Keine Kreide in den KlassenBergneustadt investiert drei Millionen Euro in Schulen

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Im Zentrum des Interesses bei der Vorstellung standen die interaktiven Bildschirme, von denen die Stadt 127 anschafft.

Im Zentrum des Interesses bei der Vorstellung standen die interaktiven Bildschirme, von denen die Stadt 127 anschafft.

Bergneustadt – Drei Millionen Euro – das Ende der Kreidezeit in den Bergneustädter Schulen ist teuer, aber endgültig und umfassend. Wenn nach den Sommerferien auch im Wüllenweber-Gymnasium die neuesten interaktiven Flachbildschirme (Active Panels) installiert sind, haben die drei weiterführenden Schulen Bergneustadts komplett auf Neuzeit umgestellt. Die technischen Möglichkeiten sind enorm vielfältig: zu jedem Unterrichtsthema kann im Internet recherchiert werden, per Stick spielt der Lehrer vorbereitetes Unterrichtsmaterial und Aufgaben ein. Fotos oder Filme auf.

Die technischen Möglichkeiten sind vielfältig

Geschrieben wird mit Stift, gelöscht mit dem Handballen. Die drei Grundschulen werden 2021 folgen. Dann wird auch dort der Unterricht ausschließlich über die 2,18 x 1,07 Meter großen Bildschirme erfolgen. 127 davon gehören zum Digitalpaket, das Stadt und Schulen geschnürt haben. In der Realschule wurde es jetzt vorgestellt.

Die Verkabelung in allen Schulgebäuden liegt bereits – Glasfaser bis zur Klassentür, die letzten Meter in Kupfer, das reicht für die nächsten 20 Jahren, sagt Bürgermeister Wilfried Holberg, und war preiswerter. Vorsorglich gibt es in den gerade verlegten Kabelkanälen genug Platz für weitere Leitungen.

5G-Netz soll im nächsten Jahr kommen

Das Netz arbeitet mit den Übertragungsraten, die derzeit verfügbar sind. Die sind mit 250 MBits alles andere als berauschend, aber aktuell ausreichend. Richtig abgehen wird die Post, wenn das 5G-Netz, mit dessen Verlegung im nächsten Jahr begonnen werden soll, auch die Schulen erreicht.

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Dass Bergneustadt überhaupt zu einem so großen digitalen Rundumschlag ausholen kann , liegt an mehreren günstigen Umständen: Aus dem NRW-Förderprogramm „Gute Schule“ fließen fast zwei Millionen Euro, aus dem Digitalpakt des Bundes knapp eine Million. Das „Gute Schule“-Geld ist ein Kredit, der nicht zurückgezahlt werden muss, beim Digitalpakt beträgt der städtische Eigenanteil lediglich zehn Prozent. Dank des vor mehr als zehn Jahren abgeschlossenen Vertrags mit einem privaten Investor (PPP) hält der die Schulen seitdem in Schuss, und Bergneustadt kann die ganzen drei Millionen in die digitale Zukunft der Schulen stecken.

Leiter aller sechs Schulen koopieren miteinander

Schule und Stadt sind gegenseitig voll des Lobes für den anderen. Die Schulleiter Carmen Bloch (Hauptschule), Monika Türpe (Gymnasium) und Ralf Zimmermann (Realschule) sind dankbar, dass sich die Stadt früh schon um die Mittel bemühte und sich die Mitarbeiter um Fachbereichsleiterin Claudia Adolfs so rasch in die Materie einarbeiteten.

Bürgermeister Holberg wiederum findet es „beispielhaft“, wie gut die Leiter aller sechs Schulen auch in dieser Sache kooperieren. Sie einigten sich auf eine einheitliche Technologie und Geräte, die die Grundschüler bis zum Abitur begleiten werden. Umstellungsschwierigkeiten nach der Grundschule oder beim Wechsel innerhalb der weiterführenden Schulen werden so ausgeschlossen.

Knapp 8000€ kostet ein Board

Nachdem, die 127 Boards (Stückpreis 8000-9000 Euro) angeschafft und installiert sind, sollen die Lehrer mit eigenen Tabletrechnern ausgerüstet werden. Ist dann noch Geld übrig, könnten auch Schüler damit ausgestattet werden. An der Hauptschule gibt es bereits eine Tabletklasse.

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