KreissporthalleAus Sanierungsfall wird ein Schmuckstück

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Mit dem Rücken zur Sporthalle: v.l. Bernd Vorländer, Uli Pohl, Rainer Gottschlich, Hartmut Markeli.

Bei der Vorstellung der sanierten Sporthalle Reininghauser Straße: v.l. Bernd Vorländer, Uli Pohl, Rainer Gottschlich, Hartmut Markeli.

Die frisch sanierte Kreissporthalle Reininghauser  Straße wird vom Kaufmännischen Berufskolleg und dem HC Gelpe/Strombach genutzt.

Mit Freude blicken die vier Männer durch die frisch sanierte Kreissporthalle an der Reininghauser Straße. Es ist noch nicht lange her, da überlegte die Kreisverwaltung die Halle abzureißen, zu hoch waren die Kosten, um sie instand zu setzen. Dann kam Corona, Projekte wurden gestrichen und die Sporthalle, die bereits 2009 als marode bezeichnet wurde, rückte nach vorne.

Zum Glück, wie Rainer Gottschlich, Schulleiter des Kaufmännischen Berufskollegs, sagt. Seit diesem Jahr ist für seine Schule die Zeit der Provisorien im Sportunterricht vorbei. 2007 Schülerinnen und Schüler besuchen das Berufskolleg und mussten sich zuletzt beim Sportunterricht mit einem Drittel der Kienbaumhalle zufrieden geben. Nun teilt sich die Schule die Kreissporthalle mit den Handballern des HC Gelpe/Strombach, die, um die Halle mieten zu können, eine Betriebsgesellschaft mbH gegründet hatten. Der Handball-Club ist ein Zusammenschluss vom TV Strombach und dem TV Gelpetal.

Der Fortbestand der Kreissporthalle war lange vakant

„Der Fortbestand der Halle war lange vakant“, blickt Hartmut Markeli, Vorsitzender des HC Gelpe/Strombach und Gesellschafter der Betriebsgesellschaft, zurück. Auch Landrat Jochen Hagt sei involviert gewesen. 2018 war zunächst nur an eine Hallenbodensanierung gedacht worden, daraus wurde die Komplettsanierung, die sich nach Angaben des Kreises auf Kosten von 1 241 968 Euro beläuft.

Die Halle, die 1958/59 gebaut wurde und bis 1973 die Heimspielstätte des VfL Gummersbach war, blickt zwar auf eine ruhmreiche Geschichte zurück, war aber in die Jahre gekommen. Die komplette Wasserversorgung wurde ebenso erneuert wie die Heizungsanlage, die Belüftung, die Sanitäranlagen und die Umkleidekabinen. Der alte Holzboden wurde stückweise verkauft und durch einen neuen ersetzt. Wer heute in die Halle kommt, hat das Gefühl, eine neue Sportstätte zu betreten.

Bis 15 Uhr nutzt das Kaufmännische Berufskolleg die Sporthalle

Bis 15 Uhr nutzt die Schule die große Halle und die darunter liegende Gymnastikhalle, dann trainieren die Handballmannschaften des HC Gelpe/Strombach, die keinen Klister nutzen, bis 22 Uhr. „Das sind die Mannschaften ab der B-Jugend“, sagt Bernd Vorländer, Vorsitzender des TV Gelpetal. Am Wochenende tragen die Mannschaften, die auf Kreisebene antreten, dank einer Sondergenehmigung des Handballkreises in der Halle ihre Meisterschaftsspiele aus.

Alle höher antretenden Mannschaften trainieren und spielen in der benachbarten Eugen-Haas-Halle. „Damit haben wir zwei nebeneinander liegende Hallen, die wir, wie im kommenden Jahr bei der Talentiade, parallel nutzen können“, nennt Markeli einen weiteren Vorteil, durch den Doppelveranstaltungen möglich seien. Was er sich jetzt noch wünschen würde, wäre ein Mieter für die ebenfalls sanierte ehemalige Hausmeisterwohnung, die sich beispielsweise als Physiotherapie-Praxis ebenso anbieten würde wie für Büroräume.

Vier Sporthallen auf engen Raum in Gummersbach sind Luxus

„Mit der Betriebsgesellschaft sind wir für die Belegung verantwortlich, aber auch, dass alles in Ordnung gehalten wird“, erklärt Markeli. Das gelte auch für die Umlagen und die zur Halle gehörenden Parkplätze. Am Vormittag gebe es dabei bei Bedarf  Unterstützung von den Hausmeistern des Berufskollegs, erklärt Gottschlich.

„Wenn die Halle in Gummersbach abgerissen worden wäre, dann wäre sie unwiderruflich weg gewesen“, erklärt Vorländer, dass man nun in der komfortablen Situation in Gummersbach sei, mit der Schwalbe-Arena und der Kienbaum-Halle in der Innenstadt innerhalb eines Kilometers vier Sporthallen zu haben. „Das ist eine Luxussituation.“

Die aber auch nötig sei, wie der Schulleiter einwirft: „Wir brauchten eine Sporthalle.“ Wie gut sich die beiden Nutzer, Schule und Verein, ergänzen, zeigt sich in vielen Dingen. So wird das Berufskolleg die Halle digital ausstatten und das dem HC zur Verfügung stellen. In der ehemaligen Cafeteria wollen beide ihre Nachbesprechungen und Analysen durchführen, wofür ein Fernseher aufgestellt werden soll. Nachbesprechungen und Analysen sind heute fester Teil des Sportunterrichts. In dem Raum möchte der HC zudem noch sein Büro einrichten.

„Teil unserer Zusammenarbeit ist, zu sehen, was wir gemeinsam nutzen können“, sagt Gottschlich und nennt als Beispiel die Sportgeräte. „Wir haben eine sehr gute Kooperation mit der Schule und einen guten Draht zur Kreisverwaltung“, bestätigt Markeli. „Wir sind sehr dankbar, dass sich der Kreis der Halle angenommen hat.“

Gemeinsam nutzen Berufskolleg und Verein nicht nur die Halle, sondern verfolgen auch das gleiche Ziel, Kinder und Jugendliche über den Sport für die Gemeinschaft zu gewinnen.

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