Auch einmal etwas anders sehen: Unsere Autoren haben neue und alte Highlights aus der Region zusammengestellt.
FreizeitMit diesen Tipps können Sie neue Orte in Rhein-Berg und Umgebung entdecken
Immer die gleichen Straßen, Strecken und Orte. Für viele Fahrradfahrer sind die Gegenden um ihre Heimat bekannt. Um weiter entfernte Lokalitäten kennenzulernen, benötigt es einen Fahrradanhänger für das Auto oder viel Ausdauer. Dies besitzen viele nicht. Nur die bekannten Wege sind möglich.
Um dieser Misere entgegenzuwirken, fährt seit 2017 in den Sommermonaten der Bergische Fahrradbus zwischen Opladen und dem oberbergischen Marienheide. Seit 2019 gibt es zudem einen Zubringer von Bergisch Gladbach nach Burscheid (Linie 430).
Der Bergische Fahrradbus soll als gemeinsames Projekt des Oberbergischen und des Rheinisch-Bergischen Kreises, der Stadt Leverkusen, der Verkehrsunternehmen RVK, Wupsi und Ovag sowie der Tourismusgesellschaft „Das Bergische“ Radfahrern den Zugang zu den Panorama-Radwegen Balkantrassen und dem Bergischen Panorama-Radweg erleichtern. Der Bergische Fahrradbus ist in diesem Jahr vom 29. April bis zum 15. Oktober unterwegs.
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Start ist der Gladbacher Busbahnhof
Start der Reise des Fahrradbusses ist der Bergisch Gladbacher Busbahnhof. Im Zwei-Stunden-Takt fährt von Bussteig 6 der Bus mit speziellem Anhänger ab. Insgesamt 16 Fahrräder und E-Bikes können mit diesem transportiert werden.
Beim Aufladen werden die Räder durch eine kleine Laderampe auf den Anhänger geschoben und im Anschluss zwischen zwei Streben befestigt. Ein einfaches Vorgehen, bei welchem der Busfahrer aber ebenfalls behilflich sein kann. Der Fahrpreis richtet sich nach dem VRS-Tarif. Ergänzend zu dem Einzel-Ticket muss ein Fahrrad-Ticket erworben werden. Im Anschluss startet die Reise.
Die Endstation ist Burscheid
Die Busfahrt führt durch das bergische Panorama – von Bergisch Gladbach über Voiswinkel ins Dhünntal und dann den sonst so mühseligen Berg in Richtung Blecher und Burscheid hinauf. An den verschiedensten Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten können die Passagiere die Linie 430 verlassen.
Die Endstation ist in Burscheid, von dort aus kann man nicht nur unmittelbar auf die Balkantrasse starten, sondern auch in einen weiteren Fahrradbus umsteigen. Dieser pendelt zwischen den Bahnhöfen in Leverkusen-Opladen und Marienheide. Entlang des Panorama-Radwegs Balkantrasse, sowie des Bergischen Panorama-Radwegs können die Routennetze erkundet werden.
Besonders bei gutem Wetter macht es großen Spaß, das Bergische auf diese Weise ganz ohne Steigungsmühen zu genießen. Auf seiner Internetseite bietet „Das Bergische“ eine Vielzahl von Routen an, die durch den Fahrradbus erreicht werden können (siehe „Der Bergische Fahrradbus“). Nicht nur als Radfahrer, sondern auch als Wanderer ist es somit möglich, sich mit dem Bergischen Fahrradbus neue Straßen, Strecken und Orte zu erschließen.
Der Bergische Fahrradbus
Im sechsten Jahr verkehrt der Bergische Fahrradbus als Linienbus mit Fahrradanhänger an Wochenenden und Feiertagen zwischen Leverkusen-Opladen entlang der zum Rad-Gehweg ausgebauten Balkantrasse über Burscheid, Wermelskirchen - und weiter entlang der Wasserquintett-Panorama-Radroute über Hückeswagen und Wipperfürth nach Marienheide. Seit 2019 verkehrt auch die Buslinie 430 (Bergisch Gladbach — Burscheid) an Wochenenden und Feiertagen mit Fahrradanhänger — als Zubringer für Radler zur Balkantrasse.
