25-Jährige überfallenIn Morsbach lebender Mann wegen Vergewaltigung angeklagt

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Vor dem Bonner Landgericht muss sich ein Asylbewerber mit Wohnort Morsbach für eine Vergewaltigung verantworten.

Bonn/Morsbach – Als es am späten Abend des 14. März dieses Jahres klingelte, glaubte eine Bonner Studentin, vor der Tür stünde ihre Mitbewohnerin, die den Schlüssel vergessen hatte. Die 25-Jährige öffnete und schaute ins Treppenhaus, um zu beobachten, wer eintritt. Als sie einen ihr Fremden sah, schloss sie die Wohnungstür. Kurz darauf klopfte es, die Frau öffnete.

Damit habe für sie ein sechsstündiges Martyrium begonnen, sagt die Bonner Staatsanwaltschaft. Sie hat einen 36 Jahre alten Asylbewerber mit indischer oder pakistanischer Herkunft wegen Vergewaltigung in drei Fällen angeklagt. Wie Gerichtssprecherin Saskia Wielpütz auf Anfrage mitteilt, soll der Angeklagte, der zurzeit in Morsbach lebt, an jenem März-Abend nach Bonn gefahren sein und gegen 23 Uhr wahllos an einer Haustür in der Altstadt geklingelt haben.

Studentin in der Wohnung gefesselt und geknebelt

Als sich die der WG öffnete, habe er der 25-Jährigen, so heißt es in der Anklage, sofort den Mund zugehalten, sie in die Wohnung gedrängt und erklärte, er gehöre zur Geheimpolizei. Er und seine Kollegen fahndeten im Haus gerade nach Terroristen. Dann soll er die Frau in ihrem Zimmer eingeschlossen, gefesselt und geknebelt haben. Und er soll sie ausgezogen haben. Eine Waffe, so heißt es, habe der Asylbewerber nicht bei sich gehabt, aber Knebel- und Fessel-Werkzeug, „um den Widerstand der Studentin zu brechen“.

Wiederholt soll er gedroht haben, es geschehe noch Schlimmeres, sollte sie nicht still sein. Gegen 5 Uhr soll er die Wohnung verlassen haben. Die Studentin musste medizinisch versorgt werden und befindet sich seither in einer psychiatrischen Klinik. Die Ermittler der Polizei waren dem Mann, der die Tat bislang bestreiten soll, über seine Fingerabdrücke schnell auf die Spur gekommen, eine Woche später bereits wurde er festgenommen. Denn der 36-Jährige ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft vorbestraft: Das Landgericht hat ihn wegen Vergewaltigung und Freiheitsberaubung einer Studentin, ebenfalls in einer Bonner Wohngemeinschaft, zu neun Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

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Damals hatte er eine 21-Jährige mit einem Messer zum Sex gezwungen. 2011 hatte das Landgericht Dessau den Mann zudem wegen schweren Raubes und erpresserischen Menschenraubes zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch auf die erste Bonner Vergewaltigung waren die Ermittler – vier Jahre nach der Tat – durch DNA-Spuren gestoßen. Die Haftstrafe von fast zehn Jahren hat der Angeklagte verbüßt, seit seiner Entlassung im April 2020 steht er unter Führungsaufsicht. Der Prozess soll im September starten.

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