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Mediterranes Flair und MiteinanderAktion „Komm an den Tisch“ in Engelskirchen gestartet

Lesezeit 2 Minuten
Auch die Organisatoren, unter ihnen Silke Krämer und Gitta Quercia-Naumann (r.), ließen sich die mitgebrachten Speisen schmecken.

Auch die Organisatoren, unter ihnen Silke Krämer und Gitta Quercia-Naumann (r.), ließen sich die mitgebrachten Speisen schmecken.

Essen, Kontakte knüpfen, Grenzen überwinden, das will die Aktion „Komm an den Tisch“ des Netzwerks „So offen für alle“ mit einem neuen Format.

Eine lange Tafel mit strahlend weißer Tischdecke steht im Schatten der Bäume und Pavillons auf dem Edmund-Schiefeling-Platz – ein Rückzugsort in der sommerlichen Hitze. Auf dem Tisch herrscht ein buntes Durcheinander selbst mitgebrachter Speisen: von Salaten über Kuchen bis hin zu frischem Obst. Menschen unterschiedlichen Alters sitzen beisammen, plaudern, lachen – und über allem liegt ein Hauch von Toskana, nur eben mit deutschem Bier und Zitronenkuchen.

Die Aktion wurde von zahlreichen Initiativen, die sich größtenteils im Netzwerk „So offen für Alle“ – kurz SOFA – zusammengeschlossen haben, ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Komm an den Tisch!“ sind alle Bürgerinnen und Bürger aus Engelskirchen und Umgebung eingeladen, gemeinsam zu essen, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Im Mittelpunkt steht das Miteinander – offen, ungezwungen und auf Augenhöhe.

Wir wollen der Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken und den Dialog untereinander fördern.
Gitta Quercia-Naumann, Mitorganisatorin

Es ist die erste Veranstaltung dieser Art in Engelskirchen. „Wir wollen der Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken und den Dialog untereinander fördern“, erklären Silke Krämer und Gitta Quercia-Naumann vom Bündnis für Demokratie, die gleichzeitig zu den Mitorganisatorinnen gehören, während sie die Pfosten eines Pavillons festhalten. Die Pavillons wurden kurzfristig organisiert, um der prallen Sonne zu entgehen. Am späteren Nachmittag müssen sie sich jedoch den bedrohlichen Wolken und vor allem dem aufkommenden Wind geschlagen geben und wieder abgebaut werden.

Trotz der unbeständigen Wetterlage und zahlreicher Parallelveranstaltungen haben sich etliche Menschen versammelt – darunter Mitglieder von „Omas gegen Rechts“, der Flüchtlingshilfe, Vertreter der evangelischen Kirche, der Engels-kirchener Bürgermeister Gero Karthaus und seine Stellvertreterin – sowie Lokalbesitzer und neugierige Engelskirchener Bürger, wie etwa Michael Stumpe.

Er hatte bereits beim Weihnachtsmarkt von der Veranstaltung erfahren: „Aber dann habe ich es aus den Augen verloren. Erst heute beim Einkaufen habe ich die Flyer wieder gesehen, bin schnell nach Hause, habe die Einkäufe abgeladen und bin dann spontan hergekommen“, erzählt er. Zwar kennt er keinen seiner Sitznachbarn, doch der Gesprächseinstieg gelingt mühelos – und das Essen schmeckt ohnehin.

Damit die Gesellschaft ein Stück näher zusammenrückt

Die unterschiedlichen und internationalen Speisen auf dem Tisch wurden von den Gästen selbst mitgebracht und sind – passend zum Wetter – überwiegend kalt. Für Getränke sorgen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Aggertal-Gymnasiums, die damit Geld für ihren Abiball 2027 sammeln.

So profitiert am Ende jeder von der Veranstaltung – vor allem aber die Gemeinschaft, die an diesem Nachmittag ein Stück näher zusammenrückt.