Faire WareEine-Welt-Lädchen in Morsbach öffnet fortan nur noch auf Anfrage

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Im Regal stehen Flaschen, Packungen und weitere fair gehandelte Produkte.

Waren wie diese gibt es im Morsbacher „Eine-Welt-Lädchen“ bald nur noch auf Anfrage.

Das „Eine-Welt-Lädchen“ in Morsbach öffnet fortan nur noch auf Anfrage. Das Geschäft hat zu wenig Umsatz und zu wenige helfende Hände.

Tee aller Art, Kaffee, gemahlen oder in ganzer Bohne, Schokolade und anderes Naschwerk, Reis, Honig und Olivenöl, aber auch Schmuck, Kleidung und Tischtextil: Seit 17 Jahren sind solche fairgehandelten Waren im Morsbacher „Eine-Welt-Lädchen“ zu haben. Und das soll sich auch nicht ändern. Aber: Fortan öffnet das kleine Geschäft im schmucken Oberdorf nur noch auf Anfrage.

Von einer Schließung des Lädchens ist noch keine Rede

„Es geht nicht anders“, erklärt Annette Buchen. Mit Bärbel Koch und vielleicht fünf, sechs ehrenamtlich Aktiven führt die 62-Jährige heute das Lädchen. Sie ist Vorsitzende des Trägervereins Weltladen. „Wir haben zu wenig Umsatz, es war kaum noch was los und nicht zuletzt fehlen auch uns helfende Hände“, schildert Annette Buchen.

Stammkunden sollen aber weiterhin ihren Lieblingskaffee und die Lieblingsschokolade da bekommen, auch sollen weiterhin die beliebten Präsentkörbe gepackt werden. Denn von einer Schließung des Eine-Welt-Lädchens ist (noch) keine Rede. „Wir warten ab“, betont die Vorsitzende. „Wir wollen sehen, ob und welches Interesse besteht.“ Gleichwohl sei das Geschäft mit fairgehandelten Produkten ein rückläufiges, natürlich nicht nur in Morsbach. „Das bekommt jeder zu spüren, der sein Sortiment vom Fair-Handelszentrum Rheinland in Bonn bezieht“, berichtet Annette Buchen. Größter Konkurrent seien inzwischen die Supermärkte, die sich immer öfter ebenso Fairgehandeltes in die Regale stellten, ergänzt sie.

Wir haben zu wenig Umsatz, es war kaum noch was los und nicht zuletzt fehlen auch uns helfende Hände
Annette Buchen

Grund für die eigene Misere seien vor allem die Corona-Jahre 2020 und 2021, aber eben auch die Zeit danach, als Pfarrfeste etwa auch weiterhin nicht stattfanden und Veranstaltungen abgesagt wurden, bei denen das Lädchen-Team ansonsten mit einem Verkaufsstand vertreten gewesen wäre. „Zudem ist der große Saal im Gertrudisheim noch geschlossen, sodass dort ebenfalls nichts stattfinden kann“, bedauert die Morsbacherin. Doch auch den Verkaufsstand soll es weiterhin geben.

Stolz ist sie, dass der Trägerverein Ende des vergangenen Jahres trotzdem dem Kreisverband Oberberg der Caritas eine Spende in Höhe von 1000 Euro aus den Erlösen zukommen lassen konnte. Verwendet worden sei dieses Geld für einen Hilfstransport mit Lebensmitteln, Kleidung und andere Dinge, die wertvoll sind für den Alltag.

Ziel der Fahrt war die Ukraine und dort die Stadt Zhytomyr. „Pünktlich zum orthodoxen Weihnachtsfest war alles an Ort und Stelle“, freut sich Annette Buchen. Organisiert hat diesen Transport Morsbachs Junge Union um ihren Vorsitzenden Tim Ochsenbrücher. Und ebenso lange wie das Lädchen gebe es die Hilfsaktionen zum Jahresausklang, blickt Annette Buchen zurück. Und auch da sei sie zuversichtlich, dass dies weitergehe.

Das Eine-Welt-Lädchen ist im Morsbacher Oberdorf beheimatet, Am Dreieck 1. Wer dort einkaufen möchte, der erreicht das Team ab sofort unter 02294-8095. Neue Helferinnen und Helfer sind dort ebenfalls willkommen.

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