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Neubau Kreishaus IIOberbergs Sozialdemokraten werben für Moratorium

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Das ist der 93 Millionen Euro teure Neubau, der aktuell viel Gegenwind bekommt. 

Die Möglichkeit zu einer  Aussprache im Kreistag wegen Kreishaus II bleibt ungenutzt.

Wer gehofft hatte, dass im Kreistag am Donnerstag das Thema Kreishaus noch einmal diskutiert werden würde, sah sich enttäuscht. Auf der Tagesordnung stand lediglich unter dem Punkt Anfragen ein Paket an Fragen, das die SPD eingereicht hatte. Darin ging es vor allem darum, was im Nachgang zu dem Kreistagsbeschluss Ende März seitens der Verwaltung unternommen worden ist. Und: wie hoch denn nun tatsächlich der Preis pro Quadratmeter Neubaufläche ist. Den beziffert die Verwaltung in ihrer schriftlichen Antwort an die SPD nun auf 8733 Euro pro Quadratmeter Netto-Raumfläche.

SPD-Fraktionschef Lichtmann sclägt temporären Stopp vor

Diese Zahl war anfangs deutlich höher gewesen. Und der langjährige Geschäftsführer der Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft, Volker Müller, hatte wie berichtet erklärt, dass man einen Verwaltungsbau auch für rund 4000 Euro je Quadratmeter bauen könne. SPD-Fraktionschef Sven Lichtmann nutzte die Begründung seiner Anfrage dazu, mit der Verwaltung ins Gericht zu gehen. Zugleich ermunterte er die von der CDU angeführte Mehrheit im Kreistag, dem Vorschlag der SPD zu einem Moratorium und einem temporären Stopp der Neubaupläne doch noch zu folgen. „Stellen wir das Vorhaben – gerne auch durch eine Sondersitzung des Kreistags – auf den Prüfstand. Erarbeiten wir gemeinsam ein besseres Gesamtkonzept im Sinne aller Oberbergerinnen und Oberberger“, sagte der Gummersbacher. So ein Schritt müsse auch im Sinne der Mehrheit im Kreistag sein, sagte Lichtmann und verwies auf die Landratswahlen und drohende Verluste für die CDU: „Denn ansonsten wird der 14. September eine Abstimmung über das Kreishaus und dann werden Sie die Mehrheit, auf der Sie sich solange ausgeruht haben, verlieren“.

Kreisbaudezernent Felix Ammann berichtete, wie auch der schriftlichen Vorlage zu entnehmen war, dass der Kreis Bert Bielefeld, einen Professor für Baumanagement und Bauökonomie der Uni Siegen, mit der Prüfung der vorliegenden Baukostenschätzung beauftragt habe. Darüber hinaus habe sich auch Volker Müller bereit erklärt, die Kostenschätzung fachkundig zu prüfen. Schließlich hat der Kreis Kontakt mit der IHK aufgenommen wegen deren Expertise bei großen Bauvorhaben. Mehr Redebeiträge gab es nicht, was bei der Beantwortung von Anfragen grundsätzlich auch üblich ist. Allerdings hätten, wie der Kreis auf Nachfrage bestätigt, andere Fraktionen die Möglichkeit gehabt, einen Antrag auf Aussprache zu stellen. Doch weder die Mehrheitsfraktionen noch die Grüne oder Linke machten davon Gebrauch.