Die Mitglieder des Förderkreises Hochbunker Körnerstrasse 101 wurden für herausragende kulturelle Verdienste ausgezeichnet.
„Einzigartiger Gedächtnisort für Köln“Rheinlandtaler für Förderer des Ehrenfelder Hochbunkers

v.l.: Bürgermeisterin Maria Helmis-Arend (SPD), Petra Bossinger vom Förderkreis, Anne Henk-Hollstein (Landschaftsversammlung Rheinland) und SPD-Landtagsabgeordneter Jochen Ott.
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Er war ein Ort für Schutzsuchende und wurde zur Stätte des kulturellen Austauschs: der Hochbunker Körnerstrasse 101 in Ehrenfeld. Unmittelbar neben der einstigen Ehrenfelder Synagoge, die während der Novemberpogrome 1938 zerstört wurde, 1942/1943 errichtet, fanden in dem Gebäude Tausende Menschen während der Luftangriffe der Alliierten ein Refugium.
1995 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt
Nach dem Krieg diente das Gebäude als Not- und Massenunterkunft, wurde zum Möbellager, zum Proberaum für Musiker und später erneut zum Schutzort vor möglichen Atomangriffen. Seit dem Ende der 1980er Jahre entwickelte sich der Bunker schließlich zur regelmäßigen Ausstellungs- und Performance-Adresse für Künstlerinnen und Künstler aller Genres.
1995 wurde das Bau-Objekt unter Denkmalschutz gestellt. Dennoch war der Betrieb aufgrund von Sicherheitsmängeln oftmals gefährdet. Seit der Anmietung der Liegenschaft durch den 2012 gegründeten Verein „Förderkreis Hochbunker Körnerstraße 101“ verfestigte sich die Nutzung als kulturelle Einrichtung. Für ihr Engagement wurden die Mitglieder des Vereins nun mit dem renommierten „Rheinlandtaler“ des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) ausgezeichnet, der zudem eine Honorierung in Höhe von 1000 Euro beinhaltet.
Alles zum Thema Jochen Ott
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Bitte sorgen Sie dafür, dass die Finanzierung von Kunst und Kultur auch zukünftig erhalten bleiben, sonst werden wir dafür einen hohen Preis bezahlen.
In ihrer Laudatio würdigte Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, das Wirken der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, die „diesen einzigartigen Gedächtnisort Kölns dem Vergessen entreißen“. Bürgermeisterin Maria Helmis-Arend bezeichnete die Adresse als Lernort, der aufzeige, wie Nachbarschaft Gemeinschaft hervorbringe und mit seinen Veranstaltungen sowohl zu Irritationen als auch zu Diskussionen reize.
„Bunker ist unersetzlich für Köln“
„Der Bunker ist ein Ort für alle Menschen und unersetzlich für Köln“, so die Sozialdemokratin. „Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir bemerkt werden. Dieser Ort prägt eine neue Haltung, die sich mit der jüdischen Nachbarschaft, aber auch Juden und Jüdinnen weltweit tief verbunden fühlt“, erklärte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Petra Bossinger.

Petra Bossinger richtete an die Vertreterinnen und Vertreter aus Stadtverwaltung sowie Politik die Aufforderung zum Erhalt kultureller Einrichtungen.
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Die Auszeichnung des kulturellen Begegnungsraumes sei ein positives Signal für Frieden und Demokratie in Zeiten der Bedrohung durch rechte Kräfte. „Bitte sorgen Sie dafür, dass die Finanzierung von Kunst und Kultur auch zukünftig erhalten bleibt, sonst werden wir dafür einen hohen Preis bezahlen“, wandte sich Bossinger an die Vertreter der Stadtverwaltung und Politik.
Die aktuelle Ausstellung im Hochbunker zeigt unter dem Titel „Zwischenräume – Begegnungen aus Fernost und Europa“ noch bis zum 15. November Malereien, Zeichnungen sowie Objekte von CATbosshammer und Shige Fujishiro. Die Finissage findet von 15 bis 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es online.

