Ferienjobs in OberbergMehr als nur eine gute Gelegenheit, um das Taschengeld aufzubessern

Lesezeit 3 Minuten
Alles muss blitzen: Eine Jugendliche kontrolliert in einem Restaurant ein frisch geputztes Weinglas. Auch Oberbergs Gastronomie wartet mit einem vielseitigen Angebot an Ferienjobs auf.

Egal, ob Gastronomie oder Oberbergs Einzelhandel: Jugendliche profitieren nach Ansicht von Experten nicht nur finanziell von einem Ferienjob. Sie sammeln viele Erfahrungen für später (Symbolfoto).

Wer einen Ferienjob hat, der profitiert lange davon. Auch in der zweiten Ferienhälfte ist das Angebot an solchen Beschäftigungen vielfältig.

In den Ferien die Seele baumeln lassen, mit Freunden den Tag verbringen, sich vom Schuljahr erholen. Ferienjobs aber sind eine gute Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, während der Auszeit vom Lernen Geld zu verdienen und das Taschengeld aufzubessern. Und auch in der zweiten Hälfte der Sommerferien sei das Angebot an solchen Jobs traditionell sehr reichhaltig und vielfältig, versichern Fachleute.

Mancher Jugendliche nutzt diese Zeit indes auch, um schon mal in die Arbeitswelt zu schnuppern. Die Aussicht, interessante Berufe und neue Menschen kennenzulernen, ist vielen ebenfalls eine Motivation. „Ferienjobs sind eine gute Gelegenheit, Einblick in die Arbeitswelt zu erhalten“, bestätigt Regina Wallau, Sprecherin des Bezirks Bergisches Land der Agentur für Arbeit. „Es ist eine Chance zu sehen, ob der vermeintliche Traumberuf wirklich zu einem passt.“ Wer die Chance habe, solle sich das nicht entgehen lassen, findet Wallau.

Was junge Oberbergerinnen und Oberberger beachten sollten

Aber was ist bei der Auswahl eines solchen Ferienjobs zu beachten, wann und wie lange darf ein junger Mensch beispielsweise arbeiten? Die Bezirksregierung Köln informiert über die wichtigsten Bestimmungen. So müssen Schülerinnen und Schüler, die Interesse an einem Ferienjob haben, mindestens 15 Jahre alt sein.

Bis zur Vollendung der Vollzeitschulpflicht muss die Ferienarbeit auf höchstens vier Wochen im Kalenderjahr begrenzt bleiben. Diese 20 Arbeitstage dürfen Jugendliche beliebig auf die Ferien aufteilen und bis zu acht Stunden am Tag und bis zu 40 Stunden in der Woche tätig sein. Fünf Tage Arbeit in der Woche sind erlaubt.

Die erlaubte Arbeitszeit kann auf verschiedene Weise eingeteilt werden

„Wie die 20 Tage auf die amtlich festgelegten Ferien verteilt werden, ist nicht vorgeschrieben, sodass mehrere kürzere Jobs oder ein langer Job in den Sommerferien denkbar sind“, sagt Jörg Löbker von der Industrie- und Handelskammer zu Köln. Nicht gestattet dagegen ist das Arbeiten nachts zwischen 20 und 6 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen.

Ausnahmen zu diesen Regelungen stehen im Jugendarbeitsschutzgesetz, etwa für den Einzelhandel, die Gastronomie, die Landwirtschaft oder das Bäckereihandwerk. Ohne Pause geht es auch im Ferienjob nicht, betont die Bezirksregierung. Die Dauer hänge von der täglichen Arbeitszeit ab. Bei viereinhalb bis sechs Stunden Arbeit sind es 30 Minuten. Bei mehr als sechs Stunden Arbeit 60 Minuten.

Ein Anspruch auf Mindestlohn besteht erst ab einem Alter von 18 Jahren

Worauf Schülerinnen und Schüler bei der Wahl ihres Ferienjobs noch achten müssen, ist, dass die Arbeit nicht zu schwer, zu gefährlich oder gesundheitsschädlich (zu starker Lärm, Arbeiten mit Gefahrstoffen) sein darf. Akkordarbeiten am Fließband etwa und andere tempoabhängige Arbeiten sind nicht erlaubt. Sie dürfen auch keiner sittlichen Gefährdung ausgesetzt sein.

Zur Bezahlung und zum Mindestlohn heißt es von der Kölner Bezirksregierung, dass Jugendliche nur Anspruch auf den Mindestlohn nach dem Mindestlohngesetz haben, wenn sie bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung haben oder mindestens 18 Jahre alt sind.

Wer nun einen Ferienjob sucht, kann sich der gängigen Suchmaschinen bedienen. Jobbörsen wie die Agentur für Arbeit oder Schülerjobs bieten zum Beispiel Ferienjobs an. Und wer die Jobbörsen nicht nutzen möchte, kann auch Freunde und Bekannte fragen. Ein Schreiben an ein örtliches Unternehmen oder ein persönlicher Besuch dort sind ebenfalls möglich – und auch in örtlichen Zeitungen werden Ferienjobs beworben.

KStA abonnieren