Platz für PhotovoltaikSo erzeugt Gummersbach künftig Sonnenenergie in seinen Gewerbegebieten

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Zu sehen ist ein Solarpark mit großen schräg aufgestellten Photovoltaikflächen.

Viel Platz bieten die Böschungen in den Gummersbacher Industriegebieten Herreshagen und Windhagen – und den will die Stadt Gummersbach jetzt für Photovoltaik nutzen.

Weil für landwirtschaftliche Brachflächen die Gesetze fehlen, hat sich die Stadtverwaltung Gummersbach jetzt Böschungen ausgeguckt. 

Landwirtschaftliche Brachflächen großflächig für Photovoltaikanlagen zu nutzen, ist in NRW aktuell wegen der fehlenden gesetzlichen Grundlagen noch nicht möglich. Allerdings geht das auf Böschungsflächen in Gewerbegebieten. Und das setzt man jetzt in Gummersbach an gleich zwei Stellen um.

So wird ein Areal im Gewerbegebiet Herreshagen-Sonnenberg, das an die Firma Abus angrenzt, aktuell bereits gerodet, wie Gummersbachs Baudezernent Jürgen Hefner im Stadtentwicklungsausschuss mitgeteilt hat. Eine weitere Fläche wird es im Gewerbegebiet Windhagen-West geben. Hier ist, wie berichtet, noch eine 1,2 Hektar große Fläche zu erschließen. Und auf der wird es laut Hefner eine Sondergebietsfläche für eine Freiflächensolaranlage geben. Diese kann, wie der Baudezernent weiter erläuterte, von den Betrieben oder einem „sonstigen Investor“ bespielt werden.

Gummersbacher SPD schlägt ein Photovoltaik-Kataster vor

Oliver Kolken (SPD) gegrüßte das Vorgehen der Verwaltung und regte an, ein Kataster aufzustellen, das weitere mögliche Flächen für eine derartige Nutzung ausweist. Auf die Erschließung der Gewerbefläche eingehend, erläuterte Hefner, dass das Areal in Windhagen-West die letzte ausgewiesene Fläche im Stadtgebiet für die Ansiedlung von Gewerbe sei. Das Gelände sei für ein großes Unternehmen oder drei kleinere geeignet. Für die Herrichtung der Fläche soll Erde angeschüttet werden. So wie es im benachbarten Herreshagen-Nord für das Gelände dort bereits praktiziert worden sei.

Mit Hinblick auf die wenigen Erddeponien in der Region und damit verbundene weite Wege für die Bauunternehmen sei ein solches Vorgehen vorteilhaft. Was die Vergabe der Grundstücke angeht, habe es erste „lockere Nachfragen" gegeben, wie Hefner weiter sagte. Bisher gebe es keine Festlegungen. „Man muss darüber nachdenken, wie man zu einer Vergabe kommt und welche Kriterien uns wichtig sind“, so der Erste Beigeordnete.

Aktuell keine Nachfrage nach Gewerbeflächen in Gummersbach

Andreas Dissmann (Grüne) sagte, dass die Firma Solar Wiebe Interesse an einer Fläche habe. Jürgen Marquardt (CDU) indes wollte in diesem Zusammenhang wissen, was mit künftigen Gewerbeansiedlungen in Gummersbach sei. Hefner berichtete, dass man aktuell ganz gut aufgestellt sei und dass es aktuell „wenig bis gar keine Nachfrage“ gebe. Den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 315 „Gewerbegebiet - Windhagen West III“ fasste der Ausschuss einstimmig.

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