Internationales SommerfestGeflüchtetenhilfe in Lindlar feiert im Freizeitpark

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Auch Mariam und Subhn aus Afghanistan feiern mit.

Auch Mariam und Subhn aus Afghanistan feiern mit.

Lindlar – Schon zum zweiten Mal hat der Verein Willkommen in Lindlar (Winli) ein internationales Sommerfest im Freizeitpark organisiert.

Alle Geflüchteten, ob schon länger in Deutschland oder erst seit kurzem, sind eingeladen, um zusammen zu feiern und sich auszutauschen. „Die Gemeinschaft steht hier im Mittelpunkt, das letzte was wir wollen, ist ein Klassensystem“, betont Siegfried Charlier, 1. Vorsitzender von Winli. Damit ist eine Unterscheidung zwischen Menschen aus Afghanistan, dem Iran oder Irak und den Geflüchteten aus der Ukraine gemeint.

Das Fest soll alle verschiedenen Kulturen vereinen und zur Kommunikation anregen, ohne nach dem Herkunftsland der Menschen zu unterscheiden. Der Verein hat ein buntes Programm organisiert, das eben diese Gemeinschaft betonen und fördern soll.

Ein Mitmachzirkus und eine Hüpfburg für die Kleinsten sind neben weiteren Attraktionen nur ein kleiner Teil des Programms für den Tag.

Ein Musiker aus dem Iran begleitet das Sommerfest musikalisch auf seinem Keyboard, er spielt arabische Folklore und wird dabei von einem Gitarristen unterstützt. „Wir haben in der Mitte extra so viel Platz zum Tanzen gelassen“, freut sich Elke Dienst, Koordinatorin bei Winli und deutet auf eine große freie Fläche.

Es gibt zu wenig Wohnungen in Lindlar

Der Verein hat es sich zum Ziel gemacht, Geflüchteten das Leben in Deutschland einfacher zu machen. Mittlerweile fällt ein Großteil der Arbeit auf das Ausfüllen und Einreichen von Anträgen aller Art. „Das hat sich so entwickelt“, erklärt Marion Wester, „das ist für Muttersprachler schon wirklich kompliziert zum Teil, wie sollen das dann Menschen verstehen, die unsere Sprache nicht sprechen“.

Hauptsächlich arbeite der Verein mit Flüchtlingen aus dem Iran, Irak, Afghanistan und afrikanischen Ländern. Die Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, seien häufig schnell in die Nachbarschaft und Gemeinde integriert gewesen. Daher habe der Verein hier nicht so viel Hilfe leisten müssen. Die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sei enorm gewesen, berichtet Elke Dienst.

Winli war für viele Menschen ein erster Anlaufpunkt, um zu fragen, wo Hilfe benötigt wird. „Einige haben Spenden angeboten oder Wohnungen. Wieder andere haben ihre Sprachkenntnisse zur Verfügung gestellt“, so Dienst. Insbesondere Wohnraum wäre knapp, erklärt sie weiter. Der Verein sei gut vernetzt, die Einrichtung der Wohnung wäre kein Problem. Es scheitere vor allem an den mangelnden Wohnungen.

Für die Organisation des Sommerfests hat der Verein auch Unterstützung aus der Gemeinde bekommen. Der Sportsclub 4 bietet einen Zumba-Kurs an und Das Café Lecker Kaffee hat seine Kaffeemaschine zur Verfügung gestellt.

Für Verpflegung ist unter anderem durch ein Mitbring-Buffet gesorgt. Hier können die Frauen und Männer Spezialitäten aus ihrem Heimatland mitbringen. Auch für das kommende Jahr möchte der Verein gerne wieder ein Sommerfest organisieren, um das Zusammensein der verschiedenen Kulturen zu feiern.

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