Tickets: Es gelten die regulären VRS-Tickets, ergänzend zum Ticket für den Fahrgast muss ein Fahrrad-Ticket erworben werden. Die Fahrt von Gladbach nach Burscheid kostet entsprechend 5,70 Euro für einen Erwachsenen, 3,20 Euro fürs Rad. Fahrpläne der Fahrradbusse, Routenvorschläge und Linienverlauf im Internet. (wg) www.bergischer-fahrradbus.de
Wandertipps im Bergischen von Guido Wagner
Keine Bange vor längeren Touren. Der Sommer mit seinen langen Tagen und reichlich Zeit für ausgedehnte Rastpausen bietet sich geradezu an, auch mal eine Etappe der zertifizierten Fernwanderwege in der Region unter die Sohlen der Wanderschuhe zu nehmen — wenn man ein paar Dinge beachtet.
Der Vorteil von Fernwanderwegen wie dem Bergischen Panoramasteig, dem Bergischen Weg, dem Natursteig Sieg oder dem Rheinsteig: Die in der Regel nach den strengen Richtlinien des Deutschen Wanderverbands oder des Deutschen Wanderinstituts angelegten und zertifizierten Routen sind abwechslungsreich, gut markiert, nutzen viele naturnahe Pfade und führen vergleichsweise wenig über Asphalt.
Gute Planung für die Wanderung im Bergischen
Vor dem Start allerdings sollte man an das Ziel denken — und vor allem: den Weg zurück. Angesichts der bisweilen kläglich bestückten ÖPNV-Verbindungen gerade am Wochenende empfiehlt es sich, bei der Anreise mit dem eigenen Pkw diesen am Ziel zu parken und zunächst mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zum Start zu fahren, um dann entspannt und ohne Zeitdruck dünner Busfahrpläne zum Ziel zu tippeln. Bei der Anreise mit dem ÖPNV gilt entsprechend: Vor allem schauen, dass die Verbindungen am Ziel gut sind — umso entspannter wird die Wanderung selbst.
Für die gilt es dann auch ausreichend Flüssigkeit für unterwegs und — je nach Gusto und Gastro-Dichte entlang der Tour — ausreichend Verpflegung einzupacken. Dass außerdem Regen- und Sonnenschutz, eine Karte zur Orientierung, gegebenenfalls ein Handy oder Wander-Navi in den Rucksack gehören, sollte selbstverständlich sein.
Geeignete Etappe des Bergischen Wanderwegs
Für den Einstieg ins Fernwandern besonders empfehlenswert sind Routen wie die sechste Etappe des Bergischen Wegs von Altenberg nach Bensberg (18,2 Kilometer, 5 bis 6 Stunden), die abwechslungsreich ist und unterwegs einige Einkehrmöglichkeiten (Haus Hardt, Herrenstrunden, Scheuren) sowie Attraktives an Start und Ziel bietet (Busverbindungen prüfen).
Oder auch die zwölfte Etappe des Bergischen Panoramasteigs von Nümbrecht nach Ründeroth (20,8 Kilometer, 6 bis 7 Stunden), die besonders aussichtsreich ist. Eine meiner Lieblings-Fernwanderwegetappen ist übrigens die von Hennef zur Stadt Blankenberg, wo Natursteig Sieg und Bergischer Weg (12. Etappe) fast komplett parallel verlaufen (14,4 Kilometer, 4 bis 5 Stunden).
Sie hat zwar einige Höhenmeter in sich, aber sehenswerte Orte und Ausblicke am Wegesrand und Ziel sowie mit der S-Bahn im Siegtal eine tolle Rückfahrmöglichkeit. Einfach wunderbar wanderbar!
Wandertipps im Bergischen von Guido Wagner
Auch im Sommer ist es nicht nur beständig schön. Umso wichtiger, nicht nur etwas zu trinken, Sonnencreme und einen Regenschutz in den Wanderrucksack zu packen, sondern auch bei der Auswahl der Route acht zu geben. Nützlich beim plötzlichen Wetterumschwung können Abkürzungs-, Unterstell- oder Einkehrmöglichkeit sein.
Alles gleichzeitig vereint beispielsweise eine Wanderung von Schloss Burg zur Müngstener Brücke. An beiden Sehenswürdigkeiten der Tour gibt es Einkehrmöglichkeiten, weitere unterwegs in Unterburg, unterwegs mehrere Aussichtstempelchen, in denen man sich bei einem Regenguss unterstellen kann, und sollte der Weg bei einem Wetterumschwung zu lang sein, können Wanderer an mehreren Stellen kehrtmachen und auf einem anderen Weg im hier wandermäßig gut erschlossenen Tal der Wupper zurückwandern.
