Erste Gesamtgemeinde in OberbergDerschlag und Wiedenest bilden evangelische Emmaus-Kirche

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Pfarrer Michael Kalisch (2.v.l.) mit Amelie Ortmann, Siegfried Frank, Karin Stute-Soennecken und Roland Armbröster (v.l.) vor der Wiedenester Kreuzkirche

Zwei richtige Schätze habe die neue Gemeinde mit der Wiedenester Kreuzkirche (im Hintergrund) und der Derschlager Emmauskirche, freut sich Pfarrer Michael Kalisch (2.v.l.) mit Amelie Ortmann, Siegfried Frank, Karin Stute-Soennecken und Roland Armbröster (v.l.).

Die evangelischen Kirchengemeinden Derschlag und Wiedenest rücken bald noch enger zusammen. Schon zum 1. Januar 2023 werden sie die Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag bilden.

Die neue Emmaus-Kirchengemeinde wird dann die gemeinsame Heimat für rund 3800 Gläubige aus Bergneustadt und dem Gummersbacher Osten bilden.

Jeder der beiden Bezirke behält sein Presbyterium

Eine echte Fusion stelle die künftige Zusammenarbeit aber nicht dar, das ist den Vertretern beider Gemeinden wichtig. Vielmehr wird die Konstruktion einer Gesamtkirchengemeinde gewählt – übrigens zum ersten Mal im Kirchenkreis An der Agger. Das heißt: Künftig wird es zwei sogenannte Bezirkspresbyterien vor Ort geben, aus denen sich das Gesamtpresbyterium bildet.

Dabei werde sich das gemeinsame Gremium mit den Finanzen und strukturellen Fragen beschäftigen, die detaillierte Ausgestaltung soll aber lokal entschieden werden, erklärt Pfarrer Michael Kalisch bei der Vorstellung der Organisation.

Beide Gemeinden sind weltoffen ausgerichtet – sie passen wirklich gut zueinander, praktisch wie zwei Schwestern.
Pfarrer Michael Kalisch

Stichwort Pfarrer: Zum 1. April des nächsten Jahres wird Kalisch, bislang Pfarrer der Wiedenester Gemeinde und obendrein seit dem Vorjahr Vakanzvertreter in Derschlag, das Oberbergische in Richtung seiner alten Heimat am Niederrhein verlassen. „Damit kann ich den Neuanfang der Emmaus-Kirchengemeinde noch begleiten und hinterlasse meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin ein bestelltes Haus“, betont Kalisch.

Nach den Beschlüssen der Landeskirche und des Kirchenkreises zeichnete sich bereits ab, dass Wiedenest und Derschlag ab dem Jahr 2030 mit je einer halben Pfarrstelle hätten auskommen müssen. In dem Zusammenrücken zur Gesamtkirchengemeinde mit einer vollen Stelle sieht Siegfried Frank, stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums in Derschlag, eine gesicherte Perspektive für eine neue Pfarrerin oder einen neuen Pfarrer nach dem Abschied von Michael Kalisch.

Die erste Gesamtkirchengemeinde im Kirchenkreis An der Agger

Siegfried Frank und auch Roland Armbröster, Gemeindereferent und Presbyter in Wiedenest, bezeichnen die Bildung der Gesamtkirchengemeinde als folgerichtig. Schon seit 2009 formten beide Gemeinden zusammen mit Bergneustadt und Lieberhausen einen Kooperationsraum, zeitweise teilten sich Derschlag und Wiedenest den Kirchenmusiker. „Beide Gemeinden sind weltoffen ausgerichtet – sie passen wirklich gut zueinander, praktisch wie zwei Schwestern“, ist Pfarrer Kalisch überzeugt.

Zwar ist der Zusammenschluss die erste Gesamtkirchengemeinde im Kirchenkreis An der Agger – aber sicher nicht die letzte. „Auch andere Gemeinden werden sich bewegen müssen, Derschlag und Wiedenest sind Vorreiter“, erklärt Judith Thies, Sprecherin des Kirchenkreises und nennt Zahlen: Im Jahr 2030 wird es 23 Pfarrstellen für jetzt noch 24 Gemeinden geben.

Für die erste offizielle Veranstaltung nimmt die Emmaus-Gemeinde übrigens einen ganz kurzen Anlauf: Gleich an Neujahr um 16 Uhr beginnt das Neujahrscafé im Wiedenester Martin-Luther-Haus. Ein ganz neues Format für beide Gemeinden, aus denen dann über Nacht eine geworden ist.

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