Neue PläneKreishaus in Gummersbach soll in drei Etappen erweitert werden

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Gummersbach
Kreishaus

Das Kreishaus soll erweitert und die Verwaltung zentralisiert werden.

Lange ist um die Erweiterung des Kreishauses in Gummersbach gerungen worden, jetzt gibt es einen neuen Ansatz.

Die geplante Zentralisierung der Kreisverwaltung einhergehend mit einem Erweiterungsbau am Kreishaus in Gummersbach geht in die nächste Runde. So viel vorab: Eine Kostenschätzung gibt es nach wie vor nicht, dafür aber klare Aussagen dazu, welcher Platz benötigt wird. Und es geht deutlich kleiner als zwischenzeitlich angenommen. Aus 12 738 Quadratmetern wurden 9081. Und das inklusive der Leitstelle, die von Kotthauserhöhe in die Innenstadt umziehen soll.

Die jetzt im Kreisbauausschuss vorgestellten Zahlen sind das Ergebnis der Arbeit mit dem Fachbüro Avantago und Prof. Götz Fellrath. Die Experten schauten sich alle gemeldeten Bedarfe kritisch an. Unter Beteiligung von Beschäftigten wurden ein Anforderungsprofil erstellt, das den künftigen Raumbedarf abbildet. Dazu gehören auch Aussagen darüber, wie viele Büros gestaffelt nach festen und flexiblen Arbeitsplätze die Verwaltung benötigt. Klar ist aber auch, und das ist neu, dass der Kreishausneubau in drei Bauabschnitten realisiert werden soll.

Kreis rechnet mit einer schwächelnden Konjunktur

Hintergrund ist, wie Kreisbaudezernent Felix Ammann erläuterte, die schwächelnde Konjunktur im Land, die sich auf die kommunalen Haushalte und so auch auf den des Kreises auswirke. Dass das Großprojekt auch in Etappen geht, hat der Kreis bereits geklärt. Klar ist auch, dass mit dem Kreisjugendamt, das aktuell auf fünf Standorte verteilt ist, eines der größten Ämter in einem Neubau entlang der Moltkestraße gesetzt ist. Doch es bleibt noch Platz für weitere Ämter. Ein Bau in Etappen wird zwar teurer, aber er hat auch den Charme, dass man noch im Verfahren auf weitere Veränderungen beim Bedarf der Kreisverwaltung reagieren kann. Ein Aspekt, den auch die Politik für wichtig hielt.

Wie schon erwartet brauchen mehr als 50 Prozent der Beschäftigten keinen festen Arbeitsplatz. Ein Zweier-Büro, das sich drei Beschäftigte teilen, reicht vielfach aus, wie Fellrath erläuterte. Homeoffice und Außentermine sowie Teilzeitbeschäftigung spielen hier rein. Und sollte es mal nicht reichen, dann ist immer noch genügend Platz im so genannten „Open Space“.

Digitalisierung sorgt für mehr Flexibilität in der Verwaltung

Eine Vollzeitkraft mit einem festen Arbeitsplatz sei nicht mehr die Regel, erklärte Prof. Fellrath. Die jetzt vorgelegten Zahlen seien so konzipiert, dass man von einer maximalen Anwesenheit ausgehe. Und von den Beschäftigten, die schon jetzt nur anderthalb Tage pro Woche in Präsenz im Kreishaus seien, könne man so viel Flexibilität einfordern, dass sie an einem der Schreibtische im Open Space arbeiten. Also dort, wo gerade Platz ist. Möglich wird diese Flexibilität aber auch dadurch, dass die Verwaltung schon jetzt in vielen Bereich digitalisiert ist. Sprich: Die Mitarbeiter haben ihre Unterlagen jederzeit von jedem Platz aus zur Verfügung und müssen diese nicht durch die Büros in die Besprechungsräume schleppen.

Nach den Workshops mit den Beschäftigten ist klar, dass über 50 Prozent der Mitarbeiter im Kreishaus keinen festen Arbeitsplatz mehr haben werden. Anders sieht es beispielsweise in den Bereichen wie dem Rechtsamt aus: Dort soll es auch künftig fest zugeordnete Arbeitsplätze geben. Fellner berichtete dem Ausschuss, dass dieser Weg in den Workshops mit den Beschäftigten nicht nur für gut befunden worden, sondern auch mitentwickelt worden sei.

Ein Punkt, der beispielsweise von Jürgen Marquardt (CDU) sehr begrüßt wurde. Fellner nannte den mit seinem Büro entwickelten Flächenbedarf „den Lego-Kasten“, mit dem Politik und Verwaltung nun arbeiten könnten. „Das, was Sie jetzt haben, ist der Stand der Technik.“ Eine Entscheidung darüber, wie weiter verfahren wird, fällt der Kreistag. Die SPD-Fraktion meldete im Ausschuss Beratungsbedarf an. Aussagen zu Baukosten für Bauabschnitt eins soll es im nächsten Jahr geben. Für eine solide Kostenschätzung brauche es Zeit, betonte der Ausschussvorsitzende Reinhold Müller (FDP).

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