Kurpark-UmgestaltungJunge Morsbacher können im Jugendrat mitbestimmen

Lesezeit 3 Minuten
Morsbacher-Jugendrat

Sie dürfen stets ein Wörtchen mitreden (v.l.): Julien Schneider, Levin Dassow und Noah Köhler. Foto: Gies

Morsbach – Gerade verwandelt sich Morsbachs früherer Kurpark in ein Gelände, auf dem alle Generationen der Gemeinde Angebote finden sollen, um mal abzuschalten, Sport zu treiben und den Kopf freizubekommen. Und auch einen Pumptrack haben die Planer angelegt, bei dem es ein bisschen mehr sein darf: Dank Spenden in Höhe von rund 20.000 Euro fällt diese Berg- und Talstrecke für geländegängige Fahrräder größer aus als einst skizziert. Weil aber künftige Nutzer oft die besseren Planer sind, dürfen Morsbachs Jugendliche kräftig mitreden. Und das tun sie: Einmal im Monat, immer mittwochs, tritt im Jugendzentrum Highlight der Jugendrat der Gemeinde zusammen.

Acht Mitglieder hat dieser zurzeit. Noah Köhler, Julien Schneider und Levin Dassow sind drei davon. „Toll, dass im Dorf endlich mal etwas passiert“, sagt der 13-jährige Noah und findet es ebenso toll, dass er in der Gemeinde etwas zu sagen hat. Seit 2011 gibt es diesen jungen Rat, stets für ein Kalenderjahr sind die jungen Leute im Amt. Mitmachen kann, wer zwischen zwölf und 20 Jahre alt ist. „Doch die Jugendlichen müssen eine Art Verpflichtungserklärung unterzeichnen“, betont Bürgermeister Jörg Bukowski, dass er den Jugendrat für mehr als ein Planspiel hält und eine gewisse Verlässlichkeit einfordert. Schließlich dürfen sich die jungen Leute in den Fachausschüssen des Gemeinderats zu Wort melden, vor allem aber im Schul- und Sozialausschuss.

Jugendrat als Impulsgeber

„Und dann besprechen wir die Themen weiterhin in den Fraktionen“, betont Marco Roth von der Fraktion der Bürgerbewegung für Morsbach (BfM). Er leitet diesen Ausschuss als Vorsitzender und schätzt den Jugendrat als Impulsgeber: Die Jugendlichen seien sehr engagiert. Dass er da genau richtig ist, davon ist der 16-jährige Levin überzeugt. „Ich möchte mich einer Partei anschließen und mich später zur Wahl stellen“, erklärt der Morsbacher, der – wie alle anderen übrigens auch – die Leonardo-da-Vinci-Gemeinschaftsschule besucht. Zwei Parteien habe er sich bereits ausgeguckt, eine der beiden müsse ihn indes noch überzeugen, verrät der Jugendliche. Mit Timo Wagener bildet er das Sprecherteam, das in geheimer Wahl bestimmt wird.

Das könnte Sie auch interessieren:

Unterstützung erhält das Gremium auch von Susanne Hammer, Fachbereichsleiterin im Rathaus und unter anderem für die Jugendarbeit zuständig, und von Domenic Masche, der den Jugendtreff an der Hahner Straße führt. In diesem Jahr hatte der Jugendrat jedoch ein paar Startschwierigkeiten, erst im Februar konnte daher die politische Nachwuchsarbeit starten. Dabei kann der Rat ein Jahresbudget von 1000 Euro ausgeben. Was wäre, wenn es eine Million gäbe? Ein Kino würden die jungen Leute davon nicht bauen. „Aber wir brauchen in Morsbach dringend mehr W-Lan“, sagt Julien (13).

Park soll eigenes Internet bekommen

Diese Forderung verwundert nicht, verständigen sich die Mitglieder des Jugendrats doch über den Nachrichtendienst WhatsApp und unterhalten eine eigene Ratsgruppe. Und da war zuletzt die Planung eines Ausflugs ebenso oft ein Thema wie der Pumptrack: In der Mitte dieser Anlage soll als Knotenpunkt ein Berg aufgeschüttet werden, zu dem alle Bahnen, alle Tracks, führen. Und auch von dort können die Radathleten dann sofort Fotos und Filme senden. „In den Park kommt nämlich ein öffentliches W-Lan“, verspricht Bürgermeister Jörg Bukowski – und das nicht nur seinem Jugendrat. Der soll übrigens auch überlegen, ob es zur Einweihung des Pumptracks ein Fest oder auch regelmäßige Events dort geben soll. 

Auskünfte zum Jugendrat und zur Mitwirkung erteilt Susanne Hammer, (02294) 699200.

KStA abonnieren