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WarnstreikIG Metall Gummersbach macht kreisweit Druck im Tarifkonflikt

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Ihrem Ärger Luft machten am Freitag streikende Metaller in Marienheide.

Ihrem Ärger Luft machten am Freitag streikende Metaller in Marienheide.

Mit Warnstreiks hat die IG Metall am Freitag im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Rund 120 Beschäftigte des Marienheider Werkzeugherstellers August Rüggeberg und des benachbarten Automobilzulieferers MAT folgten dem Appell mit einem halbstündigen Protestzug inklusive Trillerpfeifenkonzert. Auch der Betriebsrat des Lindlarer Edelstahlwerkes Schmidt+Clemens war nach Marienheide angereist.

In der vergangenen Woche hat die Arbeitgeberseite für die nächsten 30 Monate eine als „Inflationsprämie“ bezeichnete Einmalzahlung in Höhe von 3000 Euro angeboten. Dagegen bekräftigte Haydar Tokmak, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Gummersbach, während der Kundgebung am Freitag vor der Feuerwache Marienheide die Gewerkschaftsforderung nach acht Prozent mehr Geld in der Lohntabelle.

IG Metall: Während Pandemie zurückgehalten

Dieser Anspruch sei berechtigt und finanzierbar, so Tokmak, der darauf verwies, dass sich die Gewerkschaft während der Pandemie mit Forderungen zurückgehalten habe. „Die Beschäftigten haben einen gewaltigen Anteil daran, dass die überragend große Mehrheit der Firmen gut durch diese Krise gekommen ist – ihre Leistung muss endlich gewürdigt werden.“

Steigende Energiepreise und die Inflation bereiteten derzeit vielen Kolleginnen und Kollegen Sorge, betonte Francesco Digilio, Betriebsratsvorsitzender bei Rüggeberg, im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir stehen hinter der Forderung nach acht Prozent mehr Lohn, deshalb sind wir heute auf der Straße.“

Nach Angaben der IG Metall galt der Appell am Freitag rund 4000 Beschäftigten in zwölf oberbergischen Betrieben, darunter Eaton in Gummersbach, Martinrea in Bergneustadt, Bühler in Reichshof und Voss in Wipperfürth. Die nächste NRW-Verhandlungsrunde im Tarifstreit ist für kommenden Donnerstag angesetzt. (sfl) 

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