RochuskapelleGemeinde in Schmitzhöhe feiert die Grundsteinlegung vor 100 Jahren

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Die Rochuskapelle in Schmitzhöhe.

Die Rochuskapelle in Schmitzhöhe.

Vor 100 Jahren wurde der Grundstein zur heutigen Rochuskapelle gelegt, doch die Geschichte der Pest-Kapelle ist viel älter.

Am 14. Oktober 1923 wurde der Grundstein für die heutige Rochuskapelle an der Lindlarer Straße/Hochstraße gelegt. Die vorherige Kapelle, die sich auf der anderen Straßenseite befand, war über die Jahrzehnte immer mehr verfallen. Erbaut wurde sie 1646 auf einem Grundstück, das zum Besitz von Schloss Georghausen zählte, berichtet Hans-Alo Höller. Er kennt sich gut mit der Geschichte aus, und hat auch die Ausstellung, die bei der Feier zur Grundsteinlegung am Sonntag, 22. Oktober, im Pfarrsaal zu sehen sein wird, mit initiiert.

Die Kapelle ist eine von sechs Pestkapellen in der Region, die alle zur gleichen Zeit entstanden. Sie sollten vor der Pest schützen, die im Zuge des Dreißigjährigen Krieges auch das Oberbergische heimsuchte und bis 1679 wütete.

Pestkapelle ist gen Westen ausgerichtet, nicht gen Osten

Die Rochuskapelle hat eine Besonderheit, die sie mit anderen Pestkapellen der Region teilt: Sie ist nicht wie üblich mit dem Altarraum gen Osten ausgerichtet, sondern nach Westen. Denn daher kam mit dem Krieg auch die Pest, berichtet Höller. Die Macht Gottes sollte gen Westen vor der Pest schützen.

Eigentlich müsste die Kapelle St. Rochus und St. Sebastianus heißen, denn die alte Kapelle wurde den beiden Heiligen gewidmet, die als Schutzpatrone gegen die Pest gelten. Doch da die Kirche, die sich direkt neben der denkmalgeschützen Kapelle befindet, dem heiligen Sebastianus gewidmet ist, ist die Kapelle nur noch als Rochuskapelle bekannt. Auch sie befindet sich auf einem Grundstück von Schloss Georghausen, informiert Höller.

Ausstellung und Führung zum Jubiläum

Die Gemeinde feiert die Grundsteinlegung vor 100 Jahren am Sonntag mit verschiedenen Aktionen. Los geht es um 11.30 Uhr mit einer Messe in der Kirche. Wenn das Wetter es zulässt, ist der Schlusssegen im Freien geplant. Danach gibt es um 12.45 Uhr eine Festrede von Pfarrer Martin Reimer.

Im Anschluss ist von 13 bis 15 Uhr im Pfarrsaal eine Ausstellung über die Geschichte der Rochuskapelle mit historischen Dokumenten, unter anderem aus den Kirchenbüchern zu sehen. Eine Führung durch die Kapelle wird um 14 Uhr angeboten und um 14.30 Uhr geben Sandra und Guido Lüdenbach in der Kirche ein Konzert mit Orgel und Flöte. 

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