Keine BaumschutzsatzungGummersbach setzt künftig auf mehr Beratung der Bauherren

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Zum Schutz der Bäume: Schottergärten wie diesen würden die Gummersbacher Grünen am liebsten ganz verbieten lassen.

Gummersbach – Der Gummersbacher Ausschuss für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität hat in Sachen Schottergärten und Baumschutzsatzung erst einmal für Klarheit gesorgt.

Bei sechs Ja-Stimmen von Grünen, SPD und AfD und neun Neinstimmen wurde die Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung im Ausschuss abgelehnt. Zuvor hatte Susanne Kaltenbach, Fachbereichsleiterin für Bauverwaltung und Umweltschutz, mittels einer mehr als 20-seitigen Präsentation die Historie und den personellen Aufwand einer Baumschutzsatzung verdeutlicht. Diese war im Jahr 1985 erstmals eingeführt und 2006 nach diversen Modifikationen wieder außer Kraft gesetzt worden. „Dabei wurde auch klar, dass die finanzielle Mehrbelastung 33 00 Euro pro Jahr betragen würde“, sagte der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner dieser Zeitung.

Verbot von Schottergärten nicht durchgekommen

Für die Grünen als Antragsteller erläuterte Andreas Dissmann noch einmal deren Intention. In dem Antrag heißt es unter anderem, dass vor dem Hintergrund des rasant fortschreitenden Klimawandels „der demonstrative Schutz großer Bäume durch die Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung in der Stadt ein Bekenntnis zu einer verantwortungsvollen kommunalen Klimapolitik“ sei.

Die Beseitigung von Bäumen, unabhängig von den jeweiligen Besitzverhältnissen, dürfe nur noch unter strengen Vorgaben aus zwingenden, unabwendbaren Gründen erfolgen. Da, wo Verluste unvermeidbar seien, müsse klar geregelt werden, „wie der Verlust positiver Wirkungen eines Baumes wieder kompensiert werde“.

Bauberatung statt Verbot

Bei einem weiteren, von den Grünen eingebrachten Antrag ging es um die Einführung einer Gestaltungssatzung mit der Zielsetzung, das Anlegen so genannter Schottergärten den Grundstückseigentümern zu untersagen. Durch alle Parteien herrschte zwar Einigkeit darüber, dass man Schottergärten nicht toll findet und dass diese möglichst verhindert werden sollten. Doch zu einem generellen Verbot kam es nicht. „So ein Verbot können wir als Stadt gar nicht erlassen“, erklärte Baudezernent Hefner.

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Warum das so ist, hatte Ressortleiter Rolf Backhaus dem Ausschuss im Detail erläutert. Stadt und Entwicklungsgesellschaft wollen derweil Bauherren eine Bauberatung auch mit Hinblick auf die Ausgestaltung der Außenanlagen anbieten, wie Hefner erläutert.

Die Grünen haben ihren Antrag erst einmal zurückgestellt. „Gegebenenfalls kommt dieser neu formuliert in der nächsten Sitzung aber noch einmal auf den Tisch“, so der Technische Beigeordnete.

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