Kommentar zur Bundestagswahl in OberbergEs macht wieder Spaß, ins Kreishaus zu kommen

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Ein Eindruck der Podiumsdiskussion vor der Wahl in Oberberg.

Oberberg – Bei allem Verständnis für die Ausgangslage: Das war schon kurios, was sich am Sonntagabend im Kreishaus abspielte. Die CDU gewinnt das Direktmandat und bleibt stärkste politische Kraft – und muss sich dennoch sichtlich bemühen, damit die hoffentlich sichtbare Freude nicht allzu schnell dem tiefen Frust über die Verluste weicht.

Und das noch nicht mal zu Unrecht: Bei der Wahl 2013 holte die CDU in Oberberg noch 45,3 Prozent der Zweitstimmen. Gemessen daran wirken 27,7 Prozent jetzt noch ernüchternder.

Erststimmen-Ergebnis sollte CDU und SPD zu denken geben

Ähnlich erstaunlich war aber der Jubel der Sozialdemokraten: Kein Direktmandat, am Ende selbst im Bund viel knapper vorne als zuletzt noch erwartet und nicht mal ein Listenmandat für Michaela Engelmeier gab es zu diesem Zeitpunkt zu feiern. Am Ende erklärt sich das Ganze vielleicht doch nur mit den letzten bitteren Niederlagen. Oder um es mit dem Kreisvorsitzenden Thorsten Konzelmann zu sagen: „Endlich macht es mal wieder Spaß, ins Kreishaus zu kommen.“

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Beiden früher so Großen sollte aber vor allem das Erststimmen-Ergebnis zu denken geben. 20 Prozent weniger für ihre Kandidaten und das in acht Jahren. Das und nur das zeigt erst richtig, wie sehr die beiden früheren Volksparteien zurzeit ihre bisherige Rolle eingebüßt haben. Da gibt es immer weniger Bindungswirkung.

Verfestigt sich dieser Trend, könnten Wahlabende in Oberberg künftig noch spannender werden. Und es wäre längst nicht ausgemacht, wer dann jubeln und wer sich ärgern dürfte.

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