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Rund um KölnRadprofi Julian Borresch (21) aus Gummersbach hat beim Heimspiel viel vor

Lesezeit 4 Minuten
im Bild ist eine Gruppe von Rennradfahrern zu sehen.

Erste Führungskilometer sammelte Julia Borresch in dieser Saison schon bei der Volta Limburg Classic.

Der Radprofi aus Gummersbach-Dieringhausen peilt für das Radrennen am Sonntag einen Platz in der Spitzengruppe an.

Für Julian Borresch ist „Rund um Köln“ ein Tagesrennen in seinem prallvollen Kalender und doch etwas ganz Besonderes. Für den 21-jährigen Radrennfahrer ist es das Heimrennen. Im vergangenen Jahr war es die Premiere für den Dieringhauser, der im dritten Jahr für das UCI Continental Team Saris Rouvy Sauerland fährt. Am Sonntag, 11 Uhr, starten im Elite-Feld sieben Fahrer für die Sauerländer. 213 Kilometer mit 2440 Höhenmeter gilt es zurückzulegen bis zum Ziel im Rheinauhafen in Köln.

Mit zwei Runden durchs Wipperfürther Stadtgebiet kommen die Profiteams auch durch Oberberg. Bei den beiden Bergwertungen in Agathaberg möchte sich Julian Borresch gut positionieren, um bei seinem Heimrennen möglichst in die Spitzengruppe zu kommen. „Ich bin ganz gut in Form“, sagt der 21-Jährige.

Dieringhauser Julian Borresch stürzte zu Saisonbeginn

Dabei ging die Saison für ihn relativ holprig los. Das erste Rennen Anfang März in Kroatien musste er nach einem Sturz absagen. Die Kette an seinem Rennrad war gerissen. Er stürzte über das Lenkrad und brach sich den Mittelfinger der linken Hand. Mit dem Team reiste er zwar nach Kroatien, konnte vor Ort aber nur trainieren. „Mit der Schiene war es schwierig zu bremsen“, sagt Julian Borresch. Nach zweieinhalb Wochen war die Schiene ab und durch das regelmäßige Training hatte er seine Form behalten.

Nach einigen Eintagesrennen stand mit dem Großen Preis der Südlichen Weinstraße in Schweigen das erste Bundesligarennen an. Als 21. kam Borresch ins Ziel. Nach weiteren Rennen in Holland sammelte er bei der Volta Limburg Classic, bei der viele World-Tour-Fahrer teilnahmen, die ersten Führungskilometer 2023. Nach Limburg im Regen folgte in Rom ein echtes Highlight. Der GP della Liberazione in Italiens Hauptstadt ist ein großes Ereignis, das zur besten Sendezeit live übertragen wird. „Auf dem schwierigen Stadtkurs gilt es vor allem durchzukommen“, berichtet Julian Borresch, der am U23-Rennen teilnahm. Über 138 Kilometer ging es auf dem sechs Kilometer langen Rundkurs durchs historische Zentrum der Stadt. „Es war ein tolles Erlebnis.“ Nur rund die Hälfte der gestarteten Fahrer schaffte es bis ins Ziel, das der Dieringhauser als 52. erreichte.

Ich bin ganz gut in Form.
Julian Borresch traut sich bei Rund um Köln eine gute Platzierung zu

Nach zwei Trainingstagen in Italien starteten Borresch und seine Teamkollegen beim Grand Prix Vorarlberg, einem internationalen UCI-Rennen. Auf den 163,1 Kilometern galt es 2392 Höhenmeter zu überwinden. Julian Borresch war unter den Besten und fuhr als 24. ins Ziel. Nach der Corona-Pause wurde am 1. Mai erstmals wieder der Radklassiker Eschborn-Frankfurt ausgetragen. Vor den Profis ging Julian Borresch im U23-Rennen international auf die Strecke.

Bei den 160 Nachwuchsprofis fuhr der Dieringhauser in der Spitzengruppe, die sich über den Feldberg einen Vorsprung erarbeitete. Da ein Jedermannfahrer, die zuvor gestartet waren, so schwer gestürzt war, dass der Rettungshubschrauber geholt werden musste, wurde das Rennen der vorderen Gruppe neutralisiert und die anderen Teams schlossen auf.

20 Kilometer vor dem Ziel startete Julian Borresch einen Angriff in den Straßen der Stadt und fuhr 20 Sekunden Vorsprung heraus. „Ich habe schon an den Sieg geglaubt“, erzählt er. Doch dann sah er, wie die Fahrer hinter ihm ihre Sprintzüge aufbauten und ihn fünf Kilometer vor dem Ziel einholten. „Es war der perfekte Moment für einen Ausreißversuch, ich hatte nur Pech, dass mir nicht noch ein oder zwei Fahrer gefolgt sind, so dass wir uns mit der Führungsarbeit hätten abwechseln können“, sagt der Radprofi.

Wie gut er trotz seiner Größe und seines Körpergewichts am Berg mithalten kann, zeigte der 21 -Jährige am vergangenen Wochenende beim zweiten Bundesligarennen im Rahmen der Erzgebirgsrundfahrt in Chemnitz. Borresch fuhr als 21. ins Ziel und belegte mit der Mannschaft den dritten Platz. Nach „Rund um Köln“ geht es für den 21-Jährigen am Montag direkt weiter nach Ungarn, wo die deutsche U23-Nationalmannschaft zu einer Rundfahrt startet. Seit vergangenem Jahr gehört Borresch dem Team an.


Zeitplan „Rund um Köln“ in Oberberg

Über Kürten erreichen die Profiteams bei „Rund um Köln“ Wipperfürth, wo sie zweimal die Eventpoints passieren.

Wipperfeld: Kilometer 41: 12 bis 12.10 Uhr; KM 69: 12.35 bis 12.50 Uhr.

Wipperfürth-Marktplatz: KM 48: 12.05 bis 12.20 Uhr; KM 75: 12.45 bis 13.05 Uhr.

Agathaberg: Schwalbe Bergwertung: KM 51: 12.10 bis 12.25 Uhr; KM 78: 12.50 bis 13.10 Uhr.

Thier: KM 63: 12.30 bis 12.45 Uhr; KM 91: 13.05 bis 13.30 Uhr.