Abo

JahresversammlungFührung der Morsbacher Feuerwehr legt ihr Amt nieder

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist eine Gruppe von Feuerwehrleuten, die geehrt wurde.

Die Geehrten der Feuerwehr Morsbach mit Wehrführer Mathias Schneider (l.).

Bei der Jahresdienstbesprechung wurde bekannt, dass Mathias Schneider und seine Stellvertreter Volker Nosek und Martin Hombach aufhören.  

„Wir sind wieder zurück in der Normalität“, sagte Mathias Schneider, Leiter der Morsbacher Feuerwehr, am Sonntag auf der Jahresdienstbesprechung in der Kulturstätte Morsbach in seiner Bilanz. Damit bezog er sich vor allem auf die in 2022 absolvierten Ausbildungsstunden der rund 320 Einsatzkräfte, die mit gut 4300 mehr als das Zweieinhalbfache gegenüber dem Vorjahr in der Coronazeit betragen haben und jetzt wieder auf dem Niveau vor der Pandemie liegen. In einer ähnlichen Größenordnung ist auch der Aufwand bei Einsätzen und Übungen angestiegen: „Im Schnitt war jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann 2022 fast drei Arbeitswochen im Dienst.“

Große Veränderungen habe es auch beim Einsatzgeschehen gegeben. So sei die Zahl der Alarmierungen (204 in 2022) gegenüber 2021 um rund 60 Prozent gestiegen, ähnlich die geschätzte Schadenshöhe von einer Viertelmillion auf rund 350 000 Euro. Etwa die Hälfte aller gelöschten 43 Feuer waren Vegetationsbrände, bei denen ein Anstieg gegenüber 2021 auf das Zehnfache verzeichnet werden konnte. Mit 92 Einsätzen bei Wasser- und Sturmereignissen hatte die Technische Hilfeleistung insgesamt den größten Anteil.

Kandidaten für Schneiders Nachfolge bereits gefunden 

Bürgermeister Jörg Bukowski dankte den Einsatzkräften aus Morsbach, Holpe, Lichtenberg und Wendershagen für den Dienst an der Gemeinschaft. Besonderen Dank zollte er der Wehrleitung für ihren unermüdlichen Einsatz. Bukowski teilte allerdings mit, dass Wehrführer Mathias Schneider und seine beiden Stellvertreter Volker Nosek und Martin Hombach in Kürze ihr Amt niederlegen werden. Einen Grund dafür nannte er nicht. Als Nachfolger hätten sich bereits Christian Stangier aus Holpe und Christian Haag aus Lichtenberg zur Verfügung gestellt: „Bitte unterstützt die neue Wehrführung – und es fehlt auch noch ein Dritter im Boot.“

Bukowski schilderte, dass der Brandschutzbedarfsplan gezeigt habe, dass die Löschwasserversorgung in abgelegeneren Gebieten deutlich verbessert werden müsse. Das gehe sogar so weit, dass unklar sei, ob dort weitere Baugenehmigungen erteilt werden können. Kreisbrandmeister Wilfried Fischer gab einen Überblick über die Entwicklung der Feuerwehr auf übergeordneter Ebene. So werde derzeit ein spezielles Löschfahrzeug für Waldbrände vom Kreis beschafft.

Markus Stausberg als Leiter der Jugendfeuerwehr schilderte, dass die Kapazitätsgrenze erreicht sei und es bereits Wartelisten gebe. Er betonte die Bedeutung des Nachwuchses: „50 Prozent der Aktiven kommen aus der Jugendfeuerwehr.“ Als Highlight 2022 nannte er eine gemeinsam verbrachte Actionfreizeit in Österreich. Max Orthen sprach über die Entwicklung der im August mit zehn Kindern und sechs Betreuern gegründeten Kinderfeuerwehr: „Am Ende des Jahres hatten wir schon etwa doppelt so viele.“

Nach Beförderungen und Ehrungen hob Mathias Schneider den Kameraden Dieter Weber besonders hervor und schilderte dessen Feuerwehrlaufbahn, die dieser 1978 im Alter von 22 Jahren in Lichtenberg begonnen hatte. Von 1990 an bis zu seinem Ausscheiden 2019 war er Morsbachs stellvertretender Wehrführer. Dafür hatte er nicht nur die Ehrennadeln in Silber und Gold erhalten, sondern auch das Deutsche Feuerwehrkreuz in Silber. Bukowski und Schneider ernannten ihn nun zum Ehrenbrandmeister der Gemeinde.


Feuerwehrehrenzeichen für langjährigen, aktiven Dienst: Günther Frede, Andre Heuser, Markus Puhl und Christian Stricker (35 Jahre aktiver Dienst, Gold); Markus Bech, Björn Brochhagen, Martin Eiteneuer, Oliver Klein, Daniel Mauelshagen, David Mauelshagen und Mario Schulz (25 Jahre, Silber) sowie Ulf Kinzelmann (Jugendfeuerwehr, Ehrennadel in Bronze). Für langjährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Martin Hombach, Christof Puhl und Holger Schneider (40 Jahre); Martin Holschbach, Oliver Kresimon und Lukas Trompeter (10). 

KStA abonnieren