Drastischer SchrittOvag streicht ab dem 10. Dezember Busverbindungen in Oberberg

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Symbolfoto einer Bushaltestelle.

Alle oberbergischen Busverbindungen sind von den Änderungen ab dem zweiten Advent betroffen.

Der Fahrermangel und ein aktuell hoher Krankenstand zwingt die Ovag dazu, einen Sonderfahrplan aufzustellen. Betroffen sind alle oberbergischen Linien. 

140 Busfahrten der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (Ovag) fallen in dieser Woche aus und zwar unabhängig von Schnee und Eis. In der Vorwoche waren es sogar über 160 Verbindungen, darunter auch etliche auf den Hauptstrecken, also etwa zwischen Gummersbach am einen und Wiehl, Bergneustadt, Morsbach oder Waldbröl am anderen Routenende.

Zum Berufskolleg Dieringhausen fuhren die Busse ebenso wenig wie von Engelskirchen nach Lindlar oder von Gummersbach nach Ründeroth. Sogar die wichtige Aggertallinie zwischen Gummersbach und Overath musste wegen des Fahrermangels, gepaart mit einem aktuell hohen Krankenstand, eingeschränkt werden.

Viele oberbergische Haltestellen fährt der Bus künftig seltener an

Nun zieht die Ovag die Reißleine und zwar kräftig. Das Unternehmen hat einen Sonderfahrplan ausgerufen, der ab dem 10. Dezember gilt und der das bekannte Verbindungssystem durcheinanderwirbelt. Im neuen Plan würden „gezielt Leistungen herausgenommen und das Angebot an den derzeit verfügbaren Personalbestand angepasst“, teilt die Ovag dazu mit.

Fakt ist: Viele Haltstellen fährt der Bus künftig seltener an. So werden etwa zwischen Waldbröl und Ründeroth, Waldbröl und Morsbach, Lindlar und Wipperfürth oder Wiehl und Eckenhagen ganze Fahrten gestrichen. Von Engelskirchen nach Scheel geht es künftig nur noch alle zwei Stunden, von Gummersbach nach Strombach ersetzt der Halbstunden- den 15-Minuten-Takt und die Gummersbacher Rundfahrt über den Steinberg startet nur einmal in der Stunde.

Die gezielte Kürzung des Angebots ist nicht die Richtung, in die wir uns eigentlich bewegen wollen.
Corinna Güllner, Chefin der Ovag, bedauert die Entscheidung für den Sonderfahrplan

Ovag-Chefin Corinna Güllner bedauert die Entscheidung: „Die gezielte Kürzung des Angebots ist nicht die Richtung, in die wir uns eigentlich bewegen wollen.“ In der aktuellen Situation sei der überarbeitete Fahrplan aber der beste Weg, um die Zuverlässigkeit des Angebots wieder zu verbessern. So habe man auf besonders verspätungsanfälligen Linien die Fahrzeit erhöht und an einigen Stellen – zum Beispiel auf der Verbindung von Bergneustadt nach Gummersbach – für einen besseren Anschluss an die Regionalbahn 25 gesorgt.

Maßgabe des Sonderfahrplans sei zudem gewesen, dass die für Schüler relevanten Fahrten erhalten bleiben, so Güllner, die auch eine Erweiterung des Monti-Angebotes ankündigt. Dass das On-Demand-Shuttle ab dem 13. Dezember auch durch Marienheide braust, war bekannt. Neu ist, dass über das Fahrgebiet Wiehl/Nümbrecht nun auch neun Reichshofer Haltestellen bedient werden, um die Buslinie 306 zu entlasten. Details zum neuen Fahrplan gibt es auf der Homepage der Ovag. 

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