Deutliche ErhöhungParkgebühren in Gummersbach steigen um 33 Prozent

Lesezeit 3 Minuten
Ein Parkautomat steht am Straßenrand. Autos stehen daneben in Parkbuchten.

Parken, wie hier am Gummersbacher Forum, wird ab dem 1. Januar in der Kreisstadt deutlich teurer.

Zehn Jahre waren die Parkgebühren in Gummersbach stabil, doch nun sehen die Stadtwerke keine Möglichkeit mehr, die gestiegenen Kosten zu kompensieren. 

Das Parken in Gummersbach wird im neuen Jahr teurer. Und zwar deutlich: Der Preis für die erste Stunde steigt um 33 Prozent von derzeit 1,50 Euro auf 2,00 Euro. Die neuen Preise gelten ab dem 1. Januar 2023 und sind nach Angaben der Stadt die erste Erhöhung seit zehn Jahren. In den sozialen Medien wird die Erhöhung intensiv diskutiert und in der Mehrzahl der Beiträge kritisiert.

Parkhäuser und Außenstellplätze in Gummersbach sind betroffen

In einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt es, dass „nach vielen Jahren stabiler Parkpreise in Gummersbach eine Anpassung der Tarife an die aktuelle Kostenentwicklung“ anstehe. Betroffen sind die Parkhäuser und Außenparkplätze der Stadt Gummersbach, der Stadtwerke Gummersbach, der Parkgemeinschaft PuK und des Bergischen Hofs.

„Wir sehen uns auf breiter Front mit gestiegenen Kosten konfrontiert“, wird Stadtwerkeleiter Harald Kawczyk in der Mitteilung zitiert. Im Gespräch mit dieser Zeitung verweist er auf eine Fülle von Modernisierungsmaßnahmen, etwa in der Tiefgarage unter dem Rathaus oder dem Bismarckplatz. Allein diese hätten Millionen gekostet. Hinzu komme eine wachsende Inflation. Das lasse sich nicht durch Einsparungen und Optimierungen kompensieren.

Keine kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten 

Und obwohl in den vergangenen Jahren viel in neue Technik wie LED-Beleuchtung investiert worden ist, kann man in Gummersbach noch immer nicht kontaktlos, also per Smartphone oder Smartwatch, bezahlen. Einzig per EC-Karte ist das an Automaten der Parkhäuser möglich. Kawczyk hat zu den aktuellen Technologien eine klare Meinung: „Man muss nicht auf jedes Pferd aufspringen“, sagt er und sieht sich durch das Nutzerverhalten bei der EC-Kartenverwendung bestätigt.

Vor Corona sei das Parken zu 98 Prozent mit Bargeld bezahlt worden, also zwei Prozent EC-Kartennutzung. „Während der Pandemie ist diese dann auf 27 Prozent angestiegen.“ Aktuell seien die Stadtwerke aber im Gespräch mit mehreren Anbietern entsprechender Apps. Dass die Preiserhöhung ein falsches Signal in Richtung der Kundschaft sein könnte, denkt Kawczyk nicht. „Jeder ist für sein Unternehmen verantwortlich. Und wir konnten die Kosten nicht mehr tragen.“ Und dass die ersten 30 Minuten kostenlos sind, hält Kawczyk für ein „großes Entgegenkommen“.

Kontroverse Diskussionen in der SPD

Von kontroversen Diskussionen über die Preissteigerung berichtet SPD-Fraktionschef Thorsten Konzelmann aus seiner Fraktion. „Hier wird eine Grenze erreicht.

Im Vergleich zu anderen Städten ist das teuer“, sagt er. Und mit Blick auf die Technologie rechne er damit, dass auch in Gummersbach der aktuelle Standard demnächst Einzug halten wird.

„Ausgleich für andere Defizite“

Verständnis für die Preiserhöhung mit Blick auf die aktuelle Kostensteigerung äußert Volker Kranenberg (CDU), Vorsitzender des Betriebsausschusses. Die Stadtwerke seien auf das Geld angewiesen. „Damit werden auch andere Defizite ausgeglichen“, sagt Kranenberg.

Und man wolle auch die beiden Bäder am Laufen halten. Zudem hätten die Parkvorgänge im Forum nachgelassen. Kranenberg würde es begrüßen, wenn in Gummersbach das Einkaufsangebot attraktiver wäre. Mit Blick auf Siegen habe er persönlich den Eindruck, dass in der dortigen City-Galerie mehr los sei als im Gummersbacher Forum.


Die neuen Preise

Für die Parkhäuser: Die erste Stunde wird von 1,50 auf 2,00 Euro erhöht. Jede weitere Stunde wird von 1,00 auf 1,50 Euro erhöht . Die ersten 30 Minuten bleiben unverändert kostenfrei.

Für die Außenstellplätze: 60 Minuten werden von 1,50 auf 2,00 Euro erhöht, 90 Minuten von 2,00 auf 2,50 Euro, 120 Minuten von 2,50 auf 3,00 Euro. Die ersten 30 Minuten sind auch hier frei. 

KStA abonnieren