UnwetterGewitter und Starkregen trafen Oberberg – Nur fünf Einsätze

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Ein Blitz am dunklen Himmel.

Ab 13 Uhr waren in Oberberg die ersten Regentropfen gefallen, ab kurz vor 14 Uhr bracht das Unwetter dann mit voller Wucht über das Oberbergische herein.

Die über Oberberg hinweggezogene Unwetterfront hat keine größeren Schäden verursacht. Die Kreisleitstelle meldet fünf Einsätze.

Das Unwetter von Donnerstag hat in Oberberg keine größeren Schäden verursacht. Kreisbrandmeister Wilfried Fischer bilanzierte am Freitag: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“ Fischer berichtet von 53 Einsätzen für die Feuerwehr, Schwerpunkte waren Waldbröl, Gummersbach und Reichshof. Gleich nebenan in Bergneustadt, aber auch in Hückeswagen habe es dagegen überhaupt keine Einsätze gegeben.

Die Feuerwehr musste noch in den Morgenstunden wegen einiger überfluteter Keller ausrücken, vor allem aber um Bäume und Astwerk von der Straße zu räumen. In manchen Fällen hätte es dazu nicht der Hilfe der Feuerwehr bedurft, sagt Kreisbrandmeister Wilfried Fischer: „Was als Baum gemeldet wurde, erweist sich vor Ort als Ast, den der Autofahrer auch selbst auf die Seite hätte ziehen können. Aber dabei gilt natürlich, dass niemand sich selbst gefährden darf.“ 

Anfangs nur wenige Unwetter-Einsätze im Oberbergischen

Kurz, aber heftig sei das Unwetter gewesen, das ab Donnerstagmittag auch über den Oberbergischen Kreis zog, hatte Kreisbrandmeister Wilfried Fischer bereits am Donnerstagabend berichtet. Er nannte insgesamt fünf Einsätzen in der Kreismitte – für die allerdings nur einmal die Feuerwehr ausrücken musste: Der Baubetriebshof der Stadt Gummersbach hatte die Drehleiter angefordert, weil im Stadtteil Becke ein Baum auf die Straße zu stürzen drohte. Bei den vier weiteren Einsätzen holten Baubetriebshöfe Äste von Straßen oder kümmerten sich um hochgespülte Gullydeckel, sagte Fischer.

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Ab 13 Uhr waren in Oberberg die ersten Regentropfen gefallen, ab kurz vor 14 Uhr bracht das Unwetter dann mit voller Wucht über das Oberbergische herein, allerdings nur knapp 20 Minuten, ehe die Sonne wieder zum Vorschein kam.

Zu früh wollte man aber noch nicht aufatmen. Man sei auf die zweite Unwetterfront vorbereitet, die laut Vorhersage am Spätnachmittag erneut über das Oberbergische ziehen sollte und dann auch tat. Der Kreis stand in einem engen Austausch mit den Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes, so Fischer. „Notfalls werden wir die Leitstelle verstärken und Unwetter-Meldeköpfe der Feuerwehren besetzen“, sagte Fischer noch am Donnerstagnachmittag.

Bis zu 100 Liter Regen möglich

Zuvor hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits vor Unwetterwarnungen für den Oberbergischen Kreis gewarnt. Es sei mit extremen Gewittern, Sturmböen, Hagel und gebietsweise zudem mit Starkniederschlägen zu rechnen. Aus Richtung Südwesten sollte demnach ab Donnerstagmittag die Unwetterfront aufziehen.

Lokal könne sie heftigen Starkregen mit sich bringen. Regenmengen um die 40 Liter pro Quadratmeter seien in kurzer Zeit möglich, dazu könne es Sturmböen um die 70 Kilometer pro Stunde und Hagel mit Korngrößen bis zu zwei Zentimeter geben. Regional sei laut DWD auch mehrstündiger extrem heftiger Starkregen mit Mengen zwischen 40 und 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb drei bis sechs Stunden möglich. In der Nacht zum Freitag nehme die Unwettergefahr von Westen her langsam wieder ab.

Wupperverband warnt vor möglichen Überflutungen

Der Wupperverband, zu dem auch der Norden und die Mitte Oberbergs gehört, hatte in einer Mitteilung zum aufziehenden Unwetter darauf hingewiesen, dass es gerade an kleineren Gewässern und auch abseits von Bächen durch urbane Sturzfluten zu Überflutungen kommen könne.

Der Verband gehe aber anhand der am Vormittag prognostizierten Regenmengen davon aus, dass der freie Stauraum in der Wuppertalsperre, Bevertalsperre und Großen Dhünntalsperre ausreichend sei, um die Wassermengen in den dortigen Gebieten puffern zu können. Der Gewässerbetrieb des Verbandes habe vorsorglich Kontrollen durchgeführt und Rechen an verrohrten Bachläufen freigeräumt.

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