Der Countdown für die Eröffnung der Fußball-WM läuft. Wo kann man Fußball gemeinsam sehen? In der Gummersbacher Innenstadt sind gleich zwei Gastronomen, die das Spektakel ausstrahlen. Bei Glühwein oder bei Bier.
Eröffnung in KatarGastronomen in Gummersbach übertragen die Fußball-WM am Glühweinstand

Gastronom Timo Bay (l.) hat noch am Freitag weitere Großbildschirme herangeschafft, sodass Gummersbach von Sonntag an die Fußball-WM bei ihm sehen kann.
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Die Fußballweltmeisterschaft im Emirat Katar bleibt ein Reizthema. In wenigen Stunden wird das Turnier eröffnet. Mitten in Gummersbach werden gleich an zwei Stellen die Spiele des Turniers gezeigt. Ein Boykott kam für Andreas Linneboden und Timo Bay nicht in Betracht, mit Verweis auf den Sport. Und aus dem kommen beide. Bay als Handballer und Linneboden aus dem Fußball, für den er sogar einen Trainerschein hat.
Beide Geschäftsmänner setzen darauf, dass Fußballschauen in der Gemeinschaft immer noch Trumpf ist. Sei es im Brauhaus von Linneboden oder in den benachbarten Glühweinbuden von Bay auf dem Lindenplatz. Die letzten Fernseher wurden dort am Freitag noch montiert. Zum WM-Auftakt am Sonntag kann es also losgehen. Und natürlich ist auch bei Timo Bay das Thema Boykott im Gespräch gewesen. „Man kann es so oder so entscheiden“, sagt der Gastronom. Am Ende müsse es jeder für sich entscheiden.
Viele Reservierungen für die WM: Das Interesse bei den Fans ist groß
Dass das Interesse an gemeinsamen Fernsehrunden groß ist, zeigten die Reservierungen, die ihm schon vorliegen. Das Interesse ist offenbar so groß, dass Bay sogar vor der Sparkasse weitere Buden aufgebaut hat. Das Konzept, das von seinem verstorbenen Vater Norbert an den Start gebracht wurde, ist in Gummersbach zu einer Institution geworden. Auch im benachbarten Brauhaus läuft Fußball.
Andreas Linneboden hat sich dafür entschieden, alle Spiele zu zeigen – obwohl die WM in Katar ist. Denn das, was diskutiert werde, sei Politik. „Und das andere ist der Sport.“ Und den wolle er den Fans nicht vorenthalten. Als Gastronom sieht Linneboden sich nicht in der Rolle eines Politikers. „Und wenn die deutsche Mannschaft in Katar aufläuft, dann sollten die Deutschen daheim sie in einer solchen Atmosphäre wie im Brauhaus anfeuern können.“
Gastronom Linneboden: Nach der Gruppenphase geht der Hype los
Linneboden erinnert auch daran, dass viele andere Nationen froh wären, wenn sie ihr Nationalteam bei der WM in Katar verfolgen können, für das Turnier aber gar nicht qualifiziert seien – wie Italien. In seinen Räumen kann die WM auf acht großen Bildschirmen verfolgt werden.
Und wenn Deutschland die Gruppenphase überstehe, werde ganz gewiss auch hierzulande wieder ein „Hype“ entstehen, wie man ihn zuletzt bei der WM in Brasilien erlebt habe, meint Linneboden: „Das Turnier dort war für Gastronomen natürlich ein Riesengeschenk.“ In Gemeinschaft Fußball zu sehen, sei so viel schöner als daheim vor der Glotze zu sitzen, findet der Gummersbacher.
