Kritik von NaturschützernKahlschlag entlang der B 256 für Wildschutzzaun

Lesezeit 2 Minuten
Entlang der mehrspurigen Bundesstraße zwischen Derschlag und Sengelbusch wurden viele Bäume abgeholzt.

Entlang der mehrspurigen Bundesstraße zwischen Derschlag und Sengelbusch wurden viele Bäume abgeholzt.

Derschlag/Sengelbusch – Entlang der Bundesstraße 256, dem Autobahnzubringer zwischen den Ortschaften Derschlag und Sengelbusch, sind im Februar viele Bäume und Sträucher im Auftrag des Landesbetriebs Straßen gefällt oder gekürzt worden. Zu Unrecht, wie Klaus Jung meint.

Der Morsbacher ist Mitglied des örtlichen Naturschutzbunds und vom Kreis bestellter Landschaftswächter. In einem Schreiben an den Landesbetrieb kritisiert er namens der Naturschutzverbände, die an der Bundesstraße vollzogene Maßnahme sei viel zu radikal ausgefallen.

Landesbetrieb gegründet Rodung mit Bau von Wildschutzzaun

Vom Landesbetrieb Straßen heißt es dazu auf Nachfrage, die großflächigen Abholzungen seien notwendig für den Bau eines Wildschutzzaunes entlang der Bundesstraße 256. Um diesen Zaun kurzfristig an beiden Seiten des Autobahnzubringers zu installieren, habe es in der Böschung Platz gebraucht. Eine Breite von anderthalb Metern sei dafür nötig, teilt der Landesbetrieb weiterhin mit. Das sei aber nicht der einzige Grund für die Durchforstung gewesen, auch seien dort einige kranke Bäume entfernt worden.

Alles zum Thema Klimawandel

Das könnte Sie auch interessieren:

Beschwerdeführer Jung hält diese Begründung für mangelhaft: „Dass für die Installation eines Zauns eine so große Kahlschlagfläche produziert wird, kann ich nicht nachvollziehen.“ Er spricht von einer „Zerstörung von Lebensräumen für Fauna und Flora“, die Abholzungen seien ein Negativ-Beitrag zum Klimawandel.

Er ist überzeugt, dass solche radikale Maßnahmen gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen, etwa gegen das Landschaftsgesetz NRW und das Bundesnaturschutzgesetz. Auch sei der Beschnitt nicht mit den „Zehn Geboten“ vereinbar, die sich der Landesbetrieb 2014 selbst auferlegt habe. Darin heißt es, dass Bestände selektiv durchforstet werden sollen. (ag)

KStA abonnieren