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HandballKatharina Scherer aus Gummersbach feiert ihr Debüt in der U16-Nationalmannschaft

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3 min
Katharina Scherer im DHB-Trikot vor ihrem ersten Nationalmannschaftsspiel.

Mit dem Motivationszettel in der Tasche gab Katharina Scherer in Debüt in Budapest.

Mit 15 im Nationaltrikot: Gummersbacherin feiert ihr Debüt bei der U16 und trifft direkt beim Turnier in Budapest.

Mit 15 Jahren hat Katharina Scherer ihr Debüt in der deutschen U16-Handballnationalmannschaft gegeben. Und das direkt mit Erfolg. Beim Drei-Nationen-Turnier in Budapest, das kürzlich stattfand, stand die Rückraumspielerin erstmals im Aufgebot des Deutschen Handballbundes.

Gegen Polen warf sie drei Tore, gegen Gastgeber Ungarn folgte ein weiteres. „Das war schon ein besonderer Moment, als wir dann die Nationalhymne gesungen haben“, sagt Scherer.

Derzeit besucht die 15-Jährige die zehnte Klasse am Lindengymnasium in Gummersbach und spielt seit dieser Saison in der A-Jugend-Bundesliga für den TSV Bayer 04 Leverkusen. Zuvor war sie für ein paar Jahre beim HC Gelpe/Strombach in Gummersbach aktiv. Den entscheidenden Anstoß, beim DHB trotz einiger Zweifel weiterzumachen, gab ihre ehemalige Trainerin. „Sie hat mir einen kleinen Motivationszettel geschrieben, den ich immer in meiner Sporttasche dabei habe“, erzählt Scherer.

Der Weg nach Budapest

Der Weg in die U16-Nationalmannschaft führte sie über mehrere DHB-Lehrgänge, die regelmäßig im niederrheinischen Aldekerk stattfinden. Eine weite Strecke von Gummersbach aus, die sie in der Vergangenheit fast zum Aufhören bewegt hätte. Heute ist sie froh, drangeblieben zu sein.

Die Nachricht, dass sie im Kader steht, erreichte sie dann eher unspektakulär: „Das kam per WhatsApp“, erzählt sie. In die Gruppe mit dem DHB-Team hatten die Trainer den offiziellen Kader und die Ersatzspielerinnen geschickt. Mit dabei: Katharina Scherer.

Beim Debüt in Ungarn waren auch ihre Eltern mit dabei. Katharinas Mutter, Bettina Scherer wollte den besonderen Moment nicht vom Fernseher aus verfolgen, sondern unbedingt live erleben. „Es war schon sehr emotional, die Katharina bei ihrem ersten Nationalspiel auf dem Feld zu sehen“, erzählt Bettina Scherer.

Sie hat mir einen kleinen Motivationszettel geschrieben, den ich immer in meiner Sporttasche dabei habe.
Katharina Scherer, U16-Nationalspielerin

Dass ihre Tochter bereits in der U16-Nationalmannschaft spielt, erfülle die Familie mit Stolz – nicht zuletzt, weil sie die erste Handballerin der Familie ist. Umso mehr beeindruckt es, wie souverän die 1,84 Meter große Gummersbacherin sich in der Jugend-Bundesliga und im Nationalteam behauptet. „Ich vergesse manchmal selber, dass ich erst 15 bin“, sagt sie.

In Budapest lief Scherer mit der Rückennummer 18 auf. Ursprünglich hatte sie sich ihre Stammnummer 10 gewünscht. Doch weil es das Trikot nur in der Größe L gab, bekam eine kleinere Mitspielerin den Vorzug. Für Scherer blieb die Nummer 18 in der Größe XL. Damit konnte sie sich am Ende gut anfreunden: „Die trägt ja auch Julian Köster in der Nationalmannschaft. Und der ist einer meiner Vorbilder“, sagt Scherer.

Neben Köster gehören auch Xenia Smits und Viola Leuchter zu ihren Idolen – beide spielen ebenfalls im Rückraum und sind in der A-Nationalmannschaft des DHB erfolgreich.

Besonders gefreut hat sich die Debütantin über das persönliche Geschenk des DHB: ein Buch mit Glückwünschen der Trainer und der Historie des DHBs– ein Erinnerungsstück, das Spielerinnen und Spieler der Nationalmannschaften vorbehalten ist.

In Leverkusen spielt Katharina Scherer mit älteren Mitspielerinnen zusammen. „Auf dem Feld merkt man den Unterschied eigentlich nicht. Ich bin körperlich auch nicht unterlegen.“

Dass ihr bei dem Sportpensum ab und zu Partys oder Treffen mit Freundinnen entgehen, damit kann sie gut umgehen: „Ich sage mir dann immer, dass ich gerade etwas mache, wozu viele die Chance nicht haben.“ Zweifel? Gibt es keine mehr. „Ich würde mich immer wieder so entscheiden.“