In zwei Tagen standen 190 Kilometer und zwölf Stationen auf dem Plan. Auch in diesem Jahr war ein Stopp der „Tour Demenz“ in Gummersbach.
Welt-AlzheimertagAuch in Gummersbach machten die Radfahrer der „Tour Demenz“ halt

Am Mittwoch ging es für sieben Radfahrer am ersten Tag der Tour Demenz 110 Kilometer durch das Bergische.
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190 Kilometer, zwölf Stationen, zwei Tage – mit der mittlerweile fünften „Tour Demenz“ hat das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Bergisches Land wieder ein Zeichen für mehr Aufklärung und Engagement rund um das Thema Demenz gesetzt. Anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21. September machte sich eine Gruppe aus mehreren Radfahrern am 17. und 18. September 2025 auf den Weg durch das Städtedreieck sowie den Rheinisch-Bergischen und den Oberbergischen Kreis.
Mit dem diesjährigen Leitgedanken „Human Forever“, auf Deutsch „Mensch für immer“ – inspiriert vom gleichnamigen Dokumentarfilm des niederländischen Filmemachers Teun Toebes – rückt die Tour das Menschsein selbst ins Zentrum. Auch das Motto des Welt-Alzheimertags 2025 „Demenz – Mensch sein und bleiben“ spiegelt diesen Ansatz wider.
"Tour Demenz" ist unterwegs für Demenzerkrankte
Im Fokus der Tour standen nicht nur die Lebenssituation von Menschen mit Demenz, sondern auch die Bedeutung des freiwilligen Engagements in der Pflegebegleitung der Betroffenen. Besondere Unterstützung kam in diesem Jahr von Ralf Schmallenbach, dem Sozial- und Gesundheitsdezernenten des Oberbergischen Kreises.
Er begleitete die Tour am Mittwoch, 17. September, auf dem Fahrrad über die komplette Tagesetappe von 110 Kilometer: „Als der Termin Anfang des Jahres feststand, habe ich mir den Tag sofort freigeschaufelt“, so Schmallenbach. „Im vergangenen Jahr habe ich die Gruppe noch bei bestem Wetter begrüßt – diesmal wollte ich selbst mitfahren.“
„Mensch sein und bleiben“ als zentrales Motto des Welt-Alzheimertages
Die gesamte Strecke führte die Teilnehmer bei teils nassem Wetter unter anderem durch Bergisch Gladbach, Wipperfürth und Lindlar. Am Mittwoch startete die Gruppe in Burscheid am Vital Bad und endete auch dort. Der Tross aus sieben Radfahrenden wurde an mehreren Stationen herzlich empfangen – so auch an der Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) in Gummersbach, wo Pflegeschülerinnen und -schüler mit Applaus und selbstgestalteten Plakaten für Stimmung sorgten. Gestern war Start und Ziel die Tagespflege Goudahof in Solingen.
Eine besondere Aktion der diesjährigen Tour Demenz war ein Briefkasten, in den die Pflegeschüler Postkarten an sich selber einwerfen konnten. Arnd Bader, Projektkoordinator und fachliche Leitung des Regionalbüros, erklärt: Jede und jeder konnte auf einer Postkarte festhalten, wie man sich künftig freiwillig für Menschen mit Demenz engagieren möchte – sei es mit kleinen Gesten der Unterstützung im Alltag, durch gemeinsame Aktivitäten oder durch konkrete Projekte in der eigenen Gemeinde.
In ein paar Monaten schicken wir die Postkarten zurück, um die Schüler an ihr Vorhaben zu erinnern.“ Bereits 2017 ist Bader über 700 Kilometer durch ganz NRW gefahren, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen. „Wenn wir Menschen mit Demenz begegnen und nicht nur über sie reden, verändert sich oft der Blick“, so Bader. Hemmschwellen im Umgang mit Demenzerkrankten sollen abgebaut werden, und das brauche vor allem Offenheit und Vertrauen. „Deshalb ist es uns so wichtig, dorthin zu fahren, wo Menschen mit Demenz leben, und den Austausch auf Augenhöhe zu fördern“, sagt Bader.