5500 Quadratmeter mehr PlatzFreilichtmuseum Lindlar erweitert sein Gelände

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Der Steinbruch mit Mini-Bunker und den Beteiligten.

Der Steinbruch mit Mini-Bunker und den Beteiligten.

Lindlar – Die Grauwacke-Steinbrüche gehören zu Lindlar wie der Dom zu Köln. Die körperlich harte Arbeit in den Brüchen hat das soziale Leben in dem Ort für lange Zeit geprägt. So ist nur folgerichtig, dass auch das Freilichtmuseum Lindlar des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) diesen wichtigen Teil der Lokalgeschichte aufarbeiten und seinen Besuchern präsentieren will. Und zwar an einem authentischen Ort, in einem ehemaligen Steinbruch am Mühlenberg.

Der Museums-Förderverein hat dort ein rund 5500 Quadratmeter große Gelände schräg unterhalb des Hofes Scheller gekauft. Vom Lokschuppen im Museumsgelände aus soll künftig ein Fußweg bis zum Steinbruch führen. Als besondere Attraktion wird außerdem das bestehende Schienennetz der Schmalspurbahn bis zum Steinbruch verlängert, dort wollen die Ehrenamtler um Reiner Eschbach, die die Bahn betreuen, sogar eine Drehscheibe verlegen. Solche Kleinbahnen, wie sie das Museum besitzt, waren früher auch in den größeren Lindlarer Steinbrüchen zu finden – wie alte Fotos etwa aus dem BGS-Steinbruch belegen. Die Schienen ließen sich schnell verlegen, die Bahnen dienten zum Transport von Grauwacke, Geröll und vielleicht auch Werkzeug.

Freilichtmuseum Lindlar: Gelände muss mit hohem Zaun gesichert werden

Die Lindlarer Baufirma T.S. Kemmerich hat geholfen, das Gelände des alten Steinbruchs am Mühlenberg zu säubern und den Schotterweg herzustellen. Wie lange an diesem kleinen Steinbruch tatsächlich Grauwacke abgebaut wurde, ist nur eine der Fragen, die die Museumsfachleute interessiert. Bevor der neu geschaffene Schotterweg freigegeben werden kann, muss das Gelände allerdings noch mit einem hohen Zaun gesichert werden.

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Eine weitere Attraktion steht bereits im Steinbruch. Eine „Splitterschutzzelle“ aus Beton, auch „Ein-Mann-Bunker“ genannt. Er stand bislang auf dem Firmengelände von Schmidt + Clemens, dort, wo sich in der NS-Zeit ein Lager für Zwangsarbeiter befand, wie Museumsleiter Michael Kamp erläutert. In solchen Bunkern konnte sich früher der Sprengmeister während der Sprengung in Sicherheit bringen. Der Lindlarer Edelstahlspezialist stiftete aber nicht nur den Bunker, sondern übernahm auch die Kosten für den Transport an den neuen Standort am Mühlenberg.

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