Am Wochenende haben im Oberbergischen Kreis gleich zwei Traditionsveranstaltungen stattgefunden: der Lichtbrückebasar in Engelskirchen und der weihnachtliche Schulbasar des Gummersbacher Lindenforums.
Zwei große BasareDie Lichtbrücke Engelskirchen und Gummersbacher Schüler luden ein

Lea, Riam, Anastasija und Isa (v.l.) verkauften am Gummersbacher Lindengymnasium Schokofrüchte.
Copyright: Ralf Joost
Noch spüre man keinen Einbruch im Spendenverhalten, berichtete Stefan Herr, Pressesprecher des Vereins Lichtbrücke. Am Wochenende herrschte im Aggertalgymnasium auf der Hardt reges Treiben. „Endlich“ lautete der Tenor der Aussteller und Gäste, die den Weg nach Engelskirchen gefunden hatten. Zwei Jahre hatte der Basar coronabedingt nicht stattgefunden.
„Wir waren erst etwas angespannt, ob der Basar wirklich stattfinden kann. Doch dann war die Vorfreude bei den vielen Aktiven, die unsere Lichtbrücke ehrenamtlich unterstützen, sehr groß. Alle freuen sich, ihr Handwerk wieder für den guten Zweck verkaufen zu können“, berichtete Helga Knipp-Diawuoh vom Lichtbrücke-Team. Der Erlös des Verkaufs kommt den Menschen in Bangladesh zugute. Über das gesamte Jahr bereiten die Ehrenamtlichen die Dinge vor, die sie auf dem Basar anbieten, erklärte Stefan Herr, der an diesem Wochenende dankbar war, dass diese ganze Mühe nicht umsonst gewesen war.

Helga Knipp-Diawuoh (r.) informierte mit ihrer Kollegin am Lichtbrücke-Stand über deren Arbeit.
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War die Lichtbrücke finanziell bislang recht unbeschadet durch die Corona-Krise gekommen, weiß Stefan Herr jedoch: Die Energiekrise sorgt momentan dafür, dass viele auf ihr Geld schauen müssen. „Die Leute werden demnächst vielleicht weniger an die Lichtbrücke spenden können. Das werden wir sicher noch zu spüren bekommen, wenn die Weihnachtstage etwas näher rücken.“
Doch das war am Wochenende kein Thema. Rund 30 Aussteller hatten ihre Stände in den Klassenräumen des Aggertalgymnasiums aufgebaut und boten Selbstgemachtes an – darunter Marmelade, Holzschnitzereien, Gestricktes und Weihnachtsdekoration. Unter ihnen waren Schreinermeister Gerhard Schmitz und Walter Schiffarth aus Lindlar, die allerhand Holzschnitzereien verkauften. Herzen, Sterne, Engel sowie große Willkommensschilder und Holzlaternen warteten darauf, neue Besitzer zu bekommen. Für Schmitz und Schiffarth war es nicht die erste Teilnahme am Lichtbrückebasar in Engelskirchen. „Es ist schön wieder soziale Kontakte mit anderen Menschen zu haben und sich auszutauschen. Und es ist schön, dass unsere Handarbeit gut ankommt“, so Schiffarth zufrieden.

Gerhard Schmitz (l.) und Walter Schiffarth verkauften Holzschnitzereien.
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Einen Raum weiter entschied sich Monika Meister für einen kleinen Fühlstein in Form eines blauen Wals. Sie war mit ihrer Mutter aus Siegburg zum Aggertalgymnasium gekommen, denn der Besuch des Lichtbrückebasars sei in ihrer Familie längst Tradition. „Meine Mutter hat selbst als Lehrerin gearbeitet und sich an Projekten für die Lichtbrücke beteiligt“, erzählte Meister und ergänzte mit Blick auf den Woll- und Filzstand schmunzelnd: „Außerdem bin ich seit 20 Jahren Träger dieser wunderbaren warmen Socken.“
Während die Gäste in Engelskirchen noch bis abends durch die Flure der Schule schlenderten und bei Kaffee und Kuchen beisammen saßen, ging knapp 20 Kilometer entfernt – im Gummersbacher Lindengymnasium – der schuleigene Weihnachtsbasar bereits zu Ende. An einem ganztägigen Projekttag hatten die Schülerinnen und Schüler fleißig gebastelt und alles für ihren großen Weihnachtsbasar, der am Samstag unter dem Motto „Besinnlichkeit – gemeinsam mit allen Sinnen“ stattfand, aufgebaut. „Durch Corona waren wir lange eingeschränkt. Nun wollen wir wieder alle Sinne einsetzen und unsere Schulgemeinschaft aufleben lassen“, erklärte Lehrerin Katharina Weidner.
Bis zu 3000 Leute strömten durch die Gänge des Lindengymnasiums
Zwischen 2500 und 3000 Leute strömten den Tag über durch die Schule. Auf der Bühne im Lindenforum sorgten der Schüler- und Lehrerchor für Unterhaltung und die Klasse 6c stellten ihre Theaterqualitäten vor Publikum unter Beweis. Melissa und Paul liefen währenddessen durch die Gänge und machten Werbung für das selbst gemachte Popcorn in ihrem Klassenraum. Schokoladiger mochten es Leah, Riam, Anastasija und Isa, die am Schokobrunnen Früchte überzogen und verkauften.
Der Basar am Gummersbacher Gymnasium fand auch in diesem Jahr wieder für den guten Zweck statt. Die Einnahmen kommen gleich mehreren Vereinen zugute: der Musikschule Gummersbach, dem Verein Chancen – Leben geben, dem Nabu Oberberg, Nina und Nico sowie dem schulinternen Projekt „Schülern helfen Schülern“. Das alles seien Vereine, mit denen jungen Menschen in Berührung kommen, sagte Schulleiter Markus Niklas, der besonders die Atmosphäre am Samstag genoss und das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht bekam.