Platz für GeflüchteteMarienheide setzt jetzt auf Container als Unterkünfte

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Auf dem Foto ist eine Freifläche vor dem Nebengebäude des Rathauses in Marienheide zu sehen. Dort sollen Wohncontainer für Geflüchtete aufgebaut werden.

Einer der drei geplanten Containerstandorte ist vor dem Nebengebäude am Rathaus Marienheide

Marienheide muss weiterhin Geflüchtete aufnehmen. Weil der Platz knapp wird, will die Verwaltung an drei Standorten im Gemeindegebiet Wohncontainer aufstellen.

An drei Standorten im Gemeindegebiet will die Marienheider Verwaltung nacheinander Container aufstellen, um dort Geflüchtete unterzubringen. Bürgermeister Stefan Meisenberg erläuterte am Dienstagabend im Rat unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen.

Demnach liegt die Gemeinde derzeit mit 103 Geflüchteten im Soll, hat aber aktuell nur noch 49 Plätze frei. Zehn Menschen sollen im Lauf der kommenden zwei Wochen in Marienheide unterkommen. Weil man keine öffentlichen Gebäude und vor allem keine Turnhallen als Unterkunft nutzen will, sieht die Verwaltung keine Alternative zum Aufstellen von Wohncontainern. 

Marienheide will keine Turnhallen belegen

In einem ersten Schritt sind vier bis fünf schmale Container hinter dem Nebengebäude des Rathauses, der sogenannten „Villa“, vorgesehen, die bereits als Unterkunft genutzt wird. In diesen Containern könnten rund 15 Personen unterkommen. Als weiterer Standort ist ein Grundstück an der Kahlenbergstraße, oberhalb des Bethauses Bethanien, vorgesehen. In zehn Wohncontainern könnten dort 20 bis 25 Menschen leben. In einem dritten Schritt plant die Verwaltung weitere zehn Container an der Landwehrstraße im Bereich der „Großen Wiese.“

Weitere Standorte werden geprüft. Darüber hinaus verhandelt die Gemeinde über den Ankauf eines Drei-Familien-Hauses für bis zu 15 Einzelpersonen. Außerdem sollen die bestehenden Flüchtlingsunterkünfte dichter belegt werden, zum Beispiel durch Stockbetten. Insgesamt soll dadurch Platz für rund 70 Geflüchtete entstehen.

VdK-Heim ist als Unterkunft vom Tisch

Im nächsten Schritt müssen die Kosten ermittelt werden. Um die nötigen Haushaltsmittel für die Planung und den Ankauf oder die Anmietung von Containern zu Verfügung zu haben, will der Bürgermeister eine Dringlichkeitsentscheidung fällen, zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD. Diese müsste dann nachträglich vom Rat genehmigt werden.

Der Vorschlag der Verwaltung und des Eigentümers, das leerstehende VdK-Heim als Erstaufnahmeeinrichtung des Landes zu nutzen, ist vorerst vom Tisch. Die Bezirksregierung habe mitgeteilt, das man diesen Standort derzeit nicht weiter verfolge, so Meisenberg. Mit rund 150 Plätzen sei er zu klein, der bauliche Zustand des Gebäudes und seine dezentrale Lage sprächen aus Kölner Sicht ebenfalls dagegen.

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