HöhenmeterElftklässler aus Gummersbach wollen mit dem Mountainbike die Alpen überqueren

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Drei Fahrradfahrer sind von hinten zu sehen, wie sie über einen Schotterweg mit ihren Mountainbikes einen Berg runter fahren.

Oberbergs Erhebungen dienen den Mountainbikern als Trainingsetappen für die Alpenüberquerung im Mai.

14 Elftklässler des Gummersbacher Lindengymnasiums wollen mit dem Mountainbike die Alpen überqueren.

Der Gummersbacher Unnenberg sorgt bei vier Schülerinnen und zehn Schülern des Städtischen Lindengymnasiums für Höhenmeter. Sie wollen mit ihren Mountainbikes die Alpen überqueren und nutzen ihn als eine Trainingsstrecke. Vom 19. bis 26. Mai liegen vor den Elftklässlern 351,2 Kilometer, bei denen sie 5040 Höhenmeter überwinden. Start ist in Garmisch-Partenkirchen, das Ziel ist Riva del Garda in Italien.

„Wir haben uns Etappen von 30 bis 80 Kilometern vorgenommen“, sagt Jonas Kehlbreier. Die Jugendlichen trainieren seit den Sommerferien nicht nur Kraft und Ausdauer, sie bereiten in fünf Gruppen die gesamte Tour vor. Es gibt eine Gruppe, die für die Routen und Unterkünfte zuständig ist, eine, die die Trainingseinheiten ausarbeitet und die Trainingspläne erstellt. „Das geschieht für jeden ganz individuell“, erklärt Lia Pollmann. Eine weitere Gruppe kümmert sich um die Technik, hat die passenden Werkzeuge zusammengestellt und gelernt, wie Reparaturen an den Rädern durchzuführen sind.

Dazu gibt es die Mediagruppe, die das Projekt beispielsweise auf einem Instagramkanal (transalp_2023) vorstellt. Die s auch, um die Mitschülerinnen und -schüler zu unterstützen, die Sponsoren ansprechen, die das Unternehmen unterstützen sollen. Ganz ohne sie geht es nicht.

Mehrere Jugendliche stehen mit ihren Mountainbikes in einer Reihe.

Jeden Dienstag, wenn die Schule früher endet, trifft sich die Projektgruppe, um die Alpenüberquerung zu planen.

Im Rahmen der Facharbeiten, die in der Stufe elf auf dem Lehrplan stehen, hätten die Sportlehrer Gunnar Schmidt und Max Schmitz-Porten zu Schuljahresbeginn das Projekt vorgestellt, berichtet Klara Frackenpohl. Seitdem treffen sich die Mountainbiker jeden Dienstag, um zu planen. „Wir trainieren meistens am Wochenende“, berichtet Konstantin Loh.

Bevor es zuletzt so kalt und anschließend regnerisch wurde, fuhren die Schüler vor allem draußen, ehe es in die Halle oder das Fitnessstudio ging, fügt Remi-Noell Hilbring hinzu. „In den Wintermonaten wird es zudem früh dunkel und da wir eine Ganztagsschule sind, ist der Unterricht erst beendet, wenn die Sonne untergeht“, sagt Max Schmitz-Porten. Der Dienstag sei gewählt worden, da an diesem Tag die Schule früher ende als an den anderen Tagen.

Entwickelt wurde das Projekt im Rahmen des Bewegungsprogramms „Gleiten, Rollen, Fahren“ im Rahmen des Sportunterrichts. Mit ihm sollen die Mädchen und Jungen natürliche Räume wie Berge, Flüsse und Seen auf neue Weise erkunden, wie es das Landesschulministerium erklärt. „So etwas wie die Alpenüberquerung gab es bei uns bisher nicht“, erklärt Schmitz-Porten. Er selber ist sehr viel mit dem Rad unterwegs und sein Kollege Gunnar Schmidt hat die Alpen bereits überquert. Begleitet wird die Gruppe zudem von einer Referendarin und einer ehemaligen Schülerin, die ebenfalls schon Alpenerfahrung hat. Dazu kommt ein mit einer Person besetzter Begleitwagen, der auch bezahlt werden muss.

Wie die Gruppe im Mai zum Start nach Garmisch-Partenkirchen fährt, stehe noch nicht endgültig fest, erklärt Jonas Kehlbreier. Dafür sind die Übernachtungsplätze in Jugendherbergen und Hostels schon festgelegt. Auch die Technikgruppe hat alles an Werkzeug zusammen, was sie braucht, erklärt Lasse Fischer. „Wir kümmern uns um alle Fahrräder.“ Da es in den Alpen frisch werden kann, gibt es mit Hilfe eines Sponsors die passende Teamkleidung.

Zur Vorbereitung haben alle über eine App die Möglichkeit, das Trainingspensum einzuarbeiten und auswerten zu lassen. „Egal, ob im Fitnessstudio, bei Übungen für Kraft und Ausdauer, für alles gibt es Punkte“, sagt Marie Wolter aus der Trainingsgruppe. „Es gibt eine große Motivation und Willen, es zu schaffen“, berichtet Konstantin Loh. Mitschüler seien bereits den Rhein runtergefahren. Für alle geht es darum, es gemeinsam zu schaffen – egal ob bei der Organisation oder auf der Strecke.

Die führt über Straße und durchs Gelände. Im Rahmen des Trainings haben die Schülerinnen und Schüler an der Aktion Stadtradeln teilgenommen und sich auf dem Treppchen platziert. An diesem Nachmittag scheint die Sonne und Titouan Guitton, der ebenfalls zur Trainingsgruppe gehört, hat eine Tour auf den Unnenberg ausgearbeitet.

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