Deutsche BahnRB 25-Reisende müssen ab Engelskirchen nun doch weiter Bus fahren

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Die Brückenbaustelle in Engelskirchen-Loope.

An der neuen Eisenbahnbrücke in Engelskirchen-Loope wird fleißig gearbeitet. Stand jetzt soll sie im April kommenden Jahres befahrbar sein.

Die Hoffnungen, dass die Regionalbahn 25 ab Dezember wenigstens zwischen Engelskirchen und Lüdenscheid wieder fährt, haben sich zerschlagen.

Hoffnung geplatzt: Entgegen der Ankündigungen wird die RB 25 nun doch nicht zum Fahrplanwechsel am zweiten Dezemberwochenende den Verkehr zwischen Engelskirchen und Lüdenscheid wieder aufnehmen. „Die Züge der Bahnlinie RB 25 verkehren zwischen Köln und Overath. Zwischen Overath und Lüdenscheid gibt es über den 10. Dezember hinaus einen Schienenersatzverkehr“, heißt es in einer am Dienstagmittag verbreiteten Presseerklärung der Deutsche Bahn.

Grund sind Mängel an der Eisenbahnbrücke über die Volme in Schalksmühle im Märkischen Kreis, die offenbar erst auf den zweiten Blick entdeckt worden sind. „Um die Zeit, auf der auf der Strecke keine Züge fahren können, bestmöglich auszunutzen, hatte die DB begonnen, auch die Brücke über die Volme in Schalksmühle fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen“, schreibt die Bahn.

Brücke in Schalksmühle ist maroder als gedacht

Der Blick ins Innere der Brücke habe aber gezeigt, dass umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen am Stahlbau notwendig sind. „Nieten und Stahlträger müssen von einer Spezialfirma aufwendig aufbereitet oder erneuert werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang April“, teilt die Bahn mit.

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Und weil dann auch noch eine Brücke bei Hagen, die über die Gleise führt, vom Landesbetrieb Straßenbau NRW erst Anfang des kommenden Jahres für voraussichtlich mehrere Wochen saniert wird und die Gleise darunter so lange nicht befahrbar sind, ergibt sich das Problem: Die Züge der RB 25 können nicht wie geplant über die Volmetalbahn via Hagen Hauptbahnhof fahren, wenn sie für Wartungsarbeiten nach Köln müssen.

Widersprüchliche Mitteilungen zweier Bahn-Ebenen

Ob diese Planung noch Bestand hat, hatte diese Zeitung vor knapp zwei Wochen explizit wissen wollen. Da hatte die Bahn über ihre Pressestelle ausrichten lassen: Es habe sich nichts geändert. „Das ist natürlich sehr unglücklich“, so ein Bahnsprecher gestern, „wir können uns bei unseren Fahrgästen nur entschuldigen.“

Um die Verwirrung noch ein bisschen zu vergrößern, hat eine andere Ebene der Bahn, nämlich die „Kommunikation Infrastruktur der Deutschen Bahn AG“, gestern fast zeitgleich eine Mitteilung verbreitet, in der es fälschlich hieß: „Die meisten Züge“ der RB25 fallen ab dem 10. Dezember „zwischen Overath und Lüdenscheid in verschiedenen Teilabschnitten aus und werden durch Busse ersetzt“. Blödsinn, erklärt die Bahn in Düsseldorf auf erneute Nachfrage. Nicht die meisten, sondern eben alle Züge fallen zwischen Overath und Lüdenscheid aus.

Ab 8. April 2024 soll der Zugverkehr dann sowohl auf der RB 52 wieder durchgehend von Dortmund über Hagen bis nach Lüdenscheid aufgenommen werden wie auf der RB 25 von Köln über Gummersbach nach Lüdenscheid.
DB-Ankündigung vom 28. November 2023

Bestätigt hat die Bahn derweil, dass die Regionalbahn 25 („Oberbergische Bahn“) ab April den Verkehr zwischen Köln und Lüdenscheid wieder aufnehmen soll und dass sich an diesem Zeitplan nichts geändert habe. Stand jetzt, möchte man hinzufügen.

„Ab 8. April 2024 soll der Zugverkehr dann sowohl auf der RB 52 wieder durchgehend von Dortmund über Hagen bis nach Lüdenscheid aufgenommen werden wie auf der RB 25 von Köln über Gummersbach nach Lüdenscheid“, so die Bahn wörtlich.

Seit Juni pendelt die RB 25 bekanntlich nur zwischen Köln und Overath (Rheinisch-Bergischer Kreis), von dort geht es nur in Ersatzbussen weiter Richtung Osten ins Oberbergische und ins Sauerland. Grund dafür waren unter anderem der notwendige Neubau einer Eisenbahnbrücke in Engelskirchen-Loope. Zunächst hatte die Bahn kommuniziert, die gesamte Maßnahme sollte zum Fahrplanwechsel diesen Dezember abgearbeitet sein.

Doch in den ersten Monaten tat sich an der Aggerbrücke gar nichts. Warum, wurde erst im September bekannt, als die Bahn darüber informierte, dass ein Klageverfahren eines Anliegers anhängig war und deshalb nicht begonnen werden konnte. Außerdem sei „ein Planänderungsverfahren, für das gesicherte Erkenntnisse nach der Jahrhundertflut 2021 für besseren Hochwasserschutz eingeflossen sind“, notwendig gewesen.

Dass auch die Arbeiten an der Brücke am Autozentrum Loope nicht mehr im Zeitplan sind, ist nur eine Randnotiz ohne Konsequenzen.

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