Mehr als 10 000 Kilometer gegangenGummersbacher Ehepaar dokumentiert seine Touren

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Alles unter fünf Kilometern ist für Karin und Egon Erb aus Windhagen nur ein Spaziergang.

Alles unter fünf Kilometern ist für Karin und Egon Erb aus Windhagen nur ein Spaziergang.

Windhagen – Alles unter fünf Kilometern ist für Karin und Egon Erb nur ein Spaziergang. Jeden Tag brechen die 76-Jährige und ihr fünf Jahre älterer Ehemann von ihrem Zuhause in Gummersbach-Windhagen zu Wandertouren auf. Und soeben hat Egon Erb die 1120. Tour dokumentiert, die er und seine Frau in den vergangenen 40 Jahren unternommen haben. Auch im höheren Alter in Bewegung zu bleiben, ist für die Gummersbacher das Lebenselixier.

Sie haben viele Wanderstempel gesammelt

Die 1120 von ihm festgehaltenen Wanderungen, so berichtet Egon Erb, sind allerdings nur diejenigen, die das Paar in Nordrhein-Westfalen unternommen hat – vor allem in ihrer Heimat Oberberg und im benachbarten Rhein-Berg. „Nicht darin inbegriffen sind unsere früheren Gebirgstouren im Allgäu und den Dolomiten.“ Auch nicht eingerechnet hat er die zahlreichen Wanderungen während der Lanzarote-Urlaube oder die Durchquerung Portugals auf Schusters Rappen.

Die Wanderleidenschaft der Erbs begann zu Beginn der 1980er Jahre. Die allererste führte von Morsbach zum Wasserschloss Crottorf im rheinland-pfälzischen Friesenhagen. „Damals gab es die sogenannten Stempelkästchen-Wanderungen“, erinnert sich der Senior: „Mit einem Heftchen ausgerüstet gingen wir los und sammelten die Stempel ein, die am Rand verschiedener Wanderwege warteten.“ Später animierten das Paar auch die in unserer Zeitung beschriebenen Touren in der oberbergischen Heimat dazu, regelmäßig die Wanderschuhe zu schnüren. Von denen haben beide mittlerweile einige Paare durchgelaufen, sagt Erb: „Gute Schuhe und dicke Socken sind wichtig.“ In all den Jahren habe weder er noch seine Frau jemals eine Blase an der Fußsohle oder an einer Zehe gehabt. Abgesehen vom guten Schuhwerk und vernünftigen Socken gehen die Erbs ihre Touren aber nach wie vor eher leger gekleidet an, sagt er: „Ich muss immer schmunzeln, wenn ich Kurzstreckenwanderer mit Rucksack und allem Profi-Equipment sehe.“

In einem vom Gronenberg-Verlag herausgebrachten Wanderführer für das Oberbergische Land begann Egon Erb bald, auf einigen eingeklebten Blättern jeder Wandertour mit Datum und Wegverlauf zu dokumentieren. Eingetragen wurden aber nur Touren ab fünf Kilometern. Durchschnittlich, so hat er ausgerechnet, war jede Wanderung zehn Kilometer lang: „Das ergibt mehr als 10 000 Kilometer – das ist doch was.“

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In seiner Heimat kenne er jeden Pfad, jede Abkürzung, sagt Erb. Auch mal die Wege abseits der gekennzeichneten Touren zu erkunden, reizt ihn. Der Lieblingsweg der Erbs ist der Bergische Panoramasteig: Den insgesamt 244 Kilometer langen Weg ist das Paar auf vielen Etappen gegangen – und in beide Richtungen: „Das macht tatsächlich einen Unterschied, die Perspektive und damit das Erlebnis ist ein anderes.“

Jetzt, im zunehmend bunteren Herbst, sind die Erbs genauso gerne unterwegs wie zu jeder anderen Jahreszeit. Nur ganz schlechtes Wetter könne sie davon abhalten, am Vormittag aufzubrechen.

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