1000 Kurven111 Oldtimer rollen durch Oberberg

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Lindlars Bürgermeister schwenkt die Startflagge bei der Abfahrt zur ADAC-Oldtimer-Rallye.

Startsignal für die „Tour der 1000 Kurven“ in Lindlar.

Bei der Oldtimer-Rallye „Tour der 1000 Kurven“ kurvten zahlreiche Stücke Automobilgeschichte durch Oberberg.

Im Meer der Old- und Youngtimer auf vier Rädern auf dem Marktplatz von Lindlar war der Austin Healey Sprite MK 3 von 1966 mit seinem satten Türkis nicht zu übersehen. Überhaupt fielen die Farben auf: Rot, Knallblau, Türkis statt Silbergrau-Metallic. Seit 20 Jahren fährt Martin Feldhoff aus Frielingsdorf den Austin. Der 66-jährige war einer von 111 Teilnehmern der 28. Auflage der ADAC-Oberberg-Klassik „Tour der 1000 Kurven“, organisiert und durchgeführt von der Renngemeinschaft Oberberg.

28. Auflage der ADAC-Oberberg-Klassik

Bei viel Sonne lockte es am Samstag neben den Fahrern und ihren historischen Fahrzeugen zahlreiche Schaulustige auf den Marktplatz, viele mit dem Handy in der Hand, um Fotos von den seltenen Vehikeln zu machen. „Neben dem Spaß macht auch der Kontakt zu Gleichgesinnten den Reiz aus, an den Touren teilzunehmen“, sagt Austin-Fahrer Feldhoff. „Man kommt ins Gespräch, kann fachsimpeln.

In einem türkisfarbenen Austin Healey gehen Austin Healey an den Start.

Austin Healey

Natürlich möchte jeder auch sein Auto präsentieren. Es ist schön, wenn andere zu einem kommen und sich über das Fahrzeug informieren.“ Natürlich gebe es den Ehrgeiz, als Schnellster die Route zu absolvieren. „Für uns steht dennoch der Spaß an erster Stelle. Und wenn wir uns dann mal verfahren, lachen wir darüber und setzen den Weg fort“, versichert Lebensgefährtin Katharina Elbers.

Elbers ist seit zwei Jahren Feldhoffs Beifahrerin und ebenso begeistert von den historischen Fahrzeugen wie der 66-jährige am Steuer, der neben dem Austin Healey Sprite einen Mini von 1993 sowie zwölf Motorräder sein Eigen nennt, darunter eine BMW R 80 GS aus den 80er, und schon an rund 20 solcher Orientierungsfahrten teilgenommen hat.

Stephan Schüller steht an der Motorhaube seines rot-weißen Ford Mustang.

Einen Ford Mustang fuhr Stephan Schüller durch Oberberg.

Auch Thorsten Wirths (56) und seine Frau Elke (56) aus Odenthal sind mit ihrem Opel Manta A, Baujahr 1971, schon mehrmals die „Tour der 1000 Kurven“ gefahren. Neben vielen Bekanntschaften zu anderen Fahrern und den Organisatoren, die im Laufe der Jahre geschlossen wurden, geht es auch ihnen bei der Rallye mehr um Spaß als um Sport. „Es ist einfach schön, durch Oberberg zu fahren“, findet der 56-jährige.

Und dann ging es auch pünktlich ab 10.01 Uhr für die 111 Teilnehmer auf die Strecke. Zuvor wurde jedem einzelnen von Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig viel Glück und eine gute Fahrt gewünscht sowie das erforderliche Kartenmaterial ausgehändigt.

Start in Lindlar, Ziel in Wipperfürth

Aufgeteilt in zwei Streckenabschnitte ging es ab Lindlar zunächst über Linde, Overath, Heiligenhausen und Drabenderhöhe bis nach Bielstein, wo auf dem Gelände der Erzquell Brauerei eine zweistündige Mittagspause stattfand. Mit einer herzhaften Mahlzeit gestärkt, ging es dann aber 14 Uhr wieder auf die Strecke zurück. Dann führte der Weg von Bielstein aus über Engelskirchen, Hahn und Frielingsdorf bis nach Wipperfürth. Dort auf dem Marktplatz endete die „Tour der 1000 Kurven“. Im Anschluss waren alle Fahrer zur Siegerehrung in das Veranstaltungszentrum Alte Drahtzieherei eingeladen.

Start der „Tour der 1000 Kurven“ in Lindlar auf dem Marktplatz.

Viele kuriose Fahrzeuge konnten vor dem Start in Lindlar bewundert werden.

In der Sport-Wertung siegten Wolfgang Martin (Solingen) und Jan Sieper (Wuppertal) im Audi 80 von 1972. Bei den Tourensportlern gewannen Martin und Annika Teßling (Neunkirchen) im Ford Fiesta XR 2i von 1990. Erfolgreichste Touristiker waren Daniel und Alfons Baldsiefen (Lindlar) im Ford Escort RS 1600 i von 1982.

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