Elektro ThomasElektroinstallateur aus Derschlag feiert 50-jähriges Bestehen

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Ehrung Reinhard Thomas (m.) durch Marcus Otto (l.), Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft, und Björn Rose (r.), Obermeister der Elekroinnung

Jubilar Reinhard Thomas (m.) nahm die Ehrenurkunde entgegen von Marcus Otto (l.) und Björn Rose (r.)

Der Elektroinstallateur-Meister Reinhard Thomas wollte eigentlich Pastor werden. Heute feiert er mit seinem Betrieb 50-Jähriges.

Der 24. April 1973 war für Reinhard Thomas ein denkwürdiger Tag. „Damals habe ich mich auf eigene Füße gestellt“, blickt der 76-Jährige zurück. In Derschlag, hinter einer Bäckerei, gründete der Elektroinstallateur-Meister seinen eigenen Betrieb.

50 Jahre Betrieb wurden mit Urkunde und Medaille prämiert

Wenige Häuser weiter, an der Kölner Straße, ist dieser Betrieb auf dem Gelände einer ehemaligen Tankstelle heute noch ansässig. Elektro Thomas ist ein Begriff, nicht nur im Gummersbacher Raum.

Nachdem Reinhard Thomas sich vor drei Jahren schon über den Goldenen Meisterbrief freuen durfte, wurde er nun erneut ausgezeichnet. Dass er seinen Betrieb 50 Jahre mit seinem Team und insgesamt 108 Azubis, die er im Laufe der Jahre ausbildete, in Schwung hielt, würdigte jetzt die Kreishandwerkerschaft mit Urkunde und Medaille und einer Feierstunde.

Eigentlich wollte Reinhard Thomas Pastor werden

Dabei war dieser Weg eigentlich nicht seine Berufung. „Ich wollte eigentlich Pastor werden“, verrät Thomas. Es kam anders. Sein Vater schickte ihn zur Firma Wittershagen in die Lehre, der Ehrgeiz packte ihn. Mit 24 Jahren machte er 1970 seinen Meister, drei Jahre später wagte er sich in die Selbstständigkeit. Der erste Azubi, Ulrich Peters, stellte sich vor und begründete im April 1973 die lange Reihe junger Menschen, die Reinhard Thomas auf dem Weg in den Beruf begleitete.

Im Laufe der Jahre, so sagt der Derschlager, sei es allerdings immer schwieriger geworden, Auszubildende zu finden. „Früher kamen sie initiativ, heute müssen wir suchen und für unseren Beruf Werbung machen. Dabei ist es doch toll, ein Handwerk zu lernen.“ In guten Zeiten beschäftigte er 20 Mitarbeitende.

Elektro Thomas kümmerte sich um Privatkunden, um die neuen Siedlungen auf dem Hackenberg in Bergneustadt und dem Epelberg in Derschlag, aber auch um den Aggerverband. Den Aggerverband als Auftraggeber zu gewinnen, sei etwas Besonderes gewesen, ist der 76-Jährige überzeugt.

In den 2000ern stand Elektro Thomas vor dem Aus – heute sucht der Elektrikermeister eine Nachfolge

Arbeiten an Klärwerken, Regenrückhaltebecken, an Messtechnik und Beleuchtung, sorgten auch in schwereren Zeiten immer für ein gewisses Sicherheitspolster. In den 2000er Jahren scheiterte nämlich ein größerer Auftrag, doch mit viel Fleiß arbeitete Reinhard Thomas sich mit seinen Mitarbeitenden, mit Unterstützung der Hausbank und des Aggerverbandes wieder aus der Misere heraus.

Früher funktionierten Auftragsvergaben gerne auch mal per Handschlag, Zeitdruck und Konkurrenz waren noch nicht so groß, Kunden kamen über Empfehlungen. „Da hat sich viel verändert. Ich habe heute Mitarbeiter, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind – das ist aber nicht so recht mehr meine Welt.“

Missen möchte der Jubilar all seine Erfahrungen nicht, allerdings würde er sich gerne langsam in den Ruhestand zurückziehen. Nur: Die Nachfolge ist noch nicht zur Gänze geregelt. „Ich möchte den Betrieb am liebsten firmenintern weitergeben. Es gibt hier gerade einen angehenden Meister, der Interesse hat, was mich natürlich sehr freuen würde.“

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