Bericht aus BrüsselHörfunkjournalist begeisterte Schüler des Berufskollegs in Gummersbach für Europa

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Ralph Sina und Rainer Gottschlich mit eienr Gruppe Schüler.

Mehr als Vorschriften und Subventionen (v.r.): Ralph Sina und Rainer Gottschlich freuen sich über das Interesse der Schüler.

Zum Europatag hatte das Berufskolleg auf dem Gummersbacher Hepel Besuch von einem Kenner des Staatenbundes.

Europa, Brüssel, EU-Parlament – mit diesen Begriffen verbinden viele junge Leute vor allem starre Bürokratie und undurchsichtige Politik. Schulleiter Rainer Gottschlich und das Kollegium des Berufskollegs Oberberg wollen einen positiven Europa-Gedanken in den Schulalltag tragen und haben sich am gestrigen Europatag einiges einfallen lassen.

Ehemaliger Brüssel-Korrespondent sprach über die EU

Neben der Überzeugung der Beteiligten spielte dabei auch die Aussicht auf EU-Fördergelder eine Rolle, für die sich das Kolleg im September bewerben will. Sollte das gelingen, wäre es für Schulleiter Rainer Gottschlich und seine schulinterne Arbeitsgruppe ein Quantensprung: „Mit dieser Akkreditierung könnten wir relativ unbürokratisch auf viele Fördermittel zugreifen.“ Der Geldsegen würde es den Schülern des Kollegs ermöglichen, im europäischen Ausland zu lernen und so ganz unmittelbar mit Europa in Kontakt zu kommen.

Der Europatag begann am Morgen mit einem Vortrag vom Ralph Sina, dem etwa fünf Klassen des Kollegs aufmerksam lauschten. Der mittlerweile pensionierte Journalist, der unter anderem während der Präsidentschaft Barack Obamas WDR-Korrespondent in Washington war und von 2014 bis 2021 das Studio in Brüssel leitete, widmete sich in seinem Vortrag der europäischen Einigung in vielen Facetten und reicherte den Rückblick mit Blicken hinter die Kulissen des Brüsseler Politikbetriebs an.

Ich möchte Jugendliche für Europa begeistern und dieses intransparente Gebilde transparenter machen.
Ralph Sina

Beginnend bei den Ursprüngen nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er sich bis in die Gegenwart vor, analysierte Europa in Zeiten der Krise und zeigte Zukunftsperspektiven auf. Für Sina ist der Auftrag klar: „Ich möchte Jugendliche für Europa begeistern und dieses intransparente Gebilde transparenter machen.“ Schulleiter Rainer Gottschlich zeigte sich nach dem Vortrag begeistert. „Er war genau der Richtige, um das Thema greifbar zu machen.“

Nach dem Vortrag ging es für die fünf Klassen, die dem Vortrag gelauscht hatten, zu Workshops, in denen sie sich Fragen rund um Europa wie den Menschenrechten widmeten und Plakate gestalteten. Das Interesse war spürbar.

Schüler Erion (19): „Das Thema ist auf jeden Fall spannend. “ Auch Ralph Sinas Vortrag hatte seinen Geschmack getroffen: „Er hat viele interessante Themen behandelt.“ Gute Voraussetzungen für das Schulprogramm der kommenden Wochen. Im Unterricht geht es dann um Fragen wie „Europa und ich – Wo betrifft es mich? Was habe ich davon?“ und „Wenn ich mir mein Europa der Zukunft bauen könnte, wie sähe es aus?“

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