Leader will weiter fördern„1000 Dörfer“ soll 4,5 Millionen in die Region holen

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Eines der abgeschlossenen Leader-Projekte ist der mobile Hühnerstall des Bünghausener Klosterhofs. In der ersten Förderperiode, die im kommenden Jahr ausläuft, werden insgesamt 44 Projekte gefördert.

Eines der abgeschlossenen Leader-Projekte ist der mobile Hühnerstall des Bünghausener Klosterhofs. In der ersten Förderperiode, die im kommenden Jahr ausläuft, werden insgesamt 44 Projekte gefördert.

Oberberg – „Wieder Leader!“ ist das Motto der Initiative für die Region Oberberg, das sich nun zum zweiten Mal um eine Aufnahme in das EU-Förderprogramm zur Stärkung der ländlichen Räume bewerben möchte.

Erster Workshop zur Wiederbewerbung hat bereits stattgefunden

Heike Brand, Leiterin des in Nümbrecht ansässigen Leader-Regionalmanagements, berichtete auf der Auftaktveranstaltung im Bergneustädter Krawinkelsaal von 44 Projekten der im nächsten Jahr auslaufenden ersten Förderperiode unter dem Titel „1000 Dörfer – eine Zukunft“. Von diesen seien 39 bereits umgesetzt, zwei befänden sich noch in der Genehmigungsphase durch die Bezirksregierung Köln.

Ähnlich wie in der jetzigen Förderperiode betrage das Budget für die Jahre 2023 bis 2027 etwa 3,1 Millionen Euro, hinzu kämen jährlich 200 000 Euro für Kleinprojekte, auch in der Auslaufphase bis 2029, insgesamt also 4,5 Millionen Euro.

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Brand schilderte, dass sich die Handlungsschwerpunkte jedoch etwas verschoben hätten, so sei dem Bereich „Natur und Klima“ – nach Dürresommern, massiven Veränderungen im Wald und sich häufenden Extremwetterlagen – ein eigenes Handlungsfeld zugeordnet worden. Der frühere Bereich „Wirtschaften in der Region“ sei in die übrigen drei Handlungsfelder eingeflossen.

„Im Laufe der letzten Periode haben wir gelernt, die Bevölkerung noch intensiver als beim Beginn im Jahr 2014 einzubeziehen“, sagt die Regionalmanagerin. „Wir haben unsere Präsenz auf den verschiedensten Veranstaltungen gesteigert.“ Auch digital laufe es sehr gut. Die anfänglichen Hürden in der Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung, auch bedingt durch Personalwechsel im Management, seien inzwischen überwunden: „Das hat sich sehr gut eingespielt.“

Ein erster Workshop im Rahmen des Wiederbewerbungsverfahrens fand am Montag in der Akademie des Freizeitparks Panarbora zum Thema „Freizeit, Kultur und Tourismus in der Region“ statt. Vera Lauber vom Bad Berleburger Büro „Raumplanung“ und Dr. Frank Bröckling, Geschäftsführer von „Planinvent“ in Münster, moderierten die Veranstaltung als Berater im Bewerbungsverfahren.

Fördersatz wird angehoben

Sie schilderten, dass der Fördersatz in der zukünftigen Periode von 65 Prozent auf 70 Prozent angehoben worden sei. Die maximale Projektförderung betrage wie zuvor 250 000 Euro. Kleinprojekte mit bis zu 20 000 Euro würden bis zu 80 Prozent gefördert.

Im Panarbora-Park fand am Montag ein erster Workshop im Rahmen des Wiederbewerbungsverfahrens statt. Dr. Frank Bröckling und Vera Lauber moderierten die Veranstaltung.

Im Panarbora-Park fand am Montag ein erster Workshop im Rahmen des Wiederbewerbungsverfahrens statt. Dr. Frank Bröckling und Vera Lauber moderierten die Veranstaltung.

Ziel des Workshops war, den regionalen Bedarf des Handlungsfelds zu erfassen und mögliche Projektideen vorzustellen. Lauber schilderte den rund zehn Teilnehmern, dass „Resilienz“ integraler Bestandteil geworden sei: Gerade in Bezug auf die Versorgung sei es wichtig geworden, Abhängigkeiten zu verringern und regionale Erzeuger zu stärken. Der aktuellen Corona-Situation geschuldet, fand die Diskussion nicht in Kleingruppen, sondern mit Masken und weit verteilt im Raum statt.

Zentrale Themen waren die Ergänzung des gut ausgebauten Wandernetzes um lokale Wege sowie die Bereicherung des Naturerlebnisses durch kulturelle oder gastronomische Angebote. Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für E-Bikes wurde kontrovers diskutiert. Als Touristenmagnet sahen die Teilnehmer Trekkingplätze, wie sie in der Eifel bereits verbreitet sind. Einig waren sie sich darin, dass die Vereinsarbeit unterstützt wird, um einen Anlaufpunkt für die Bevölkerung zu schaffen und das Wissen zu erhalten.

Weitere Workshops gibt es zum Handlungsfeld „Natur und Klima“ am 25. November um 18 Uhr auf Metabolon in Lindlar, zu „Leben und Arbeiten in der Region“ am 26. November um 16 Uhr im Eckenhääner Huus in Eckenhagen und zu „Lernen in der Region“ am 30. November um 18 Uhr im Gummersbacher Lindenforum. Sollten aufgrund der Pandemieentwicklung keine Präsenzveranstaltungen möglich sein, erfolgen diese digital über www.1000-doerfer.de.

Dr. Bröckling, der den Bewerbungsprozess schon beim ersten Mal begleitet hatte, schätzt die Chancen auf eine erfolgreiche Wiederbewerbung aufgrund der guten Erfahrungen recht hoch ein. Nach derzeitigem Stand gebe es etwa 45 Mitbewerber. Beim ersten Mal sei es schwieriger gewesen, da das damalige Gesamtbudget kleiner gewesen sei. Nach der Auswertung der Workshops ist im Februar nächsten Jahres eine Abschlussveranstaltung geplant, um die Bewerbungsfrist zum 4. März einhalten zu können.

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