Zyklen aus dem Fluss des LebensKünstlerin aus Reichshof zeigt Arbeiten in Waldbröl

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Vielfältige Arbeiten in kräftigen Farben zeigt die Künstlerin Marion-Antoinette Wiedmann zurzeit im Waldbröler Bürgerdorf.

Vielfältige Arbeiten in kräftigen Farben zeigt die Künstlerin Marion-Antoinette Wiedmann zurzeit im Waldbröler Bürgerdorf.

Waldbröl – „Ich liebe die Energie des Feinstofflichen, aber auch das bodenständige Schweißen mit Metall“, sagte die Reichshofer Künstlerin Marion-Antoinette Wiedmann am vergangenen Montag bei der Vernissage zu ihrer Ausstellung „Bandbreite – Lebensfluss einer oberbergischen Künstlerin“ im Foyer des Waldbröler Bürgerdorfs am Alsberg. Aber auch wenn ihre mit Schweißgerät und Winkelschleifer entstandenen Kunstwerke nicht zwischen den Sichtbetonwänden zu finden sind, werden die gezeigten Arbeiten aus mehreren Jahrzehnten dem Thema gerecht.

Eröffnung durch Fachbereichsleiter Ulrich Domke

In Vertretung von Bürgermeisterin Larissa Weber begrüßte Fachbereichsleiter Ulrich Domke die knapp 50 Gäste und lobte: „Die farbkräftigen Arbeiten leuchten in einem schönen Kontrast zu den monochromen Grautönen der Wände.“ Petra Döhl-Becher vom Waldbröler Kultur-Treff erinnerte daran, dass Wiedmann 2012 schon einmal im alten Rathaus der Marktstadt ausgestellt hatte. Damals hätten die großformatigen Arbeiten in den engen Gängen aber nicht ihre volle Wirkung entfalten können.

Transparenzen erzeugen den Eindruck von Tiefe

Neben abstrakten, kubistischen Landschaften zeigt Wiedmann mehrere Zyklen zu unterschiedlichen Themen, die sie im Laufe der Zeit ergänzt hat, „um den Fluss des Lebens abzubilden“. Dabei wirken einige Arbeiten wie getrennt und dann mit optischen Linsen wieder collagenartig zusammengefügt. Allen gemein ist eine farbkräftige Acryltechnik, bei der lasurartige Transparenzen den Eindruck von Tiefe erzeugen.

In einem Rückblick auf das Leben der 55 Jahre alten, in Malaysia geborenen Künstlerin, vermittelte Döhl-Becher, dass nicht nur die gezeigten Arbeiten eine leuchtende Strahlkraft besitzen, sondern auch der Lebensfluss der Künstlerin bunt und vielfältig verlaufen ist.

Auch an der Walddorfschule Oberberg hat sie unterrichtet

So habe sie nach ihren Studien von zunächst Grafik und anschließend Malerei an der Kunsthochschule in Stuttgart das Unternehmen „Florale und künstlerische Stilberatung“ gegründet. Später seien die Gestaltung und Organisation von Veranstaltungen sowie die Unterstützung junger Künstler und eine Lehrtätigkeit an der Freien Waldorfschule Oberberg hinzugekommen. „Manchmal kommt es anders als man es geplant hat“, sagte Wiedmann sichtlich bewegt, als sie von „Abrisssituationen“ auf ihrem Lebensweg berichtete. Diese habe sie in einem eigenen Zyklus verarbeitet. Halt finde sie im Glauben, der ihr Kraft bei Veränderungen gebe: „Irgendwann müssen wir den Körper ablegen, aber der Geist bleibt.“ So sei sie zu geistiger und energetischer Heilarbeit zu Jin Shin Jyutsu, einer alternativmedizinischen Behandlungsform, und Quantenheilung gekommen.

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Besonders am Herzen liegen ihr die pastellfarbenen Darstellungen von Engeln wie Michael, Raphael oder Chamuel. Während sich bei diesen immer wieder unterschiedliche Strukturen herausschälen, ist Metatron streng hexagonal orientiert. Musikalisch untermalt wurde die Vernissage durch die Nümbrechter Pianistin Ilona Broda mit einer gefühlvollen Darbietung einiger Werke von Robert Schumann und Michael Schmitz.

Die Ausstellung kann bis zum 21. Oktober während der Öffnungszeiten der Verwaltung besichtigt werden.

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