Der denkmalgeschützte Ründerother Bahnhof wird zum Hotel-Restaurant. Der Umbau ist aufwendig, liegt aber im Zeit- und Kostenrahmen.
Umbau des BahnhofsNeues Hotel, das in Ründeroth entsteht, liegt im Zeit- und Kostenplan

Bürgermeister Gero Karthaus präsentiert vor dem Original ein maßstabgetreues Modell des Ründerother Bahnhofs, das ein Engelskirchener Bürger in den 1950er Jahren angefertigt hatte.
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Es herrscht reges Treiben um und im alten Bahnhofsgebäude von Ründeroth. Handwerker sind zu Gange, um das denkmalgeschützte Gebäude in ein Hotel-Restaurant umzuwandeln. Und das gestaltet sich sehr aufwendig, wie Architekt Ralf Rother jetzt bei einer Führung mit seinen Mitarbeitern, Bürgermeister Gero Karthaus, dem künftigen Bürgermeister Lukas Miebach und Friedhelm Miebach von der Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen, erläuterte.
Bahnhof wurde 1884 von Recklinghausen nach Ründeroth gebracht
Mit den Umbauarbeiten des 1884 von Recklinghausen nach Ründeroth translozierten preußischen Bahnhof liegen man im Zeit- und auch im Kostenrahmen, so Tobias Scholz, der das Projekt für das Architekturbüro betreut. Natürlich gebe es bei einem so alten Gebäude, das mehrfach an- und umgebaut wurde, immer wieder Überraschungen. Besonders aufwendig sei, die komplexen Anforderungen an Dämmung, Schallschutz, Brandschutz und Denkmalschutz zu erfüllen. Das erfordere viel Abstimmung und auch Kompromisse.
Wie der Bahnhof, der 2016 von der Gemeinde gekauft wurde, in den 1950er Jahren ausgesehen hat, das lässt sich nicht nur auf verschiedenen historischen Bildern, die im Ründerother Archiv zu finden sind, erkennen, sondern auch auf einem Modell, das vermutlich 1957 maßstabsgetreu von Wilhelm Baumunk aus Wallefeld angefertigt wurde. Die Familie übergab es an Karthaus, der hofft, dass es künftig in der Lobby im ehemaligen Wartesaal ausgestellt wird.
Der alte Industriecharme soll möglichst erhalten bleiben
Neben dem Restaurant mit 95 Plätzen soll auch eine Kneipe in dem ehemaligen Güterschuppen entstehen, die Güterrampe wird zum Ort hin erweitert, damit dort Außengastronomie Platz hat. Die alten Doppelschiebetüren werden wohl nicht erhalten bleiben, ansonsten soll der Industriecharakter bewahrt werden, so Rother.
Im künftigen Hotel ist das Dach erneuert und für eine größere Stehhöhe angepasst worden. Auch die Dachflächenfenster sind montiert. Im Inneren erfolgt gerade die Dämmung. Bis Ende 2026 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, die Kosten sind mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt. Es werden 24 Betten in elf Doppelzimmern und einem Appartement zur Verfügung stehen. Barrierefreiheit ist nur im Erdgeschoss gegeben, es wird einen Lift geben, aber keinen Aufzug.
Der Bedarf an einem zentralen Hotel und Gastronomie sei hoch, das Potenzial groß. Für Auslastung werde nicht nur die Messe Köln sondern sicher auch das Höhlenerlebniszentrum sorgen, mit dessen Genehmigungsbescheid die Gemeinde in diesen Tagen rechnet.