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Nach langer VorbereitungZwei Gummersbacher erreichen das Ziel beim Ironman auf Hawaii

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Dorothee Klasen hat es trotz großer Schmerzen ins Ziel geschafft.

Gummersbach – Die Wettkampfverläufe hätten nicht unterschiedlicher sein können, doch die Gefühle im Ziel waren gleich – hinter Dorothee Klasen und Moritz Flader (beide LG Gummersbach) lag ein unvergessliches Erlebnis. Beide starteten beim Ironman auf Hawaii, auf den sie sich lange vorbereitet hatten. Für Dorothee Klasen war es ein Debüt, während Moritz Flader sich zum zweiten Mal qualifiziert hatte.

Dorothee Klasen hatte sich bereits  2019 im französischen Vichy für den Ironman qualifiziert und sich einen sportlichen Lebenstraum erfüllt. Corona stellte sie anschließend auf eine harte Probe, denn die Weltmeisterschaft auf Hawaii wurde ausgesetzt und fand erst jetzt wieder statt. Aufgrund der vielen Qualifikationen in den vergangenen Jahren wurde getrennt nach Frauen und Männern gestartet.

2019 in Vichy qualifiziert

Als Dorothee Klasen (57), begleitet von ihrer Familie, zwei Wochen vor dem Start auf Hawaii eintraf, lagen drei Jahre der Vorbereitung mit allen Auf und Abs hinter ihr. Dazu gehörten unter anderem eine Knie-Operation, eine Corona-Infektion, aber auch Veränderungen im privaten und beruflichen Umfeld. „Die letzten Trainingseinheiten dienten der Akklimatisierung“, erzählt die Triathletin. „Besonders schön war das Schwimmtraining morgens am Pier von Kona, weil man sich wie in einem Aquarium fühlt, mit den ganzen Fischen drumherum.“ Dort fand auch der offizielle Start statt.   

Die Vorfreude auf den Wettkampf war groß, bekam kurz vor dem Start aber einen mehr als gehörigen Dämpfer.  Auf dem Weg zum Schwimmen stolperte die Gummersbacherin und spürte, dass sie sich verletzt hatte – „die Oberschenkelrückseite hatte sich gemeldet“. Zunächst konnte Dorothee Klasen das noch verdrängen, wozu auch das Startprozedere beitrug. Schon beim Schwimmen machte sich der Oberschenkel zwar wieder bemerkbar, beeinträchtigte aber nicht. Die 3,8 Kilometer im Wasser legte Dorothee Klasen in 1:23 Stunden zurück.

Anspruchsvolle Radstrecke

Aus dem Wasser ging es auf die anspruchsvolle Radstrecke mit 180 Kilometern und 1780 Höhenmetern. Dazu kam die Hitze und ein an diesem Tag besonders starker Wind. Nach 6:58 Stunden wechselte die Gummersbacherin zufrieden in die Laufschuhe, um den abschließenden Marathon über 42,195 Kilometer anzugehen.

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Moritz Flader startetet zum zweiten Mal beim Ironman auf Hawaii.

„Leider wurden die Schmerzen stärker und beim Wechsel zum Laufsplit wurde mir klar, dass ich einen langen, harten Marathon vor mir haben werde“, berichtet die Triathletin. Die Gehpassagen wurden immer länger, doch getragen von ihrer Familie kam nie der Gedanke ans Aufgeben. Nach 15:58 Stunden stand der sehr emotionale und unvergesslich stimmungsvolle Zieleinlauf. Die Zielzeit war da schon lange zweitrangig.

Startschuss um 6.50 Uhr

Im Ziel wurde die Gummersbacherin auch von ihrem Vereinskollegen Moritz Flader empfangen, der zwei Tage später seinen Wettkampf hatte und den die Rennatmosphäre bei den Frauen zusätzlich motivierte. Um 6.50 Uhr fiel der Startschuss der Altersklasseathleten 30 bis 34 Jahre. Die ersten 800 Meter im Wasser waren von Positionskämpfen geprägt.

Flader fand gut ins Feld und stieg nach 1:04 Stunden aus dem Wasser. „Es war genau die Zeit, mit der ich gerechnet hatte“, sagte er anschließend. Auf dem Rad fuhr er die ersten beiden Stunden kräftesparend. War das Wetter bis dahin angenehm, leicht bewölkt und mit nur geringem Gegenwind, kam nach dem Wendepunkt die Sonne raus und mit ihr wurde es heiß. Am Ende zahlte sich für Moritz Flader die gewählte Taktik aus und er konnte in der letzten Stunde auf dem Rad nochmal zulegen und Positionen gut machen.

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Beim Wechsel auf die Laufstrecke habe er sich auf die Hitze vorbereitet. „Ich habe Armlinge und Kopfbedeckung angezogen, die eine kühlende Funktion haben“, erzählt er. Auch beim Marathon wählte er eine defensive Taktik und lief sehr kontrolliert. Die ersten zehn Kilometer führten an der Küste entlang und durch den Ort Kona, mit vielen Zuschauern. Anschließend ging es 30 Kilometer auf den Highway ganz ohne Schatten.

3:20 Stunden brauchte Flader für den Marathon und überquerte nach 9:31 Stunden zufrieden die Ziellinie. „Das Rennen verlief genau nach meinen Vorstellungen und es hat alles geklappt“, freute er sich. Ein besonderer Augenblick sei gewesen, als ihn seine Freundin Leonie Baginski und Dorothee Klasen beim Zieleinlauf empfingen, um sich mit ihm zu freuen.