Was Wanderer sonst bisweilen verwirrt, kann bei wechselhaftem Wetter von Nutzen sein: Wanderrouten in Form einer „8“. Sie bieten wie der Odenthaler Grafen- und Mönchsweg (11,4 km, derzeit mit Umleitung wegen einer Brückenbaustelle in Menrath) oder der Rösrather Bergbauweg (12,2 km) am Schnittpunkt der „8“ eine natürliche Abkürzungsmöglichkeit.
Der Bergbauweg bietet zudem für jedes Wetter das passende Ergänzungsprogramm: Für Sonnenschein: eine Abkühlung zum Abschluss im Freibad Hoffnungsthal und bei Regen unterwegs eine Runde Adventure-Golf in der Glashalle am Förderturm des ehemaligen Hauptschachts auf dem Lüderich. Alle Infos zum Rösrather Bergbauweg, der wie der Grafen- und Mönchsweg in Odenthal einer der 25 Bergischen Streifzüge ist, finden Sie übrigens auf der Internetseite des Bergischen Wanderlands: www.bergisches-wanderland.de.
Also, lassen Sie sich beim Wandern auf keinen Fall vom Wetter unterkriegen, sondern bieten sie ihm mit ein bisschen Vorbereitung Paroli. Viel Spaß dabei.
Ferien und die Ausstellung „Must have“ in der Papiermühle Alte Dombach
Bergisch Gladbach Was Menschen wichtig ist, zeigt sich besonders in den Zeiten, über die es ihnen die Lebensbedingungen ermöglichen frei zu entscheiden, in jener Zeit also, die man heute Freizeit nennt.
Dabei ist geregelter Urlaub ein vergleichsweise junges, aber daher auch sehr spannendes Phänomen wie die Sonderausstellung „Muste have. Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Konsums“ im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach zeigt.
Schlafsack, Zelt und Prospekte aus den 50er Jahren, als in Deutschland eine immer größer werdende Gruppe das Reisen mit den eigenen vier Wänden entdeckte, sind darin ebenso zu entdecken wie frühe Pauschalreisekataloge aus den 70er Jahren.
Bergisch Gladbach: Das können Besucher alles in der Ausstellung „Must Have“ lernen
Nachdem die entbehrungsreiche Kriegs- und Nachkriegszeit überwunden war, ermöglichten geregelter Urlaub und zunehmender Wohlstand, den Radius des Reisens über Ausflüge und die nähere Umgebung hinaus zu erweitern. Der Käfer, Zeltausrüstung und später der erste kleine Wohnwagen waren Symbole aufkommender Fernreisen, Rimini und Capri vormalige Sehnsuchtsziele, die nun erreichbar wurden.
Die Camping-Erfindungen jener Zeit lassen ebenso Erinnerungen wachwerden, wie sie jüngere Besucher staunen und vielleicht über künftige Urlaube kritisch nachdenken lassen. Ein lohnenswerter Urlaubsausflug, nicht nur für diejenigen, die in den Ferien daheimbleiben. (wg)
Die Ausstellung „Must have – Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums“ist bis zum 22. Dezember 2024 im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach zu sehen, dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Nächste öffentliche Führungen sind am Sonntag, 9. Juli, 14 Uhr, und am Sonntag, 13. August, 14, Uhr. Anmeldung telefonisch unter (0 22 34) 9 92 15 55 oder im Internet.
Auf einer Rallye ins Mittelalter von Stadt Blankenberg
Bergisches Land Kleiner Ausflugstipp zum Wochenende für die gesamte Familie: Das kleine Örtchen Stadt Blankenberg hoch über der Sieg bei Hennef lässt sich mit einer spannenden Rätseltour erkunden: „Rettet Stadt Blankenberg“ heißt die Rallye, bei der es Fragen zu beantworten und den Weg durch das mit einer Stadtmauer und Türmen umgebene Städtchen. Achtung: Vorab zu Hause die Anleitung und ein „magisches Pergament“ herunterladen und ausdrucken. Weitere Infos ebenfalls dort. (wg)