Bastian Ganser (31) ist seit Herbst Chef der Halle 32. Bewährtes und mehr eigene Formate stehen auf seinem Plan.
Chef der Halle 32Aus der Nordsee wurde Gummersbach

Die Mischung aus Management und kreativem Schaffen hat Bastian Ganser an dem Job in Gummersbach gereizt.
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Seit dem vergangenen Herbst ist Bastian Ganser (31) der neue Leiter der Halle 32 in Gummersbach. Nach einigen Monaten der Eingewöhnung in der Kreisstadt gab er jetzt seinen ersten Eindruck über die neue Wirkungsstätte wider. Und er verriet auch, was die Besucher der städtischen Kultureinrichtung künftig erwartet. Der studierte Kulturwissenschaftler stammt vom Niederrhein und wollte von seiner letzten Wirkungsstätte am Bodensee eigentlich an die Nordsee, wie er berichtet.
Doch dann kam Gummersbach ins Spiel und eine „furchtbar interessante Stelle“, wie der 31-Jährige sagt. Dass er neben dem Management der Halle auch für sie kreativ sein kann, macht für Ganser den Charme aus. So arbeitet er aktuell an neuen, eigenen Produktionen. Den Start in Gummersbach erleichterte dem neuen Chef sein Vorgänger: Martin Kuchejda war mehr als zehn Jahre Leiter der Halle 32, zuvor stand das Bruno-Goller-Haus unter seiner Führung. „Martin hat hier alles aufgebaut, es war eine grandiose Übergabezeit“, sagt Ganser und spricht von „Luxus“. Kuchejda ist inzwischen im Vorstand der „KultGM“ und wache von dort aus über die Halle 32, wie es der 31-Jährige nennt.
20 Jahre lang den Rockpalast geleitet
Im kommenden Jahr, so berichtet Ganser, soll es mit „kleinen Neuerungen“, wie neuen Konzertformaten, und „alten Formaten neu gedacht“ weitergehen. „Wir wollen mehr eigene Formate“, sagt Ganser. Dazu gehört auch die Gesprächsrunde „Erzähl mal“ mit dem Gummersbacher Peter Sommer, der mehr als 20 Jahre den WDR-Rockpalast geleitet hat. Zudem will der neue Chef mehr den Fokus auf den Bereich Satire, Kabarett, Comedy legen.
„Wichtig“ sei ihm, so betont Ganser, dass bei allem Neuen das Theaterprogramm erhalten bleibt, sprich die Bühne 32 mit dem Theater für Erwachsene und dem für Kinder. Hier geht es los am 9. September mit „Der Mann mit der Melone“ für Hörende und Nichthörende und am 10. September mit „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ mit dem Kriminaltheater Berlin. Eine der größten Produktionen in der kommenden Spielzeit ist am 10. Dezember „Im Westen nichts Neues“ mit dem „a.gon Theater München“.
In 80 Tagen um die Welt mit einem halben Zirkus
Mit Spannung erwartet Ganser das Ensemble Persona am 10. Juni kommenden Jahres mit „In 80 Tagen um die Welt“. Der Hallenchef weiß, dass das Ensemble einen halben Zirkus mit nach Gummersbach bringen wird. „Das wird spektakulär“, verspricht Bastian Ganser und verrät, dass seine Technik bei der Inszenierung „ins Schwitzen“ kommen werde. Techno, Hip-Hop, Rock und Pop sollen bei den Livekonzerten auf die Bühne kommen. Den Auftakt gibt es am 13. September mit Demon's Eye und einem Tribute für Deep-Purple. Deutlich ruhiger wird es am 31. Januar zugehen, wenn die „Udo Jürgens Story – Sein Leben, seine Liebe, seine Musik“ in der Halle gastiert. Völkerball, die authentischste Rammstein-Tribute-Band Europas, mischen am 13. Mai die Halle auf.
Und was will Bastian Ganser noch? Auf jeden Fall den Blick nach draußen. Nach Winterdorf und Schützenfest auf dem Festplatz vor der Halle will auch die Kulturstätte das Areal bespielen. Und wie? Daran wird zurzeit getüftelt. Geplant ist auch, mit eigenen Produktionen auf Tour zu gehen, gerne deutschlandweit. Die Spielzeit 2025/2026 ist daher erst der Anfang für den Neuen, der sich offenbar eine Menge vorgenommen hat.