichtiger Baustein bleibt unser Bürgerbus, der durch den Einsatz vieler Ehrenamtler auch dort Fahrten ermöglicht, wo die normale Linie nicht hinkommt.

Ehrenamtler übernehmen in unserer Gesellschaft zahlreiche wichtige Aufgaben . . .

Definitiv! Ich sehe deshalb meine Aufgabe darin, sie nach Kräften zu unterstützen. Zu meinen ersten Terminen zählen Besuche bei der Freiwilligen Feuerwehr, die eine enorm wichtige Arbeit leistet. Ich bin beeindruckt von der Zusammenarbeit der Löschzüge und -gruppen – in Osberghausen gibt es sogar eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Löschgruppe Brunohl in Gummersbach.

Zusammenarbeit ist ein gutes Stichwort. Wie sehen Sie die Kooperation mit dem Kreis und anderen Kommunen?

Angesichts der knappen Ressourcen gewinnt die interkommunale Zusammenarbeit immer mehr an Bedeutung. Nicht jede Kommune sollte jedes Thema allein für sich bearbeiten. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kreis und den Nachbarkommunen ist mir wichtig, und hier will ich mich auch entsprechend einbringen.

Welche Bedeutung hat Ihr Parteibuch für die Arbeit?

Für mich steht nicht die Partei, sondern der Dienst für die Gemeinde und die Menschen im Vordergrund. Ich will eine gute Zusammenarbeit mit allen Fraktionen. Das hat in Engelskirchen aufgrund fehlender klarer Mehrheiten schon Tradition.

Sie haben drei Kinder, wie bekommen Sie als Bürgermeister, der ja quasi immer im Dienst ist, die Vereinbarkeit Beruf und Familie hin?

Das geht nur, weil meine Frau mich voll und ganz unterstützt. Ich versuche zudem, morgens mit meiner Familie zu frühstücken und auf dem Weg zum Büro ein Kind in Kita oder Schule zu bringen. Wenn es keine Abendveranstaltung gibt, geht es dann auch mal rechtzeitig nach Hause, um die Kinder ins Bett zu bringen. Danach kann ich ohne Probleme wieder an den Rechner oder zu einem Termin. Man wird mich auch bei dem ein oder anderen Wochenendtermin ganz sicher mit meinen Kindern sehen. Meine Familie ist und bleibt mein Ruhepol.