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Nacht der TechnikEinblick ins Digilab – Wiehler Firma programmiert Logistikzentren

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Bei Unitechnik führt mit Wolfgang Cieplik auch einer der Chefs die Besucher durch das Unternehmen, wie hier durch die Ausbildungswerkstatt für Fachinformatiker.

Bei Unitechnik führt mit Wolfgang Cieplik auch einer der Chefs die Besucher durch das Unternehmen, wie hier durch die Ausbildungswerkstatt für Fachinformatiker.

An diesem Freitag findet in Oberberg die erste Nacht der Technik statt. Dabei ist auch die Wiehler Firma Unitechnik.

Mit der Wiehl-Bomiger Firma Unitechnik geht die Vorstellrunde teilnehmender Unternehmen kurz vor der Nacht der Technik zu Ende. Firmenchef Wolfgang Cieplik, der das Familienunternehmen mit Rainer Poppek leitet, gewährte bereits vorab einen Blick in die Räume des „Digilabs“.

Unitechnik beschäftigt sich mit Logistikzentren und liefert komplette Anlagen. Die Kernkompetenz des Bomiger Unternehmens besteht darin, komplexe Anlagen zu programmieren, so dass alles in dem Zentrum seinen geordneten Weg nimmt. „Die eigentliche Technik kaufen wir in den meisten Fällen zu, während die komplette Software von uns kommt“, sagt Cieplik. Vor diesem Hintergrund sei auch das „tolle neue Gebäude, das Digilab entstanden“, so der Geschäftsführer.

Darin hat die Informatikabteilung ihren neuen Sitz bekommen, und dort werden die Programmierungen für die Logistikzentren entwickelt. Dass in der Bomiger Schmiede keine kompletten Anlagen aufgebaut werden können, liegt auf der Hand. Die Programmierarbeit findet an Modellen statt, wie der Geschäftsführer erläutert.

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Per Spezialbrille in die virtuelle Realität

Wie diese aussehen, wird so machen Besucher der Nacht der Technik bei Unitechnik sicher überraschen, denn zum Einsatz kommen Komponenten von Fischertechnik-Baukästen, die viele noch aus ihrem Kinderzimmer kennen. Bei den Logistikexperten ist das nur alles etwas komplexer. Ausgangspunkt der Planungen ist zunächst eine 3D-Zeichnung, die digitalisiert wird, und am Ende dem potenziellen Kunden die Möglichkeit bietet, mittels einer Virtual-Reality-Brille in „sein“ künftiges Logistikzentrum einzutauchen.

Die Bilder, die die Besucher der Nacht der Technik zu sehen bekommen, sind faszinierend, denn man hat wirklich das Gefühl, als könne man beispielsweise an einem Kommissionierplatz Pakete mit Waren bestücken und versandfertig machen. „Es fühlt sich einfach real an“, sagt Cieplik. Und wenn bei Ausbildungsmessen Schüler in die Welt von Unitechnik eintauchen, dürfen die auch schon mal die Kartons durchs virtuelle Lager fliegen lassen, was im realen Betrieb natürlich tabu ist.

Ist das Logistikzentrum erst einmal gebaut, ist Unitechnik aber längst nicht von Bord, denn wenn es in den Anlagen auf der gesamten Welt einmal hakt, kann die Serviceabteilung im Oberbergischen per Ferndiagnosewerkzug auf die Anlage draufschalten. Das und noch viel mehr wollen Wolfgang Cieplik, Rainer Poppek und das Team von Unitechnik den Gästen der Nacht der Technik zeigen und junge Menschen dafür begeistern.


Countdown für die „Nacht der Technik“ läuft

Am morgigen Freitag ist es soweit: Oberberg feiert die erste „Nacht der Technik“, bei der 36 Betriebe ihre Werkstore für Besucherinnen und Besucher öffnen. Die Initiatoren des Aktionstags, VDI und VDE, haben bis Mittwoch schon knapp 1500 verkaufte Tickets und annähernd 2000 reservierte Führungsprogramme gezählt. Und mehr als 200 Mal wurde das IHK-Young-Talent-Ticket heruntergeladen, mit dem Schülerinnen und Schüler des Oberbergischen Kreises sowie Studierende der TH Köln, Campus Gummersbach freien Eintritt haben.

Die ersten Unternehmen meldeten bereits am Wochenende „ausverkauft“, teilen die Organisatoren der „Nacht der Technik“ mit. Andere Firmen, wie Abus Kransysteme und Jokey Gummersbach, haben Zusatzprogramme aufgestellt, um die Besuchskapazitäten zu vergrößern. Auch für Kurzentschlossene biete die „Nacht der Technik“ noch zahlreiche Gelegenheiten zum Blick hinter die Kulissen der oberbergischen Technikriesen, schreiben die Organisatoren. Vor allem in der Zeit zwischen 20 und 23 Uhr seien fast überall noch Programmplätze reservierbar.

Bei freiem Eintritt lockt die „Nacht der Technik“ zusätzlich auf den Campus Gummersbach der TH Köln sowie in den Berufskollegs Dieringhausen und Wipperfürth. Dort können die Besucher alles über Robotertechnologie erfahren, wie Bauteile aus dem 3D-Drucker angewendet werden, und sie dürfen selbst programmieren, lasergesteuert Holzformen bearbeiten oder sich im Windkanal mal richtig durchpusten lassen.

Die Abendkassen der Nacht der Technik sind am Freitag ab 16 Uhr geöffnet. Informationsstände auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach, an den Berufskollegs Wipperfürth und Dieringhausen sowie bei der Feuerwehr in Wiehl dienen als Anlaufstelle.

Im Vorverkauf sind Tickets und kostenfreie IHK-Young-Talent Tickets über KölnTicket erhältlich. Für etwa die Hälfte der Programmpunkte muss eine Reservierung vorgenommen werden. Alle Informationen zu den Unternehmen, zum Shuttleservice, den Fahrzeiten und den Programmen gibt es auch auf der Internetseite der „Nacht der Technik“. (r)

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