Umbau des HohenzollernbadesBergisches Forum in Gummersbach hat keine Priorität

Lesezeit 3 Minuten
Umbau des Hohenzollernbades zu einem Bergischen Forum mit Theatertrakt.

Umbau des Hohenzollernbades zu einem Bergischen Forum mit Theatertrakt.

Gummersbach – Der Um- und Ausbau des Hohenzollernbades zu einem Bergischen Forum für Wissen und Kultur ist seit Januar bei der Regionale als Projekt angemeldet. Läuft alles nach Plan, könnte der C-Stempel in diesem Monat erteilt werden. Wir haben bei der Stadt Gummersbach und dem Oberbergischen Kreis, die neben der Technischen Hochschule zu den Projektpartnern gehören, nachgefragt, was sich seit Januar getan hat.

Landrat Jochen Hagt ließ auf Anfrage schriftlich wissen, dass „im Kreishaus die Pandemiebekämpfung an oberster Stelle steht. Aus diesem Grund müssen manche Themen in der Bearbeitung leider zurückgestellt werden. Die Kreisverwaltung erarbeitet derzeit eine Zeitplanung, wie die Projektidee aus Sicht des Kreises weiter qualifiziert und thematisch angegangen werden kann. Sobald dies vorliegt, erfolgt eine Abstimmung mit der Stadt Gummersbach.“

Fülle von Arbeiten

Das klingt so, als würden Stadt und Kreis aktuell nebeneinander her arbeiten, denn Bürgermeister Frank Helmenstein berichtet im Gespräch mit dieser Zeitung über eine Fülle von Arbeiten, die seit Mitte Januar bereits in Angriff genommen worden seien. Dazu gehören die Ausarbeitung eines Nutzungs- und Raumprogramms, Überlegungen zu der technischen Ausstattung und Digitalisierung des Bergischen Forums bis hin zur Analyse des baulichen Zustands der Immobilie Hohenzollernbad, die sich im Eigentum des Kreises befindet. Erklärtes Ziel ist, die To-do-Liste binnen eines halben Jahres abzuarbeiten.

Schulterschluss gewünscht

Während für den Theatertrakt die Vorarbeiten für die ursprünglich geplante Sanierung des alten Bühnenhauses herangezogen werden könnten, müsse die „Bücherei der Zukunft“ mit Hinblick auf die immer weiter voranschreitende Digitalisierung komplett neu gedacht werden, sagt Helmenstein.

Eine Begehung des Bades mit Vertretern der Stadt hat inzwischen stattgefunden, ein Treffen mit dem Dekan der TH, Prof. Christian Kohls, steht auf der Agenda im Rathaus. „Prof. Kohls ist für uns ein wichtiger Partner. Wir brauchen seine Expertise mit Hinblick auf die Digitalisierung.“ Landrat Hagt betont derweil, dass „das Projekt unter Beachtung des gesamten Quartiers auch im Zusammenhang mit den Erweiterungsnotwendigkeiten des Kreishauses gesehen werden muss. Da bei dem Projekt Kreishauserweiterung im vergangenen März die,Pause-Taste’ gedrückt wurde, müssen die Überlegungen hierzu erst wieder aufgenommen werden.“

Es hat den Anschein, als würde der Kreis über ein Bergisches Forum erst dann wieder nachdenken, wenn er das Thema Kreishauserweiterung auf der Tagesordnung hat. Wohl deshalb wurde im jüngsten Kreisentwicklungsausschuss nicht über das Thema beraten. Hagt lässt dazu schriftlich wissen: „Die Einreichung einer Projektidee zum C-Stempel hat derzeit noch nicht den Status einer Beratungsreife. Es handelt sich bislang um eine Idee, die nun qualifiziert werden muss. Wenn sich aus der Idee konkretere Ansätze ergeben, werden die entsprechenden Gremien des Kreistags beteiligt.“

Idee vorgestellt

In Gummersbach hat die Verwaltung inzwischen die Projektidee in mehreren Ausschüssen vorgestellt. In der Mai-Sitzung des Rates soll eine politische Lenkungsgruppe installiert werden, wie Bürgermeister Helmenstein berichtet. Darin sollen Rat, Verwaltung, der Kreis, die Regionale 2025 und die TH vertreten sein. In einem weiteren Schritt soll es einen zweistufigen Architektenwettbewerb mit angehängtem Vergabeverfahren geben. Dafür brauche man einen Schulterschluss und ein gemeinsames Bekenntnis der Projektpartner. „Unser Arbeitsprogramm für das kommende halbe Jahr steht“, sagt Helmenstein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zu der Fragen, in welcher Form sich der Kreis an Entstehung, Umsetzung und Betrieb des Bergischen Forums beteiligen kann, verweist Hagt in seiner E-Mail darauf, dass diese „Themen im Qualifizierungsprozess erarbeitet werden. Erst danach können Beratungen und Aussagen zur Ihren Fragen getroffen werden.“

KStA abonnieren