Organisatoren des Lehrgangs waren der Evangelische Kirchenkreis An der Agger und das Kommunale Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises.
FortbildungWorkshop in Gummersbach beschäftigte sich mit den Folgen der Flucht

Um die Flucht und ihre Folgen für die Psyche ging es jetzt bei einem Workshop in Gummersbach.
Copyright: Julian Stratenschulte/dpa (Symbolfoto)
Was kann ein Trauma auslösen? Was sind typische Symptome? Und wie geht man damit um? Um diese Fragen ging es bei einem Workshop der Flüchtlingsberatungsstelle des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger und des Kommunalen Integrationszentrums des Oberbergischen Kreises.
Zum ersten Mal haben haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in der oberbergischen Flüchtlingsarbeit an solch einer ganztägigen Fortbildung der Beratungsstelle teilgenommen. Zum Thema „Traumasensibler Umgang mit geflüchteten Menschen“ ließen sich knapp 40 Menschen in der ehemaligen Kantine des Kreishauses fortbilden, darunter Mitarbeitende der Flüchtlingshilfe, der Kindergärten, des Jobcenters und des Jugendamts.
Bei Kindern und Jugendlichen werden oft Traumata mit ADHS verwechselt
Geflüchtete Menschen sind häufig aufgrund von Krieg und Gewalt in den Herkunftsländern und auf der Flucht traumatisiert. Aber: „Um eine Traumafolgestörung überhaupt erkennen zu können, brauchen auch Fachleute Schulungen“, schreibt der Kirchenkreis in einer Pressemitteilung. „Denn bei Kindern und Jugendlichen werden Traumata zum Beispiel oftmals mit anderen Beeinträchtigungen verwechselt wie etwa ADHS, dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.“
Als Referentin war Dima Zito engagiert worden. Die Diplom-Sozialpädagogin und Autorin arbeitet im Psycho-Sozialen Zentrum Düsseldorf und in ihrer eigenen Praxis „Lebenswege“ in Hückeswagen. Mit ihrem Mann Ernest Martin hat unter anderem einen Leitfaden zum traumasensiblen Umgang mit geflüchteten Menschen verfasst. Die Ehrenamtlichen und Fachkräfte, die die traumatisierten Menschen beraten und unterstützen, müssen sich aber auch selbst vor Belastungen schützen. Die Teilnehmenden übten Atem-, Bewegungs- und Gesprächstechniken, die dabei helfen.
Belma Hadžerić hat die Fortbildung mit dem Team der Flüchtlingsberatungsstelle und des Kommunalen Integrationszentrums geleitet und sagt: „Wir müssen den Bedarf erkennen, die Schulungen müssen weitergehen.“ (r)

