Heiner Brand als Impffanatiker beschimpftEx-Bundestrainer im Fokus der Spaziergänger

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650 Menschen zogen am Montagabend durch die Gummersbacher Innenstadt. Ausgerechnet Heiner Brand, der den Aufzug am Rande verfolgt hatte, geriet danach ins Visier von Spaziergängern.

650 Menschen zogen am Montagabend durch die Gummersbacher Innenstadt. Ausgerechnet Heiner Brand, der den Aufzug am Rande verfolgt hatte, geriet danach ins Visier von Spaziergängern.

Gummersbach – Handball-Ikone Heiner Brand wird in der Telegram-Gruppe „Oberberg bewegt“ im Zusammenhang mit der jüngsten Montagsdemo in der Gummersbacher Innenstadt als „Populist“, „Spalter“ sowie „Impf- und Maßnahmenfanatiker“ beschimpft.

Der frühere Nationalspieler, VfL-Coach und Handball-Bundestrainer hatte den Protestzug gegen Corona-Maßnahmen am Montag in Höhe des Brauhauses verfolgt.

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Heiner Brand ist Mitunterzeichner der Gummersbacher Erklärung.

Brand, der Mitunterzeichner der Gummersbacher Erklärung ist, kann es „nicht fassen, dass er als völlig Unbeteiligter in dem Post beschimpft und beleidigt“ werde, wie er dieser Zeitung am Dienstag sagt. Ein Nutzer wirft dem gebürtigen Gummersbacher vor, dass er nicht einmal eine Maske getragen habe. „Aber wir sollen die Sklavenmasken tragen“, so der Eintrag vom Montagabend weiter.

„Keine Gesten gezeigt”

„Ich habe nichts gemacht, keine Gesten in Richtung des Protestzugs gezeigt. Und dann muss man sich so etwas gefallen lassen“, sagt Brand, der für den Post null Verständnis hat. „Da ist man schon erstaunt, wenn man sich überhaupt nicht äußert und dann so etwas lesen muss. Das spricht nicht gerade für die Toleranz dieser Menschen“, sagt Brand.

Er finde es „feige“, wenn die Leute bei Telegram solche Posts ohne Klarnamen absetzen. „Stattdessen beschweren sie sich, fordern Meinungsfreiheit und beschimpfen dann auch noch Leute, die rein gar nichts gemacht haben.“

Auf dem Weg zum Spiel des VfL Gummersbach

Tatsächlich war Brand am Montagabend kurz nach 18 Uhr mit seiner Frau Christel auf dem Weg zum Spiel des VfL Gummersbach gegen den TV Großwallstadt in der Schwalbe-Arena und hatte sich vor der Partie ein Bild von den seit Ende November wöchentlich stattfindenden Protestzügen gegen Coronamaßnahmen machen wollen.

Der Tross, der diesmal laut Polizei 650 Teilnehmer umfasste, machte sich auf seine zwei Runden durch die Innenstadt auf den Weg, als Brand und seine Frau direkt vor dem Brauhaus standen. „Wir hatten damit einen deutlichen Abstand zu den Demonstranten“, wie der Ex-Handball-Bundestrainer betont.

Heiner Brand steht zur Gummersbacher Erklärung

„Ja, ich stehe zur Gummersbacher Erklärung, und ich stehe auch für eine Impflicht in bestimmten Berufsgruppen“, betont der Gummersbacher gegenüber dieser Zeitung. Für diese Haltung sei er bis dato von niemandem angefeindet oder beschimpft worden – im Gegenteil.

In seinem Freundes- und Bekanntenkreis, in dem nach seiner Kenntnis nur Menschen seien, die wie er über das Thema Impfen denken, habe er für seine deutliche Positionierung als Erstunterzeichner der Gummersbacher Erklärung bisher nur ein positives Feedback bekommen.

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Die Polizei berichtet derweil, dass der 36-Jährige aus Nümbrecht, der am Montagabend mit zur Wache genommen worden war, nachdem er eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes tätlich angegriffen hatte und Widerstand leistete, nach der Personalienfeststellung wieder auf freien Fuß gekommen sei.

Der Mann hatte laut Polizei während des Protestzugs keine Maske getragen und war deswegen angesprochen worden. Eine Versammlungsteilnehmerin, die ebenfalls gegen die Maskenpflicht verstieß, wurde von der Polizei zur Klärung der Identität der Wache zugeführt und nach Klärung der Identität wieder entlassen.

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